Ducks tricksen sich selbst aus
Oregon verabschiedete sich mit einer 34:37-Heimniederlage gegen Washington aus dem Rennen um die Teilnahme an den Playoffs und läuft bei noch ausstehenden Punktspielen gegen Utah und beim Lokalrivalen Oregon State Gefahr, einen ähnlich miserablen Saisonendspurt hinzulegen wie im letzten Jahr, als man die Saison mit drei Niederlagen in Folge beendet hatte. Besonders bitter war die Niederlage für Oregon, weil man mit einer fragwürdigen Entscheidung der Coaches selbst maßgeblich dazu beigetragen hatte. Eineinhalb Minuten vor Spielende, beim Spielstand von 34:34, spielte man an der eigenen 34-Yard-Linie einen vierten Versuch aus und scheiterte, weil RB Noah Whittington stolperte und hinter der Line of Scrimmage hinfiel. Washington kam so an Oregons 33-Yard-Linie in Ballbesitz, schaffte zwar keinen First Down, erzielte 51 Sekunden vor Spielende aber ein 43-Yard-Field-Goal zum 37:34.
Natürlich kann niemand sagen, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte Oregon einen Punt gespielt, aber in dieser Situation den vierten Versuch auszuspielen, war schlicht zu riskant, zumal in dieser Szene der laufstarke QB Bo Nix, der sich beim Angriff, der knapp vier Minuten vor Spielende mit dem Field Goal zum 34:27 geendet hatte, leicht verletzt hatte, nicht auf dem Feld war. "Man kann im Rückblick sagen, dass wir hätten punten sollen, andererseits hatten wir das Gefühl, dass wir wahrscheinlich die Chance gehabt hätten, das Spiel zu entscheiden, wenn wir den neuen First Down geschafft hätten", sagte Head Coach Dan Lanning später zu dieser Szene. Gespeist wurde dieses Gefühl aus dem Verlauf der zweiten Halbzeit, in der Oregon bis dahin alle Angriffe mit Punkten abgeschlossen (drei Touchdowns, ein Field Goal) und auf dem Weg zum 34:27 einen nahezu perfekten Angriff (20 Spielzüge, 91 Yards, zehneinhalb Minuten verbrauchte Spielzeit) hingelegt hatte.
Trotz der Hilfe durch Oregons unglückliche taktische Entscheidung war Washingtons Sieg nicht unverdient. Die Huskies, die zuletzt bei ihren Siegen, vor allem beim 28:21 bei California und beim schmeichehaften 24:21 gegen Oregon State, nicht überzeugt hatten, spielten dieses Mal besser und konterten Oregons auf langen Ballbesitz ausgerichtetes Angriffsspiel mit gutem Passspiel, dessen Höhepunkte zwei lange Touchdown-Pässe waren. "Für unser Team ist das ein ganz wichtiger Sieg. Wir haben gerade ein Top-Ten-Team auswärts geschlagen, und das ist für uns ein großer Schritt. Wir haben Ziele, und wir haben in jedem Spiel gezeigt, dass wir Fortschritte in Richtung dieser Ziele machen", sagte Head Coach Kalen DeBoer.
Washington hat trotz dieses Erfolges nur noch geringe Chancen auf den Einzug ins Pac-12 Championship Game. Oregon kann zumindest das noch aus eigener Kraft schaffen. Darauf und auf den Zusammenhalt seiner Mannschaft baut Head Coach Dan Lanning jetzt. "Wir haben dieses Spiel nicht so zu Ende gebracht, wie wir das wollten, aber wir hatten die ganze Saison über eine starke mannschaftliche Bindung, und das ändert sich nicht wegen dieses Ergebnisses", sagte er nach dem Spiel unter anderem.
Hoch - 15.11.2022
Noah Whittington (Oreegon Ducks) (© Getty Images)
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