Reagor muss sich beweisen

Jalen Reagor hat bislang nicht allzu viele Catches auf der Habenseite stehenDie Philadelphia Eagles hatten eine der am meisten gelobten Offseasons, was die Verpflichtungen von General Manager Howie Roseman betraf. Wo aber viele hochkarätige Neuzugänge kommen, gibt es auch Spieler, für die der Leistungsdruck erheblich steigt, um nicht plötzlich auf der sprichwörtlichen Straße zu stehen. Ein derartiger Fall ist Ex-Erstrundendenpick Jalen Reagor, der bislang nicht annähernd die Leistungen brachte, die man sich bei seinem Draft vor zwei Jahren erwartet hatte.

Zumindest hat er aber wohl die Zeichen der Zeit erkannt, denn Wide Receiver Coach Aaron Moorehead bescheinigte ihm ein gutes Camp bislang: "Er hat Plays gemacht. Und alles, was wir von ihm verlangt haben. Er muss sich nur jeden Tag wieder selbst herausfordern, Großes auf dem Spielfeld zu zeigen, neben dem Feld und gut auf sich aufzupassen."

Die Philadelphia Eagles hatten Wide Receiver Jalen Reagor, der am College bei TCU gespielt hatte, mit ihrem ersten Pick des NFL Drafts 2020 an Position #21 gezogen. Er war nach Henry Ruggs (Las Vegas, nach Mordanklage entlassen), Jerry Jeudy (Denver) und CeeDee Lamb (Dallas) der insgesamt vierte Wide Receiver, der gezogen worden war. Aus der Reihe ist er sicher nicht der enttäuschendste, was aber vor allem an den Eskapaden und schließlich dem von Ruggs verschuldeten tödlichen Unfall lag. Direkt nach Reagor wurde damals Justin Jefferson von den Vikings gezogen...

Alle Welt hatte damals im Vorfeld spekuliert, dass die Eagles einen Wide Receiver mit ihrem ersten Pick holen; die Not auf Wide Receiver war damals deutlich am größten, wenn man bedenkt mit welcher No-Name-Garde die Eagles in der zweiten Saisonhälfte 2019 aufgelaufen waren.

Reagor hatte drei Jahre für die Horned Frogs gespielt und seine beste Saison als Junior, wo er über 1.000 Receiving Yards kam. Für seine Größe (1,80 m) ist er beeindruckend gebaut und lieferte beim Combine hervorragende Werte ab. Nicht unbedingt verwunderlich, da er in der High School ein starker Weitspringer war.

Diese Explosivität merkte man ihm auch deutlich am College an. Vor allem seine starke Beschleunigung sorgte damals immer wieder für Big Plays, die er aber bei den Eagles bislang nur ganz selten zeigen konnte. Stattdessen hatte er mit fallengelassenen Bällen zu kämpfen – auch bei seiner eigentlich herausragenden Fähigkeit als Returner.

In seinem ersten Jahr holte er in elf Spielen gerade einmal 396 Yards und einen Touchdown, im Vorjahr waren es sogar nur 299 Yards und zwei Touchdowns. Dabei hatte man nach seinem ersten – enttäuschenden – Jahr sogar einen weiteren Erstrundenpick auf die Position verwendet und mit DeVonta Smith einen Playmaker geholt, der sich die Bezeichnung auch tatsächlich verdiente (17 Spiele, 916 Yards, fünf Touchdowns).

Eigentlich dachte man, dass Reagor durch die Verpflichtung von Smith mehr Platz und eine schlechtere Pass Coverage des Gegners bekommen würde, aber der Plan ging bislang nicht auf.

Reagor hat jedoch die Zeichen der Zeit erkannt und kam "in der Form seines Lebens" ins Camp und macht auch die kleinen Details richtig. Durch den Trade für A.J. Brown, einen der besten Receiver der Liga, ist Reagor mittlerweile maximal noch die Nummer #3 in der Hierarchie der Passfänger.

"Ich liebe eine gute Herausforderung. Das ist auch eine etwas demütigende Erfahrung, wenn Du von einem Erstrundenpick fällst bis zum Kampf ums Überleben. Aber ich mag Challenges.

Wir haben einen unglaublichen Receiver Room und es gibt einen Wettbewerb da drin. Manche Leute haben Jobs und andere nicht, wieder andere kämpfen. Du kommst einfach rein und wenn welche ausfallen, trittst Du nach vorne und bist bereit, wenn Deine Zeit gekommen bist."

Bereit muss er auch sein, wenn das Ende seiner Zeit bei den Eagles nicht bald gekommen sein muss. Aber dem äußeren Anschein nach tut er viel dafür, dass er weiter ein Teil des Kaders bleibt.


Carsten Keller - 11.08.2022

Jalen Reagor hat bislang nicht allzu viele Catches auf der Habenseite stehen

Jalen Reagor hat bislang nicht allzu viele Catches auf der Habenseite stehen (© Getty Images)

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