Ravens mit mühsamen Sieg über Steelers

Roquan Smith (Baltimore Ravens)Die Baltimore Ravens gewannen mit 16:14 in Pittsburgh und bleiben damit weiterhin auf Playoff-Kurs. Allerdings müssen sie sich in diesen erheblich steigern, wenn sie darin eine Chance haben wollen. Am Ende eines ziemlich unansehnlichen Spiels gewann das bessere von zwei schlechten Team, in diesem Fall die Ravens. Die Pittsburgh Steelers sind zwar rein mathematisch noch nicht aus dem Rennen, können aber realistisch schon für die Saison 2023 planen. Und sie wissen jetzt auch, dass die Lücken im Team noch größer sind, als es selbst Pessimisten gehofft hatten. Dies hat diese Partie eindrucksvoll bewiesen.

Ursächlich für die Niederlage der Steelers war die Tatsache, dass die Defense das Laufspiel der Ravens zu keinem Zeitpunkt stoppen konnte und die Offense auch die besten Chancen auf Punkte mit drei Turnovern und einem geblockten Field Goal komplett in den Sand setzte. Insofern reichte den Ravens eine mäßige Leistung, um am Ende knapp zu triumphieren. Es war ihr erster Erfolg gegen die Steelers seit drei Jahren.

"Wir sind dankbar für diesen Sieg. Er war ein Erfolg in einer sehr feindlichen Umgebung, aber so ist das halt in Pittsburgh. Wir haben eine Menge Respekt vor den Steelers und sind sehr stolz auf diesen Erfolg. Das war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende haben wir unseren Job gemacht", zog Ravens-Head-Coach John Harbaugh das Fazit dieser Partie.

Nach Ende eines hart umkämpften Viertels und einer knappen 10:7-Führung für die Ravens setzte das Unheil für die Steelers ein. Nachdem sie die Ravens im vierten Versuch an der eigenen 34-Yard-Linie gestoppt hatten, schien sich das Blatt zu Gunsten der Steelers zu wenden. Doch es folgte der erste Patzer von QB Mitch Trubisky, der wegen einer Gehirnerschütterung von Kenny Pickett schon im ersten Viertel eingewechselt worden war.

Beim Versuch TE Pat Freiermuth anzuspielen, übersah er LB Roquan Smith, der seinen Pass bequem abfangen konnte. Damit war die Chance auf Punkte dahin, hatten die Steelers doch schon die 17-Yard-Linie der Ravens erreicht. Im Gegenzug erhöhte K Justin Tucker auf 13:7 für die Ravens.

Da nur noch eine Minute bis zur Halbzeit zu spielen war, gingen die Steelers aggressiv zu Werke. Pass um Pass arbeiten sie sich bis zur 23-Yard-Linie der Ravens vor, bevor Trubisky der nächste Aussetzer ereilte. Wieder fing ein Linebacker der Ravens, diesmal Patrick Queen, seinen Pass auf Freiermuth ab und verhinderte so weitere Punkte für die Steelers.

Dabei war die Interception eine Wiederholung seiner ersten, nur seitenverkehrt. In beiden Fällen hatte sich Trubisky so auf Freiermuth konzentriert, dass er den "Backside Linebacker" nicht auf dem Schirm hatte. Beide Male hatten diese keine Mühe den Pass leicht und locker abzufangen.

Doch damit nicht genug. Im zweiten Drive nach der Pause warf Trubisky seine dritte Interception. Von der 46-Yard-Linie der Ravens warf er einen tiefen Pass auf WR Diontae Johnson. Johnson, von zwei Spielern abgeschirmt, hatte keine Chance den zu langen Pass zu fangen. Stattdessen schnappte sich S Marcus Williams den Ball für die Ravens.

Das war aber noch nicht das letzte Missgeschick der Steelers. Nach einem weiteren vielversprechenden Drive setzte K Chris Boswell zum Field Goal an. Doch DE Calais Campbell blockte den Schuss mit einem gewaltigen Satz und verhinderte weitere Punkte für die Steelers. Im Gegenzug erhöhte Tucker mit einem weiteren Field Goal auf 16:7.

Wenn die Ravens sich etwas vorzuwerfen hatten, dann ist es die Chancenverwertung aus den Turnovern der Steelers. Nur ein Field Goal von Justin Tucker ist etwas wenig. Allerdings hatten nun auch die Ravens eine weitere Schwächung erfahren. Backup-QB Tyler Huntley musste ebenfalls mit einer Gehirnerschütterung vom Feld. Für ihn kam Nr. 3 Anthony Brown, der noch nie einen Pass in einem NFL-Spiel geworfen hatte. Nun wurden es immerhin fünf Pässe.

Dies bedeutete aber keine große Schwächung der Offense der Ravens. Schon mit Huntley hatten sich die Ravens ganz auf das Laufspiel konzentriert, weil die Steelers zu keinem Zeitpunkt der Partie in der Lage waren, die Ravens zu stoppen. RB J.K. Dobbins glänzte mit 120 von insgesamt 215 Yards Raumgewinn. Die Offensive Line der Ravens, mit dem wieder genesenden LT Ronnie Stanley, erwies sich der Defense der Steelers in allen Punkten überlegen. Besonders deutlich wurde dies in den letzten zweieinhalb Minuten. Die Steelers hatten es tatsächlich noch in die Endzone geschafft und durch Freiermuth auf 14:16 verkürzt.

Nun stellte sich die Frage für Steelers-Head-Coach Mike Tomlin, ob er es mit einem "Onside Kick" versuchen sollte (Erfolgswahrscheinlichkeit in der NFL 15 Prozent) oder das Spiel in die Hände der Defense legen sollte, in der Hoffnung, diese würden die Ravens schon noch stoppen und die Offense noch einmal in Ballbesitz bringen. Er entschied für das letztere und wurde eines Besseren belehrt.

Denn obwohl jeder wusste, dass die Ravens nun nur noch laufen würden, konnte die Defense der Steelers die Ravens nicht stoppen. Nun war es an RB Gus Edwards, der am Ende 66 Yards erlief, den Steelers ihre Grenzen aufzuzeigen. Drei Läufe von Edwards zum First Down reichten aus, um die Partie zu beenden. Brown hatte den Luxus, sich in den letzten Sekunden noch drei Mal hinknien zu dürfen, verlor dabei sogar noch fünf Yards aber gewann die Partie.

Korber - 12.12.2022

Roquan Smith (Baltimore Ravens)

Roquan Smith (Baltimore Ravens) (© Getty Images)

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