Vikings und 49ers im Fernduell

Kirk Cousins und die Minnesota Vikings wollen endlich mal in den Super Bowl.Die erste Gelegenheit gegen die Detroit Lions ließ man verstreichen, beim zweiten Anlauf gegen Indianapolis musste die größte Aufholjagd der NFL-Geschichte und eine Overtime her. Aber schließlich gelang es den Minnesota Vikings eben doch, mit dem Sieg-Field-Goal den großen Vorsprung auf die Verfolger aus der ersten Saisonhälfte frühzeitig in den Divisionssieg umzumünzen.

Acht Siege aus den ersten neun Spielen hatten die Vikings geholt. Nur die Niederlage gegen Philadelphia trübte das Bild. Inzwischen kamen solche gegen Dallas und eben Detroit hinzu, 3:2 Siege aus den letzten fünf Spielen sind im Verhältnis zu den Nachbarn in der NFC-Gesamttabelle eher mäßig. Eagles und 49ers haben in jener Zeit gar nicht verloren, auch die Cowboys und die Lions siegten häufiger.

Detroit und wahrscheinlich auch Dallas sind für die Vikings aber nicht mehr maßgeblich. Vermutlich auch Philadelphia nicht mehr, denn man müsste nun schon alle Spiele (gegen Giants und anschließend bei den Divisionskonkurrenten Packers und Bears) gewinnen, und die Eagles dürften nicht mehr verlieren, wollte man noch ans spielfreie Wochenende zu Beginn der Playoffs kommen.

Dies wäre verwegen - es wird schon schwer genug, den Vorteil eines Sieges in der Gesamtbilanz gegen die 49ers zu verteidigen. Da San Francisco die bessere NFC-Bilanz vorzuweisen hat, darf man nicht öfter verlieren als die 49ers, sonst rutscht man auf Rang drei der NFC-Playoff-Setzliste ab.

Auf Rang sieben vorstoßen möchten da die Detroit Lions, die zunächst auf Rang neun erst einmal ein Stück zurück liegen. Aber sie haben die beste NFC-Bilanz der Mitbewerber um die Plätze sechs und sieben in der NFC, die für sie noch erreichbar sind. Direkte Vergleiche wurden gegen Washington und New Orleans gewonnen, was im ersten Fall nur wichtig wird, wenn die Commanders oder die Lions noch einmal unentschieden spielen, im zweiten nicht mehr von Belang ist.

Von Belang ist jedoch die Niederlage im direkten Vergleich gegen Seattle. So muss man nicht nur einmal häufiger als Washington gewinnen, sondern auch einmal häufiger als Seattle (wobei in beiden Fällen auch ein Remis als halber Sieg reichen würde). Gegen Carolina muss man noch auswärts antreten - doch zählt der Blick in den Rückspiegel ja sowieso nichts, und Siege sind so oder so Pflicht, um Washington und Seattle oder im besten Fall auch die New York Giants abzufangen. Das Restprogramm der Lions scheint jedenfalls nicht schwerer zu sein als das der Konkurrenten - und die Form der Lions der letzten Wochen spricht auch für sie.

Und die Green Bay Packers? Hinter den Lions kämpft einer der großen Favoriten von vor der Saison um seine letzte Mini-Chance. Aaron Rodgers und Co. spielen nun noch gegen drei andere Teams im Playoff-Rennen, in Miami und zu Hause gegen Minnesota und Detroit. Gewinnen sie alle diese drei Spiele, haben sie mit 9:8 Siegen gute Chancen auf Rang zwei der Gruppe.

Selbst wenn Detroit seine anderen beiden Partien gewinnt: Dann nämlich hätten Packers und Lions gegeneinander je einmal gewonnen und verloren, identische Divisionsbilanzen von 4:2, in Spielen gegen die gleichen Gegner jeweils sechs Siege und sechs Niederlagen eingefahren sowie innerhalb der NFC beide eine 7:5-Ausbeute. Entscheiden würde die Summe der Siege aller geschlagenen Gegner.

Für Detroit liegt der Wert nach dem 15. Spieltag (ohne das Hinspiel gegen die Packers, das in der Gesamtsumme durch den in diesem Szenario vorausgesetzten Rückspielsieg Green Bays neutralisiert werden würde) bei 43, bei den Packers zunächst nur bei 33. Detroits kommende beide Gegner haben aber nur acht Siege erspielt bisher, die der Packers 19, sodass sich ein hauchdünner Vorteil für die Cheeseheads ergeben könnte.

Würde diese Zählung auch im Gleichstand enden, käme es auf die Summe der Siege aller Gegner an - dann mit einem ebenso hauchdünnen Vorteil für die Lions von derzeit einem Sieg, weil die Seahawks deutlich öfter gewannen als die Rams und Panthers und Jaguars nur je einen Sieg weniger haben als Buccaneers beziehungsweise Titans. Möglicherweise kann also während der Partie Packers-Lions am letzten Spieltag im Sekundentakt neu gerechnet werden...

Ob die Rechnerei dann noch einen Sinn ergibt, hängt aber vor allem von den Washington Commanders und den Seattle Seahawks ab. Zwei Packers-NFC-Siege sichern ihnen die bessere NFC-Bilanz als die Seahawks, die so noch mindestens einmal verlieren müssten. Die Commanders müssten mindestens zwei weitere Spiele verlieren - sie spielen aber auch noch in San Francisco und gegen Dallas.

Auerbach - 23.12.2022

Kirk Cousins und die Minnesota Vikings wollen endlich mal in den Super Bowl.

Kirk Cousins und die Minnesota Vikings wollen endlich mal in den Super Bowl. (© Getty Images)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News NFC Northwww.nfl.comSpielplan/Tabellen NFC NorthLeague Map NFC North
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: