Utahs Risikobereitschaft wird belohnt

Utah bleibt im Rennen um den Titel in der Pac-12 Conference. In einem Spiel, das man nach der Niederlage gegen UCLA nicht verlieren durfte, um nicht frühzeitig den Anschluss zu verlieren, kamen die Utes zu einem 43:42-Erfolg gegen USC. Und wie es sich für ein Alles-oder-Nichts-Spiel gehört, fiel die Entscheidung auf spektakuläre Weise. Nach dem Touchdown zum 41:42 in der letzten Spielminute wollte Utah mit einer Two-Point Conversion die Punkte zum Sieg gleich holen und nicht auf die Verlängerung hoffen - und hatte damit Erfolg. Als QB Cameron Rising keine Anspielstationen für einen Pass fand, lief er durch die Mitte selbst in die Endzone. Entschieden war das Spiel damit zwar noch nicht, weil USC noch einmal in Ballbesitz kam, aber in den verbliebenen 39 Sekunden kam USC nicht mehr weit genug voran, um noch einen Field-Goal-Versuch zu spielen.

Nach diesem dramatischen Ende war die Begeisterung beim Sieger natürlich groß. "Das muss als eines der begeisternsten Spiele in die Geschichte dieses Stadions eingehen. Was für eine Vorstellung unseres Teams, und das war eine gute Mannschaft, die wir geschlagen haben. Sie (die Trojans) sind ein wirklich gutes Team, sehr talentiert und gut gecoacht. (QB) Caleb Williams ist sagenhaft, und ihre Receiver gehören mit zu den besten überhaupt. Wir hatten alle Hände voll zu tun, sie zu stoppen, vor allem zu Beginn, aber als wir es am dringendsten brauchten, haben wir es geschafft. Unsere Offense war von Anfang bis Ende großartig. Ich liebe es, dieses Team zu coachen", sagte er anschließend unter anderem. Die Fans hatten in diesem Spiel in der Tat viel geboten bekommen, das Duell zweier an diesem Abend ganz groß aufspielender Quarterbacks etwa oder auch die Gala-Vorstellung von Utahs TE Dalton Kincaid, der auch auf dem Weg zur Entscheidung zusammen mit Cameron Rising mit vier Fängen für 50 der insgesamt 75 Yards dieses Angriffs der wichtigste Mann war.

USC war in der ersten Halbzeit das bessere Team, holte vor der Halbzeitpause 364 seiner letztlich 556 Yards und führte dreimal mit 14 Punkten. Utah kam aber immer wieder heran und nutzte eine günstige Konstellation, um den Rückstand vollständig aufzuholen. Nach USCs Touchdown zum 28:14 eine Minute und 15 Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit kamen die Utes mit einem schnellen Angriff (5 Spielzüge, 70 Yards) nur 45 Sekunden später auf 21:28 heran. Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren sie dann zuerst in Ballbesitz und schlossen diesen ersten Angriff der zweiten Halbzeit in sieben Spielzügen mit dem Touchdown zum 28:28 ab. Danach hatte Utah mehr vom Spiel und verschenkte im dritten Viertel sogar noch mögliche Punkte durch einen Fumble von Micah Bernard an USCs 3-Yard-Linie. Einen richtigen Wendepunkt im Spiel sah Utahs Head Coach Kyle Whittingham aber nicht. "Ich denke nicht, dass es in diesem Spiel einen gab. Es war eher so, dass wir einfach weitergekämpft und uns in das Spiel zurückgearbeitet haben", sagte er dazu. Entscheidend war seiner Meinung nach eine Kombination aus mehreren Faktoren, unter anderem auch, dass man in der zweiten Halbzeit mit mehr Spielern an der Line of Scrimmage den Druck auf USCs Offense erhöhte und damit deren Produktivität spürbar reduzieren konnte.

Hoch - 17.10.2022

Head Coach Kyle Whittingham (Utah Utes) (© Getty Images)