Rekordvertrag für Hurts

Jalen Hurts führte seine Eagles bis in den Super Bowl und wird jetzt entlohntWas sich die letzten Wochen bei den Philadelphia Eagles angedeutet hatte, überraschte am Ende dann trotzdem ein wenig: Sie binden ihren Quarterback Jalen Hurts langfristig an die Franchise, müssen dafür aber tief in die Tasche greifen, was so wohl nur zum Teil erwartet worden war. Hurts setzt sich mit seinem neuen jährlichen Durchschnittsgehalt sogar an die Spitze aller Spieler der NFL.

Der gerade einmal 24-jährige Quarterback schrieb dabei gleich in mehrerlei Hinsicht Geschichte: Seine Verlängerung um fünf Jahre bringt ihm "bis zu" 255 Millionen Dollar, von denen gut 179 auch garantiert sind; 110 Millionen sind sofort mit der Unterschrift garantiert, zudem erhält er die erste No-Trade Klausel der Franchisegeschichte Philadelphias.

Verhandelt wurde der Vertrag von seiner Agentin Nicole Lynn, die damit das höchstdotierten Arbeitspapier für ihren Klienten erreichte, das jemals von einer Frau ausgehandelt wurde. Der Schnitt von 51 Millionen Dollar pro Saison liegt vor dem von Aaron Rodgers (50,3 Millionen) und Russell Wilson (48,5 Millionen). Der bei Abschluss von vielen Experten kritisch beäugte Patrick Mahomes-Vertrag liegt im Vergleich "nur" bei 45 Millionen pro Jahr und damit auf Platz #6.

Nicht zuletzt beim Combine in Indianapolis hatte General Manager Howie Roseman erklärt, dass eine Verlängerung von Jalen Hurts eine der Prioritäten wäre: Jalen Hurts müsse man zwar jetzt dann erstmals "richtig" bezahlen, aber die Situation ist natürlich besser, wenn man einen guten Quarterback hat, der dann für einen Vertrag heransteht, als ohne verlässlichen Starter.

Hurts ist untrennbar mit dem Erfolg der Eagles in den beiden vergangenen Jahren verbunden, in die er jeweils mit etwas Skepsis und der unausgesprochen Forderung, sich zu beweisen, gegangen war.

Bereits 2021 war das Spiel des Quarterbacks einer der Hauptgründe für den Erfolg. Jalen Hurts, den man damals vor der Saison anstelle des weggetradeten Carson Wentz zum Starter ernannt hatte, erwarf 3.144 Yards und 16 Touchdowns in 15 Partien. Richtig gut lief es aber vor allem, als man im Lauf der Spielzeit auf ein lauflastiges Angriffsspiel umgestellt hatte. Er errannte da die meisten Yards (784) und Touchdowns (10) aller NFL-Quarterbacks.

Beim Playoffaus 2021 in der Wild Card-Runde gegen die Buccaneers hatte er aber lange zu limitiert ausgesehen und der Makel, in der Saison gegen kein einziges Playoffteam gewonnen zu haben (0-8), hallte deutlich nach.

Trotz drei Erstrundenpicks im Draft 2022 entschieden sich die Eagles-Verantwortlichen im Frühjahr jedoch gegen die Wahl eines neuen Spielmachers.

Auf die konkrete Frage, ob Hurts der Stamm-Quarterback 2022 sein würde, antwortete Howie Roseman damals: "Ja. Ich denke, wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um ihm in seiner Entwicklung zu helfen. Wie machen wir das? Indem wir ihn mit wirklich guten Spielern umgeben – Spielern, die noch wachsen können. Dieses Wachstum ist ein riesiger Teil des Entwickelns. So wie sie in ihrem zweiten Jahr sind, werden sie nicht in Jahr 4, 5, 6 oder 7 sein. Und sie sind genauso das Produkt der Leute um sie herum. Es liegt an uns, dass wir weiterhin dieses Team aufbauen.

Ich bin unglaublich beeindruckt von seiner Arbeitseinstellung und seinen Führungseigenschaften."

Der Aufbau des Teams klappte unter anderem mit dem Trade eines Erstrundenpicks für A.J. Brown; Hurts machte 2022 den nächsten Schritt und wurde bis zu einer Verletzung sogar als (Außenseiter) MVP-Kandidat gehandelt. Mit ihm als Starter ging in der Hauptrunde nur eine einzige Partie verloren und der Unterschied zeigte sich vor allem, als Gardner Minshew zwei Spiele starten musste: Die Offense zeigte ein komplett anderes – deutlich schlechteres – Gesicht und in der Folge mündeten die beiden Auftritt in Niederlagen.

Am Ende kam Hurts in 15 Partien auf 3.701 Yards und 22 erworfene Touchdowns bei sechs Interceptions und erlief weitere 760 Yards und 13 Touchdowns. Diesmal überzeugte er auch in den drei Playoffspielen, auch wenn es am Ende (noch) nicht für den Titelgewinn reichen sollte.

Hurts war 2020 nach seiner Zeit an den Colleges Alabama und Oklahoma von den Eagles in der zweiten Runde (mit Pick #53) gedrafet worden. Sein Rookie-Vier-Jahres-Vertrag läuft einschließlich der Spielzeit 2023 und war mit gut 6 Millionen Dollar dotiert; dadurch ist der Salary Cap Hit mit 6,15 Millionen in dieser Saison noch sehr niedrig, bevor er sich nächstes Jahr mehr als verdoppelt und 2025 dann bei über 21 Millionen Dollar liegt. Da der Cap jedoch – falls keine neuerliche Pandemie dazwischenkommt – beständig steigen wird, sind das absolut verkraftbare Zahlen.



Carsten Keller - 18.04.2023

Jalen Hurts führte seine Eagles bis in den Super Bowl und wird jetzt entlohnt

Jalen Hurts führte seine Eagles bis in den Super Bowl und wird jetzt entlohnt (© Getty Images)

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