Vikings mit Comeback

Die Washington Commanders (4-5) haben ihr Heimspiel gegen die Minnesota Vikings (7-1) mit 17:20 verloren; sie belegen damit weiterhin den letzten Platz der NFC East. Die Gäste verbleiben mit deutlichem Vorsprung auf dem Spitzenplatz der NFC North, hatten aber deutlich mehr Mühe als erwartet in Maryland.

Gäste Quarterback Kirk Cousins, von 2012 bis 2018 Spielmacher in Washington, legte bei seiner Rückkehr in die US-Hauptstadt gleich im ersten Drive los und fand vor allem immer wieder sein Lieblingsziel Justin Jefferson. Der war es dann auch, der aus neun Yards das 0:7 auf der rechten Seite erfangen konnte.

Es folgte Schwerstarbeit für die Punter – auf beiden Seiten. Weder die Commanders noch die Vikings kamen lange Zeit zu nennenswertem Raumgewinn und mussten jeweils nach kurzen (bis sehr kurzen) Auftritten wieder vom Feld.

Erst rund um das Two-Minute-Warning gelang den Commanders erstmals ein langer Drive, der prompt zu ihren ersten Punkten führte: Kurze Läufe und kurze Pässe von Taylor Heinicke wechselten sich ab und so gelangte man bis an die Minnesota 26 Yard-Linie. Dort stockte der Angriff aber und so musste man sich auf ein Field Goal von Kicker Joey Slye aus 44 Yards zum 3:7 beschränken.

Die Gäste wollten die verbleibenden 37 Sekunden vor der Pause noch zu Punkten nutzen und überbrückten mit weiten Pässen auf Neuzugang TE Hockenson und Adam Thielen schnell das Feld. So befanden sich die Gäste direkt an der Red Zone, als ein Pass von Cousins an die rechte hintere Ecke der Commanders zunächst von Cornerback Benjamin St-Juste nach oben geschlagen und sofort von Cornerback Danny Johnson aus der Luft gepflückt werden konnte. So blieb es ohne weitere Punkte beim 3:7 Pausenstand.

Den Schwung nahmen die Commanders mit aus der Pause: Nach hervorragendem Return von Running Back Antonio Gibson über 45 Yards und einem kurzen Run von Running Back Robinson packte Taylor Heinicke einen weiten Pass von der Mittellinie aus. Wide Receiver Curtis Samuel profitierte von der Kollission eines Schiedsrichter mit einem Gäste-Passverteidiger und hechtete sich zur 10:7 Führung in die Endzone, was auch einer ausführlichen Videoüberprüfung standhielt.

Die Gäste schienen überrascht und taten sich weiter schwer im Angriff. Im Gegensatz zu den Commanders, die die zweite Hälfte deutlich stärker schienen. Zu Beginn des Schlussviertels erhöhten sie sogar durch einen kurzen Pass auf Slot Receiver Dax Milne auf 17:7.

Ein weiter Wurf von Cousins bei 3. & 7 auf Jefferson brachte gleich 47 Yards Raumgewinn, aber der Quarterback blieb nach einem Tackle kurz benommen liegen. Backup Nick Mullens musste für einen Snap – und drei Yards Raumverlust – aufs Feld, bevor Cousins wieder übernehmen konnte und prompt den nächsten harten Hit verdauen musste. Zumindest konnte Kicker Greg Joseph aus 26 Yards auf 17:10 verkürzen.

Das Momentum kippte zurück zu den Gästen, als Safety Harrison Smith einen Pass von Heinicke durch die Mitte in Richtung Tight End Logan Thomas an der Washington 47 Yard-Linie abfangen und bis zur Mittellinie zurücktragen konnte. Zwei Pässe später hatten die Gäste per Pass auf Running Back Dalvin Cook ausgeglichen.

Bis zum Two-Minute-Warning hatten es die Gäste erneut bis an die Endzone der Commanders geschafft. Ein Field Goal von Joseph aus 22 Yards schien die Vikings auf drei Punkte vor zu bringen, aber eine Strafe gegen DT John Ridgeway bescherte den Gästen ein neues First Down an der 4 Yard-Linie. Das nutzten sie, um fast die ganze übrige Zeit von der Uhr zu nehmen und kickten 13 Sekunden vor Schluss den siegbringenden Kick aus 28 Yards zum 17:20 Endstand. Ein mühsamer Sieg für die Gäste, aber ein 10 Punkte Comeback bleibt wohl in Erinnerung.

Kommende Woche spielen die Commanders im Monday Night Game bei den noch ungeschlagenen Philadelphia Eagles (Kickoff 02:15 Uhr); die Minnesota Vikings treten Sonntag um 19 Uhr deutscher Zeit bei den Buffalo Bills an.


Carsten Keller - 06.11.2022

Harrison Smiths Interceptions brachte die Gäste auf die Siegerstraße (© Getty Images)