Begehrter Offensive Coordinator kommt nach zweitem Titelgewinn

Ein gutgelaunter Eric Bieniemy nach dem Super Bowl SiegDie Washington Commanders haben einen neuen Offensive Coordinator: Wenige Tage nach seinem zweiten Super Bowl Titel unterschrieb der Offensive Coordinator der Kansas City Chiefs, Eric Bieniemy, einen Mehr-Jahres-Vertrag in der amerikanischen Hauptstadt.

Die Frage, die sich natürlich aufdrängt, ist, warum man von einem zuletzt dauerhaft erfolgreichen Team nur einen Seitwärtsschritt zu einer Franchise macht, die in den vergangenen Jahren fast nur durch Skandale abseits des Spielfelds auffiel und die (womöglich) zum Verkauf steht?

Die genauen Gründe kennt natürlich nur der mittlerweile 53-jährige Bieniemy, der als Running Back der San Diego Chargers, Cincinnati Bengals und Philadelphia Eagles von 1991 bis 1999 insgesamt 1.589 Yards und elf Touchdowns erlief und fast noch einmal genauso viele Yards erfing (1.223).

Wirklich erfolgreich ist Bieniemy aber als Coach: Seine Karriere in der NFL startete er nach einigen Jahren bei Colorado und UCLA am College dann 2006 bei den Minnesota Vikings. Bei den Kansas City Chiefs begann er 2013 als Running Backs Coach und wurde 2018 zum Offensive Coordinator befördert.

In den vergangenen Jahren tingelte er nach Saisonende von Head Coach Interview zu Head Coach Interview, stand aber am Ende jeweils mit leeren Händen da: Die Cincinnati Bengals, Miami Dolphins, New York Jets, Tampa Bay Buccaneers, Arizona Cardinals, Carolina Panthers, Cleveland Browns, New York Giants, Atlanta Falcons, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Los Angeles Chargers, Philadelphia Eagles, Denver Broncos, New Orleans Saints und Indianapois Colts hatten ihn schon zu Besuch.

Ob man da ernsthaftes Interesse hatte, sich interessante Tipps von einem der wichtigsten Angestellten einer top Franchise holen oder ganz einfach nur die sogenannte Rooney-Rule (eine Regel, die bei der Suche nach einem neuen Head Coach vorschreibt, dass mindestens ein "Minderheitencoach" interviewt wird) erfüllen wollte, wissen nur die jeweiligen Franchises.

Den Erfolg als Coordinator kann man ihm definitiv nicht absprechen: Ab seiner ersten Saison ist die Chiefs Offense eine der erfolgreichsten der letzten Jahre.

Dort lief sein Vertrag jetzt jedoch aus, so dass die Commanders die Chiefs auch nicht um Erlaubnis hatten bemühen müssen. Zudem soll er in Washington das Playcalling übernehmen, das er in Kansas City zumindest teilweise nicht innehatte.

Zusätzlich bekommt er den Titel "Assistant Head Coach", was sowieso einen (kleinen) Aufstieg bedeutet hätte. Head Coach Ron Rivera ist zudem gesundheitlich angeschlagen, so dass eine interne Nachfolgeregelung zum Zug kommen könnte, falls Rivera zurücktritt. Vorgänger Scott Turner war bei den Chiefs nach Saisonende am 10. Januar entlassen worden.

Allerdings ist hier sowieso viel in der Schwebe, denn offiziell prüft Owner Dan Snyder seit geraumer Zeit einen Verkauf der Franchise, was wohl von allen Seiten positiv aufgenommen werden würde, im Bezug auf das Coaching aber zusätzliche Unsicherheit schafft. Und wirklich verkaufen will Snyder sowieso nicht – vielmehr prüft er diese Option nur auf (großen) Druck von außen. Einen Zeitrahmen oder weitere Informationen – potenzielle Käufer, Preis, etc. – gibt es jedoch aktuell nicht.

Bieniemy unterschrieb bei den Commanders einen Mehr-Jahres-Vertrag, der laut 106.7 The Fan mit ungefähr 2,5 Millionen Dollar pro Saison dotiert sein soll. Das durchschnittliche Koordinatoreneinkommen liegt im Schnitt bei etwas weniger als der Hälfte.

Jetzt brauchen die Commanders "nur noch" einen ähnlich erfolgreichen Quarterback, wie ihn Bieniemy in Kansas City hatte...



Carsten Keller - 18.02.2023

Ein gutgelaunter Eric Bieniemy nach dem Super Bowl Sieg

Ein gutgelaunter Eric Bieniemy nach dem Super Bowl Sieg (© Carsten Keller)

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