Offene Fragen werden weniger

Das letzte Preseasonspiel der Saison ist für die Dallas Cowboys absolviert; viel wichtiger als der abschließende 27:26 Sieg gegen die Seattle Seahawks waren jedoch einige Erkenntnisse rund um das Team. Als nächstes stehen die Rostercuts von 80 auf 53 Spieler am Dienstag (Frist bis 21 Uhr) an.

Dabei blieb man bei der Taktik, Dak Prescott und andere wichtige Starter gar nicht erst auflaufen zu lassen.

In der Partie gegen die Seahawks hatten die Cowboys trotzdem einige Verletzungen zu beklagen: Cornerback Kelvin Joseph erlitt gleich zu Beginn der Partie eine Gehirnerschütterung und konnte nicht mehr mitwirken.

Safety Israel Mukuamu holte sich im zweiten Spiel in Folge eine Interception, obwohl er mit einer Leistenverletzung in die Partie gegangen war. Die Verletzung verschlimmerte sich jedoch und eine genauere Diagnose soll nach einer MRI-Untersuchung am Samstag folgen.

Insgesamt schaffte die Defense von Coordinator Dan Quinn diesmal gleich fünf Turnover, vier davon per Interception. Neben der bereits genannten durften sich Safety Juanyeh Thomas, Cornerback Nahshon Wright und Safety Markquese Bell über Ballgewinne freuen. Linebacker Storey Jackson eroberte zudem in den letzten Minuten noch ein Fumble. Drei der Interceptions musste Ex-Broncos Starter Drew Lock hinnehmen, eine Jacob Eason.

Bei den Cowboys kann man davon ausgehen, dass Quarterback Cooper Rush, der alle drei Preseason-Spiele gestartet hat, auch weiterhin der Backup von Dak Prescott sein wird, obwohl er nicht unbedingt geglänzt, sondern lediglich solide gespielt hat.

Ob der Kicker-Wettbewerb nach der (erneuten) Entlassung von Lirim Hajrullahu zu Beginn der Woche schon beendet ist, ist noch offen. Zumindest erlaubte sich der verbliebene Brett Maher, der schon einmal in Dallas unter Vertrag stand, keine größeren Schnitzer: Er verwandelte seine Extrapunkte und traf zwei von drei Field Goal-Versuchen, wobei der nach links verzogene Fehlschuss aus 61 Yards durchaus verzeihbar ist. Zudem zeigte er einige starke Kickoffs und holte sich so ein Sonderlob seines Head Coaches Mike McCarthy. Trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, dass sich die Cowboys weiter am Kickermarkt umsehen werden in den nächsten Tagen.

Cowboys Vice President Stephen Jones gab, was die Nachfolge des wohl mindestens bis Dezember verletzten Left Tackles Tyron Smith angeht, schon mal einen Fingerzeig: "Die guten Nachrichten sind, dass wir das schon im Draft angegangen sind. Wir haben von Beginn an gesagt, dass er [Erstrundenpick Tyler Smith] unser zukünftiger Left Tackle ist. Die Zukunft könnte jetzt schon früher statt später da sein, so ähnlich wie bei Dak [2016]. Er musste in die Bresche springen, als sich Tony [Romo] verletzt hatte. Wir haben uns da auch keinen erfahrenen Quarterback geholt.

Was hat er am College gespielt? Ich meine, es ist jetzt nicht ungewöhnlich für ihn, da draußen zu stehen und Left Tackle zu spielen." Man sollte also nicht überraschend sein, wenn der Erstrundenpick seinen Namensvetter bei der Eröffungspartie gegen die Tampa Bay Buccaneers (Sunday Night, 11. September) vertreten wird.

Nach der Partie wurde auch eines der wenigen verbliebenen offenen Quarterbackrennen – nicht zuletzt wohl auch dank der drei Interceptions von Drew Lock - jetzt endgültig entschieden: Seahawks Head Coach Pete Carroll ernannte Geno Smith zum Starter für Woche #1, wo man zu Hause gegen den letztjährigen Starter Russell Wilson und dessen neues Team, die Denver Broncos, antreten wird (Monday Night, 12. September).

Smith hatte auch diese Partie begonnen, durfte aber insgesamt nur sechs Passversuche unternehmen. Positiv überzeugte Running Back DeeJay Dallas, der in einem Drive im dritten Viertel gleich 56 Yards erlief – knapp die Hälfte davon in einem Play. Es war hier absolut verdient, dass er auch für das letzte Yard in die Endzone das Vertrauen seiner Coaches bekam und den Touchdown zum 20:10 feiern durfte.




Carsten Keller - 27.08.2022

Running Back DeeJay Dallas dominierte in einem Drive (© Getty Images)