Hill versetzt Berge

In einem offensiv geführten Schlagabtausch setzten sich die New Orleans Saints mit 39:32 gegen die Seattle Seahawks durch. Für die Gäste war erneut Quarterback Geno Smith einer der großen Aktivposten, blieb ohne Fehlpass und harmonierte vor allem mit Tyler Lockett, der fünf Passfänge für 104 Yards Raumgewinn und zwei Touchdowns verbuchte. Dagegen verblasste bei New Orleans Andy Dalton als der nominale Spielmacher ziemlich - doch hatten die Saints schließlich Alvin Kamara und vor allem Taysom Hill. Der Tausendsassa im Dress der Saints lief neun Mal, davon drei Mal zum Touchdown.

Und er lieferte das, was wie die Vorentscheidung aussah, als er im dritten Viertel den Touchdown-Pass Adam Trautman zum 31:19 bediente. Trautman fing den Touchdown-Pass über 22 Yards über die Mitte im zweiten Down. Auf dem Weg zum wichtigen Punkterfolg überbrückten die Saints 79 Yards mit vier Spielzügen in etwa zwei Minuten. Längster Spielzug des Drives war der Pass auf Kamara für 54 Yards Raumgewinn und ein neues First Down an der gegnerischen 24-Yard-Linie. Kamara kam unter anderem deswegen auch als Passempfänger zu 94 Yards bei sechs Zuspielen. Zu Fuß lieferte er 103 Yards bei 23 Läufen ab.

Mit Kamara und Hill im Backfield waren die Seahawks-Verteidiger dann irgendwann schlicht überfordert. Hill kam mit seinen neun Läufen auf 112 Yards insgesamt, mehr als die Hälfte davon allerdings waren bei einem Lauf am Schluss nötig, nachdem die Seahawks noch einmal zurückgekommen waren und durch Tochdowns von Lockett und Kenneth Walker aus dem 19:31 doch noch ein 32:31 gemacht hatten. Doch schon eineinhalbMInuten später machte Hill mit seinem Breakway klar, dass er sich die Früchte seiner Arbeit auch von Geno Smith und Co. nicht streitig lassen machen wollte.

In der Red Zone war der Angriff der New Orleans Saints während des Spiels auch effektiver. Drei Mal bewegte man den Ball über die 20-Yard-Linie des Gegners, drei Mal punktete man in der Folge. Die Seattle Seahawks gingen bei ihrem einzigen tiefen Vorstoß leer aus. Auch bei der Verwertung von Third Downs waren die New Orleans Saints effektiver. In acht von 14 Fällen kamen die Saints bei Third Downs zum neuen First Down, bei Seattle fiel die Bilanz mit einem einzigen First Downs bei neun Anläufen in Third Downs schwächer aus, was einen Schatten auf Geno Smiths ansonsten strahlende Statistikwerte wirft. Smith warf bei 25 Versuchen 16 gültige Pässe (64,0 Prozent) für 268 Yards und drei Touchdowns - und im Gegensatz zu Saints-QB Dalton ohne Fehlpass.

Aber letztlich gewannen eben doch Hill, Kamara und der Pass Rush der New Orleans Saints: Drei Quarterback Sacks, dabei eineinhalb durch Cameron Jordan, setzten die Seahawks immer wieder unter Druck. 10:3 hatten sie nach dem ersten Viertel geführt, doch konterte Hill durch seine zwei Touchdown-Läufe des zweiten Viertels. Nach einem Fumble von Kamara an der Mittellinie 20 Sekunden vor der Pause kamen Smith und die Seahawks binnen 13 Sekunden wieder in Führung, als Smith Receiver Lockett über 35 Yards in der Endzone bedienen konnte.

Im dritten Viertel folgten dann zwei Touchdown-Pässe für die Saints. Zunächst der einzige für Dalton an diesem Nachmittag auf Rookie Chris Olave, wobei die Schiedsrichter diesen erst nach Videobegutachtung als Touchdown werteten und bei dem sich Olave auch noch eine Gehirnerschütterung zuzog. Auch zuvor waren die Saints nur nach einer Entscheidung der Video-Referees in Ballbesitz gekommen, als D.K. Metcalf den Ball beim allerersten Spielzug der zweiten Hälfte durch einen Fumble verloren hatte. Anschließend hielten die Defenses das Spiel unter Kontrolle, ehe Hill seinen Touchdown-Pass warf. Auch wenn die Seahawks danach noch einmal zurückschlugen: Hill war an diesem Spieltag einfach zu sehr in Spiellaune und von ihnen nicht zu bändigen.

Auerbach - 10.10.2022

Taysom Hill spielte wie aufgedreht und war von den Seahawks nicht zu stoppen. (© Getty Images)