Ein harter Kampf

Ein harter Kampf. Das ist es, was die Partie zwischen New Orleans und Tampa Bay im Caesars Superdome wohl am besten beschreibt. Es gab viele Ausfälle auf beiden Seiten, darunter Alvin Kamara, der Star-Running Back der Saints, Chris Godwin und Julio Jones, beides Receiver für Tampa Bay. Ein sehr defensiv geprägtes Spiel endete nach einem kleinen Zwischenfall im dritten Quarter doch noch mit 20:10 für die Buccaneers und beendete so den "Fluch" für Brady, der die letzten beiden Jahre jedes Spiel der Regular Season gegen die Saints verlor.

Wie gesagt, ein sehr defensiv geprägtes Spiel. Obwohl es den Saints direkt gelang, im ersten Drive zu scoren, ein Field Goal durch Kicker Wil Lutz, sollte es das mit Punkten erstmal gewesen sein, und zwar auf beiden Seiten. Im ersten Drive von Tampa gelang es den Saints einen Fumble zu erobern, jedoch nicht in Punkte umzusetzen. Der nächste Drive resultierte für die Gäste in einen Turnover on Downs, sprich es gelang ihnen nicht, die fehlenden Yards im vierten Versuch zu überwinden. Relativ ruhig ging es weiter. Ganze sieben Drives, die alle im Punt resultierte, brauchte es, bis man endlich eine Veränderung auf der Anzeigetafel sehen konnte. Ein 47-Yard-Field-Goal für die Buccaneers brachte zumindest einen Gleichstand. 3:3 im dritten Quarter ist tatsächlich nicht der Spielstand, der von vielen erwartet wurde.

Doch dann kam am Ende des dritten Quarters doch noch etwas Action ins Spiel, nur nicht so wie man es sich gewünscht hätte. Nachdem Brady seinen Receiver Scott Miller rechts überwarf, kam es zu einen hitzigen Meinungsaustausch zwischen ihm und Marshon Lattimore, dem Star-Cornerback der Saints. Leonard Fournette war der Meinung, dass Körpereinsatz wohl das beste in dieser Situation sei und begann Lattimore zu schubsen. Mike Evans, der bis dato an der Sideline stand, kam ebenfalls dazu indem er Lattimore in den Rücken sprang und brutal zu Boden brachte. Das ließ sich natürlich keiner gefallen und wenig später mussten die Schiedsrichter eingreifen, da die Prügelei aus den Fugen geriet. Sowohl Evans, als auch Lattimore wurden für den Rest des Spiels disqualifiziert.

Als nächstes stellte sich nur die Frage, wer damit schlechter herausgehen würde. Den Saints fehlten nun beide Starting Cornerbacks, Tom Brady hatte keinen Receiver aus der ersten Mannschaft mehr. Das hätte sich eigentlich gut ausgleichen sollen aber so war es nicht. Die Gemüter waren erhitzt und so warf Jameis Winston direkt zu Beginn des vierten Quarters eine Interception, welche den Buccaneers eine gute Feldposition gab um zu scoren. Das taten sie dann auch. Breshad Perriman fing einen tiefen Pass von Brady über 28 Yards zum Touchdown. PJ Williams, der ihn eigentlich decken sollte, war nicht so ganz bei der Sache und ließ den Receiver völlig offen in der Endzone stehen. Trotz alledem ein gut platzierter Wurf vom GOAT, der bis zu dem Zeitpunkt eigentlich nur seinen Helm und ein gänzlich unschuldiges Tablet an der Sideline frustriert durch die Gegend geworfen hatte.

Für die Saints ging es danach, abgesehen von einem Touchdown durch Michael Thomas, eigentlich nur noch bergab. Extrem pingelig pfiffen die Schiedsrichter alles gegen die Saints was nur irgendwie ging. Ein eigentlich gut gefangener Pass von Chris Olave, der mit dem Ellenbogen erst am Boden aufkam bevor er den Ball verlor, wurde als Fumble gewertet und vermasselte den Saints so ein spielentscheidendes Big Play. Auch ein Fumble von Mark Ingram in der Red Zone hätte Punkte bringen können. Jameis Winston, der letzte Woche noch das Comeback im vierten Quarter gegen die Falcons vollführte, war viel zu unkonzentriert und wollte einfach zu viel. Zwei weitere Interceptions warf er, eine davon wurde gegen Ende zum Touchdown gelaufen und verbaute den Saints zusammen mit einem Field Goal jegliche Chance auf einen Sieg. So war der Endstand 20:10 für die Buccaneers.

Die Saints fallen so auf den zweiten Platz in der NFC South zurück und müssen sich nun auf die Partie gegen die Carolina Panthers vorbereiten. Abgesehen von der Defensive, die echt passabel gespielt hatte, gibt es einige Punkte die überarbeitet werden müssen. Das wären zum einen die Offensive Line, die ganze 6 Sacks zuließen, zum anderen die Ballkontrolle. "Wir müssen effektiver bei Third Downs werden und ich muss besser auf den Ball aufpassen", sagte Jameis Winston wiederholt nach dem Spiel. Auch Mark Ingram, der seine 10.000 Yards knackte, und Dennis Allen sind sich einig: "Auf den Ball aufpassen, die Kontrolle behalten!"

Ida Janke - 19.09.2022

Marshon Lattimore lieferte sich mit Mike Evans ein hartes Battle, was in einem Ausschluss der beiden vom Spiel resultierte. (© Getty Images)