Ravens sind in den Playoffs

Es brauchte etwas fremde Hilfe für die Baltimore Ravens, um vorzeitig die Teilnahme an den Playoffs klar zu machen. Zum einen gewannen die Ravens ihr Spiel gegen die Atlanta Falcons mit 17:9 und nur wenig später verloren die Patriots gegen die Cincinnati Bengals. Davon war dann selbst Ravens-Head-Coach John Harbaugh etwas überraschend. "Wir sind drin? O.K. Das fühlt sich großartig an. Die Playoffs zwei Tage vor Ende der regulären Saison schon sicher zu haben ist bemerkenswert. Das passiert nicht so häufig."

Das erfolgreiche Spiel gegen die Falcons war wieder einmal typisch Ravens. Die Offense hatte wieder viel Mühe ihre Drives mit Touchdowns abzuschließen und K Justin Tucker war mit drei Field Goals in vier Versuchen erneut wichtigster Akteur. Die Defense hielt das Team während einer Drangphase der Falcons auf der Siegerstraße und erlaubte den Falcons ebenfalls nur drei Field Goals. Unterschied blieb der einzige Touchdown der Partie, ein Pass über sechs Yards des wieder genesenden QB Tyler Huntley auf WR Demarcus Robinson wenige Minuten vor der Halbzeit und eine Two-Point-Conversion dazu..

Positiv aus Sicht der Ravens stimmt, dass es einige "Bis Plays" der sonst oft glücklos agierenden Offense zu sehen gab. Ein 40-Yard-Pass von Huntley auf WR Sammy Watkins, den die Ravens erst am letzten Dienstag nach seiner Entlassung in Green Bay unter Vertrag genommen hatten, bereite das erste Field Goal der Ravens zum 3:0 vor (21 Yards). Ein Pass über 36 Yards auf TE Mark Andrews führte zum letztendlich zum 6:0 (27 Yards).

Auch der einzige Touchdown der Partie folgte einem "Big Play", aber diesmal durch die Defense. Falcons-WR Drake London verlor den Ball und LB Patrick Queen sicherte den Ball an der 30-Yard-Linie der Ravens. Es folgte der mit Abstand beste und längste Drive der Falcons mit dem Abschluss von Robinson zum 13:0.

Dies ist an sich noch keine sichere Führung, aber die Falcons hatten bis dahin mit Rookie-QB Desmond Ridder nur wenig geleistet. Es schien alles auf einen wenig spannenden Abschluss hinzudeuten. Doch auf einmal erwachten die Falcons zum Leben.

Ein langer Drive führte sie bis zur 1-Yard-Linie der Ravens, als die Referees ihre erste grobe Fehlentscheidung trafen. Ridder hatte einen unvollständigen Pass geworfen und die Referees sahen ein "Intentional grounding" und einer Strafe von 13 Yards, die die Falcons die Chance auf den Touchdown kostete.

Die Fernsehbilder zeigten jedoch deutlich, dass ein Verteidiger der Ravens in den Wurfarm von Ridder gegriffen hatte und so den verunglückten Pass initiiert hatte. Diese Strafe ist jedoch nicht durch den Video-Referee korrigierbar und so mussten die Falcons mit einem Field Goal (3:14) vorlieb nehmen. Es war der letzte Drive der ersten Halbzeit.

Direkt nach der Pause folgte der nächste Streich der Falcons. Ridder fand RB Cordarrelle Patterson zum Touchdown zum vermeintlichen 10:14. Doch diese Touchdown fand keine Anerkennung, weil WR Olamide Zaccheaus einen Ravens Spieler festgehalten haben soll. Doch auch hier zeigten die Fernsehbilder keine illegale Handlung von Zaccheaus, sondern lediglich eine Schauspielreife Leistung seines Gegenspielers, wie sie sonst nur auf europäischen Fußballplätzen zu finden ist.

Egal. Die Entscheidung blieb. Wieder blieb den Falcons nur ein Field Goal. Statt eines 14:14 stand es nun 6:14. Zu recht können die Falcons hier mit den Entscheidungen der Unparteiischen hadern. Doch noch blieb genügend Zeit, dies zu korrigieren. Vor allem, da den Ravens nur noch ein weiteres Field Goal (21 Yards) gelang.

Doch deren Defense war nicht mehr zu bezwingen. Vier Versuche von der 4-Yard-Linie der Ravens endeten ohne Punkte. Lediglich ein weiteres Field durch Kicker Younghoe Koo gelang den Falcons noch.

Korber - 26.12.2022

Demarcus Robinson beim einzigen Touchdown der Partie. (© Getty Images)