Kommen umfangreiche Regeländerungen?

Steve Shaw (links) tendiert zu spielverkürzenden Maßnahmen. In Indianapolis treffen sich in wenigen Tagen die Mitglieder des NCAA Rule Committees und werden über mögliche, zukünftig geltende Regeländerungen im College Football diskutieren. Dabei wird es wohl so kommen, dass einige Punkte schnell abgehakt werden, andere dagegen kaum Chancen besitzen, beschlossen zu werden. Konkret sieht eine Initiative vor, die Spieluhr zukünftig nach jedem First Down weiter laufen zu lassen. Nur während der letzten zwei Minuten im zweiten und vierten Viertel soll die Spieluhr weiterhin nach dem Ende eines Spielzuges gestoppt werden. Das Gleiche gilt auch nach unvollständigen Pässen. Diese "Game Clock Stopps" wurden im College Football 1968 eingeführt und grenzen sich seit über 53 Jahren damit gewollt vom NFL-Modus ab.

In Indianapolis gilt es nun, Maßnahmen zum Schutz der Spieler zu entwickeln, die aber den Sinn des Spieles nicht zerstören sollen. Offizielle haben ferner 2022 ermittelt, dass die Offense durchschnittlich nur sieben Spielzüge pro Match verlieren würde, wenn die Spieluhr nach den ersten Downs weiter laufen würde. Diese Maßnahme wäre wiederum weniger wirkungsvoll, als wenn die Uhr nach unvollständigen Pässen weiter laufen würde. Die Offense würde im zweiten Fall 18 bis 20 Spielzüge pro Match verlieren und die Struktur des Spiels wäre grundlegend verändert. Die SEC hat errechnet, dass insgesamt 1,6 Spiele im Durchschnitt pro Jahr durch so eine Änderung wegfallen würden. Heute besteht ein NFL Spiel aus rund 155 Spielzügen, im College Football (FBS) sind es sogar im Durchschnitt 180 Spielzüge. Die Frage darf also gestellt werden, warum jungen Amateuren seit Jahrzehnten eine größere Belastung zugemutet wird, als älteren, bezahlten Profispielern, zudem die kommende Verlängerung der Playoffs für einige Elite-Spieler das abzuleistende Pensum pro Saison noch einmal vergrößert.

Ab dem 27. Februar wird in Indianapolis heiß gestritten werden, welche Maßnahmen zu verabschieden sind. Vor dieser Sitzung haben sich bereits einige hochrangige Funktionäre, wie der ACC Commissioner Jim Phillips zu Wort gemeldet. Er hatte sich 2022 bereits gegen eine Playoff Expansion ausgesprochen und möchte 2023 zum Schutz der Spieler Änderungen beschließen. Andere, wie der einzige Head Coach eines FBS Teams, der im Ausschuss Mitglied ist, Kirby Smart vom Champion Georgia, wollen dagegen keine Änderungen zulassen. Hauptargument der Bewahrer des aktuellen Rulebooks: Die absolute Mehrheit der katastrophalen Verletzungen ereignen sich nachweislich in der Pre-Saison, nicht während der Hauptsaison. Also müsse das Training entschärft werden. Einig sind sich die Bewahrer darin, dass das das Spiel schneller und damit risikovoller wird, wenn die Uhr weiter läuft und die Anzahl der Spielzüge pro Viertel ansteigt, da das Playbook schneller abgearbeitet werden muss. Steve Shaw, der NCAA Generalsekretär des Ausschusses gibt andererseits zu bedenken, dass die NFL der große Bruder des College Footballs sei und sie in den letzten Jahren, durch Regeländerungen die Länge eines Spiels reduziert haben, allerdings die Anzahl der Spiele erhöht haben, um mehr Tickets verkaufen zu können. Aus der Sicht des College Footballs und der NCAA ergibt sich somit Handlungsbedarf, denn irgendwann wird ein Anwalt die NCAA verklagen wollen, weil sich sein Mandant verletzt hat und die NCAA es unterlassen hat, die großen Risiken des Spiels zu entschärfen. Anfang März, so wird erwartet, wird die NCAA erste Ergebnisse der Sitzung bekannt geben.

Schlüter - 22.02.2023

Steve Shaw (links) tendiert zu spielverkürzenden Maßnahmen.

Steve Shaw (links) tendiert zu spielverkürzenden Maßnahmen. (© National Football Association)

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