Milde Strafe für Deshaun Watson
Das Warten für die Cleveland Browns hat ein Ende. Am 1. August verhängte die von der NFL beauftragte, aber unabhängig agierende Richterin Sue L. Robinson eine Sperre für sechs Spiele gegen Watson. Beobachter hatten mit einer deutlich höheren Strafe gerechnet. Die NFL soll auf eine Sperre von einem Jahr gehofft und Gründe dafür in der nicht öffentlichen Anhörung dargelegt haben. Daraus wurde nun nichts. Somit steht Watson den Browns am 23. Oktober gegen die Baltimore Ravens wieder zur Verfügung, sofern die NFL nicht noch Einspruch einlegt.
Die Spielergewerkschaft (NFLPA) hatte bereits im Vorfeld erklärt, auf einen Widerspruch gegen die zu erwartende Sperre verzichten zu wollen und der NFL öffentlich empfohlen, es ihr gleich zu tun. Das ist jedoch keineswegs gesichert. In der Ligazentrale wird es wohl aktuell heftige Diskussionen darüber geben.
Außerdem hatte die Richterin festgelegt, dass Watson künftig nur noch Physiotherapeuten der Browns aufsuchen darf. Das scheint auch dringend geboten. Watson hat in einem Zeitraum von nur 17 Monaten sage und schreibe 66 Physiotherapeutinnen aufgesucht. 24 davon hatten Watson später wegen sexueller Belästigung verklagt. Watson hatte dies durch seinen Anwalt stets bestritten und von "einvernehmlichen Aktionen" gesprochen.
Dennoch sind inzwischen 20 dieser Fälle durch eine außergerichtliche Einigung beigelegt. Mit drei weiteren Klägerinnen steht ein solcher Abschluss wohl kurz bevor, wie sein Anwalt bekannt gab. Strafrechtlich relevant soll nach einer Entscheidung einer Jury in Texas vor einigen Wochen aber keiner dieser Fälle sein. Ob es in dem einen verbleibenden Fall nun zu einer Zivilklage kommt, ist derzeit noch offen.
Auf der sportlichen Seite müssen die Browns jetzt entscheiden, ob sie diese sechs Wochen mit Backup Jacoby Brissett absolvieren oder doch noch einen Quarterback verpflichten. Der Name von 49er Jimmy Garoppolo hält sich weiterhin hartnäckig in den sozialen Medien.
Korber - 01.08.2022
Deshaun Watson, hier noch im Trikot der Texans, kam mit einer vergleichweisen milden Strafe davon. (© Getty Images)
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