Laufspiel zwingt Saints in die Knie

Die Baltimore Ravens (6-3) haben das Monday Night Game bei den New Orleans Saints (3-6) dank einer überzeugenden Leistung mit 27:13 gewonnen; die Defense der Saints hatte den ständigen Attacken des Running Games um Kenyan Drake und Lamar Jackson vor allem in der zweiten Hälfte nur noch wenig entgegenzusetzen, während der eigene Angriff über weite Strecken enttäuschte. Die Ravens bauten damit ihren Vorsprung in der AFC North aus und sehen nach ihrer anstehenden Bye Week einem machbaren Programm (Carolina, in Jacksonville, Denver, in Pittsburgh) entgegen.

Nach einem kurzen Abtasten beider Teams mit 3 & Outs in der Offense schienen die Ravens mit einer Interception durch Rookie Safety Kyle Hamilton für das erste Highlight zu sorgen. Allerdings nahm eine Pass Interference durch Safety Chuck Clark die Aktion wieder zurück. Trotzdem gelang den offensiv limitierten Angreifern der Saints unter Führung von Quarterback Andy Dalton lange Zeit wenig bis nichts. Lediglich Running Back Alvin Kamara, um den es bis zur Trading Deadline Wechselgerüchte gegeben hatte, konnte vereinzelt Akzente setzen.

Bei den Gästen funktionierte das Laufspiel zu Beginn noch nicht perfekt, aber gerade bei dritten Versuchen wandelten Lamar Jackson und Co diese immer wieder in neue erste Versuche um; kurz vor Ende des ersten Viertels war es dann aber Rookie Tight End Isaiah Likely, der einen mit viel Gefühl gelobten Pass von Jackson an der rechten Seite zum 0:7 in die Endzone tragen konnte.

Wer erwartet hatte, dass die Saints jetzt besser ins Spiel kommen würden, sah sich getäuscht. Mehrfach fehlte die Abstimmung und so war es nur eine Frage der Zeit, bevor die Gäste ihre Führung würden ausbauen können. Kurz vor der Pause war es dann soweit: Die Ravens hatten bis dahin sechs ihrer acht zum Teil langen Third Downs umgewandelt und ein Lauf von Lamar Jackson brachte sie erneut in Reichweite der Endzone. Hier war es dann Running Back Kenyan Drake mit seinem ersten Touchdown-Lauf, der direkt zum Two-Minute-Warning auf 0:14 stellen konnte.

Zumindest konnten die Saints die zwei verbliebenen Minuten noch zu einem Field Goal von Kicker Will Lutz aus 33 Yards für den 3:14 Pausenstand nutzen.

Die Saints durften direkt nach der Pause im Angriff starten und nutzten diesen zu einer (fast vollkommenen) Machtdemonstration: Laufspielzug folgte auf Laufspielzug und die Saints Defense erinnerte an einen taumelnden Boxer, der Schlag um Schlag einstecken muss und unfähig ist, sich zu wehren. Zumindest konnte man am Ende des beeindruckenden Drives den Schaden aus Sicht der Saints auf ein Field Goal von Kicker Justin Tucker aus 32 Yards zum 3:17 begrenzen.

Fast hätte ein Fumble von Andy Dalton gleich beim folgenden Snap die Partie wohl endgültig entschieden, aber die Referees entschieden richtigerweise auf "Down by Contact", woran auch eine Challenge von Head Coach John Harbaugh nichts mehr ändern konnte. So schafften die Saints zumindest ein weiteres Field Goal zum 6:17, aber man hatte eigentlich nie das Gefühl, dass New Orleans die Partie noch drehen würde können.

Im Schlussviertel erzielte zunächst Justin Tucker noch ein Field Goal für die Gäste, bevor Justin Houston, der eine überragende Partie ablieferte, noch eine Interception erzielen konnte. Ein Pass von Dalton war nach oben abgefälscht worden. Houston kam am Ende auf drei Tackles, 2.5 Sacks und eben eine Interception.

Kenyan Drake erlief in der Folge seinen zweiten Touchdown zum 27:6 gut sechs Minuten vor dem Ende, ein zumindest zweifelhafter Touchdown der Saints von Tight End Juwan Johnson änderte am verdienten Sieger Partie nichts mehr.

Die Ravens haben ihre Bye Week kommende Woche, die Saints treten am Sonntag um 19 Uhr bei den Pittsburgh Steelers (2-6) an.

Carsten Keller - 08.11.2022

Die Saints konnten Lamar Jackson und Kenyan Drake nur selten kontrollieren (© Getty Images)