Offensiv zu harmlos

Derrick Henry über 100 Yards sind ein Sieggarant - so auch diesmalDie Washington Commanders (1-4) haben ihr Heimspiel gegen die Tennessee Titans (3-2) mit 21:17 verloren; eine Interception von Carson Wentz an der Titans Endzone beendete die Partie, in der die Gäste jedoch mehr vom Spiel gehabt hatten und Running Back Derrick Henry einmal mehr über 100 Yards erlaufen hatte.

Zunächst bestimmten die Defenses den Auftakt und die Commanders konnten Running Back Derrick Henry gut limitieren. Nach zwei kurzen Drives auf beiden Seiten war es aber dann doch Henry, der mit einem Catch auf 24 Yards Raumgewinn kam.

Running Back Dontrell Hilliard schaffte vier Jahre in der NFL (Cleveland, Houston und Tennessee 2021) keinen einzigen erfangenen Touchdown. Jetzt fing er bereits seinen dritten in dieser Saison, als er aus 13 Yards für die ersten Punkte sorgte.

Die Commanders antworteten mit einem weiten Pass auf Wide Receiver Curtis Samuel beim ersten Snap und marschierten zügig bis an die Tennessee 32 Yard-Linie. Dort endete der Drive jedoch, aber Kicker Joey Slye konnte zumindest aus 50 Yards zum 3:7 verwandeln.

Dann übernahm Defensive End Montez Sweat erst einmal: Kurz nach Beginn des zweiten Viertels hatte er schon zwei Sacks und drei Tackle für Raumverlust. Mit dem letzten beendet er den nächsten Drive der Gäste im dritten Versuch.

Wie im vorherigen Drive packten die Commanders sofort wieder einen weiten Pass – nach einem Play Fake – aus: Diesmal war es Dyami Brown, der den weiten Pass von Carson Wentz im eins gegen eins in einen 75 Yard Touchdown und die 10:7 Führung verwandelte.

Zwar dauerte es bis wenige Sekunden vor der Pause bis zu den nächsten Punkten, aber bis dahin hatte sich die Geduld mit Derrick Henry für die Titans auch ausgezahlt. Er erflief das letzte Yard zur 14:10 Halbzeitführung und vorher noch 82 weitere mit 17 Carries. Im Touchdowndrive hatte eine Roughing The Passer-Strafe gegen Efe Obada den Drive bei 3. & 8 an der Washington 40 Yard-Linie am Leben gehalten.

Die zweite Hälfte begann nach dem Commanders Plan der ersten: Gleich beim ersten Snap wieder ein weiter Pass von Wentz, diesmal auf Terry McLaurin, der den Ball an der Mittellinie trotz hartem Hit von Cornerback Kevin Byard sichern konnte. Weiter ging es erst einmal nicht, aber nachdem ein hervorragender Punt von Way die Gäste an ihrer 4 Yard-Linie festpinnte und die Verteidigung der Commanders keinen Raumgewinn zuließ, bekam Washington den Ball innerhalb der Titans-Hälfte zurück.

Die hervorragende Ausgangsposition führte jedoch nicht zu Punkten, weil nach drei kurzen Versuchen die Wahl statt auf einen spekulativen 58-Yard-Field-Goal-Versuch auf das Ausspielen des vierten Versuchs fiel. Der Pass von Wentz in Richtung Curtis Samuel kam jedoch nicht an.

Ein erneutes Three & Out der Titans eröffnete den Commanders erneut die Chance zur Führung, die sie diesmal auch nutzten: Nachdem das Laufspiel mit Running Back Gibson nicht wie gewünscht funktioniert hatte (am Ende drei Läufe für sechs magere Yards), setzte man ihn mehr mit Catches in Szene. Am Ende war es aber erneut Wide Receiver Dyami Brown, der aus 30 Yards den Pass von Wentz zum 17:14 fangen konnte. Brown hatte in seiner Rookiesaison im Vorjahr und bis zum heutigen Tag überhaupt noch keinen Touchdown, bevor er jetzt mit gleich zwei durchstartete.

Die Titans mussten offensiv wieder etwas zeigen und antworteten mit einem weiten Pass von Tannehill auf Wide Receiver Nick Westbrook-Ikhine über 61 Yards. Dann wurde es jedoch mühsam, nicht zuletzt, weil Ryan Tannehill bei 3. & 2 vergaß, ein Timeout zu nehmen und stattdessen fünf Yards wegen Spielverzögerung kassierte.

Letztendlich schafften es die Titans trotzdem, durch einen kraftvollen Lauf durch die Mitte von – natürlich – Derrick Henry das 21:17 zu erzielen; so ging es ins Schlussviertel.

Ein kritisches 4. Down in der Hälfte der Commanders spielten die Titans erfolgreich mit einem Lauf von Henry aus; allerdings gelang DE James Smith-Williams ein weiterer Sack an Tannehill – schon der fünfte im Spiel – im dritten Versuch, der den Commanders den Ball wieder zurückbrachte.

Die hatten Glück, dass ein überschaubarer Kontakt von Defensive Tackle Simmons bei einem nicht angebrachten Pass eine mehr als diskutable 15 Yard-Strafe wegen vermeintlichem Roughing The Passer brachte. Viel weiter kamen die Commanders jedoch nicht mehr, was zu einer Vielzahl von Buhrufen der heimischen Fans führte angesichts der immer mehr schwindenden Restzeit.

Die Defense Washingtons jedoch weiterhin mit einer guten Leistung und so bekamen die Commanders mit knapp 5 Minuten auf der Uhr den Ball wieder zurück. Leider ließ die Offense Washingtons weiter zu wünschen übrig: Bei 3. & 1 an der eigenen 20 Yard-Linie kam ein Pass von Wentz zu Sims nicht an und die Entscheidung hielt auch einer Videoüberprüfung stand.

Allerdings gelang dann ein Lauf im ersten Karrierespiel von Brian Robinson für das restliche Yard. Die Commanders nahmen sich alle noch zur Verfügung stehende Zeit, kassierten noch zweimal Strafen und mühten sich ab in der Hälfte Tennessees.

Wirklich gut strukturiert sah das nicht aus, aber mit unter 30 Sekunden verbleibender Spielzeit stand man mit 3. & 5 an der Tennessee 24. Bis dahin hatte man nicht eines der neun vorherigen Third Downs verwertet, diesmal klappte das endlich. Ein Catch von Samuel sorgte für neuen ersten Versuch an der Tennessee 16.

Eine Pass Interference gegen Cornerback Kristian Fulton in der Endzone brachte den Ball an die 2 Yard-Linie, von wo Wentz fast zwei Interceptions schaffte, bevor es im dritten Versuch tatsächlich so kam: Inside Linebacker David Long beendete die Partie vor dem fangbereiten McKissic per akrobatischem Hechtsprung in Torhütermanier.

Eine alles andere als hochklassige Partie, die jedoch den gerechten, weil offensiv aktiveren, Sieger fand.

Nächste Woche spielen die Commanders bereits am Donnerstag in Chicago (2-3; Kickoff deutsche Zeit 02:15 Uhr am Freitagmorgen, DAZN / Gamepass), während die Titans eines von vier Teams sind, die ihre Bye Week zum Auskurieren nutzen können.

Carsten Keller - 09.10.2022

Derrick Henry über 100 Yards sind ein Sieggarant - so auch diesmal

Derrick Henry über 100 Yards sind ein Sieggarant - so auch diesmal (© Getty Images)

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