Pirates arbeiten mit Cheetahs zusammen

Robin Haas, Head Coach und Offensive Coordinator der Argovia PiratesRobin Haas wird neuer Head Coach und Offensive Coordinator der Argovia Pirates. Hass bringt über 30 Jahre an Erfahrung im Schweizer Football mit. Er hat selber in diversen Teams gespielt und gecoacht und wird zusammen mit Chris Humbel als Defensive Coordinator die Leitung der Seniors Mannschaft übernehmen.

Neben der Neubesetzung im Coaching gehen die Pirates (gegründet 2014, mit aktuell 5 Mannschaften in den Sportarten Tackle Football und Flag Football) auch in einem anderen Bereich neue Wege, denn man geht nun mit den Zofingen Cheetahs (gegründet 2020, aktuell mit einer Tackle Mannschaft) eine Kooperation ein. Beide Vereine bleiben sowohl wirtschaftlich als auch vereinstechnisch eigenständig, die Kooperation umfasst ausschliesslich den sportlichen Bereich.

Das primäre Ziel ist es, im Aargau zwei kompetitive Tackle Football-Mannschaften "Seniors" zu haben. Eine der Mannschaften soll in der höchstmöglichen Liga spielen (momentan sind die Pirates Seniors in der Liga B), die zweite Mannschaft für die Spielerausbildung und -entwicklung in einer tieferen Liga (die Cheetahs sind momentan in der Liga C). Bei den rund 80 Spielern, welche die beiden Mannschaften umfassen, ermöglicht dies Spielzeit für alle – und das dem jeweiligen Stand der Ausbildung entsprechend.

Ein zweites Ziel ist die übergreifende Ausbildung von Juniorenspielern. Dies beginnt bereits ab 10 Jahren mit Flag Football – eine dem Tackle Football (hier eher bekannt als "American Football") verwandten Sportart, die aber kontaktlos gespielt wird und somit besonders für Kinder gut geeignet ist. Aus diesem Grund werden die Cheetahs in Zofingen ebenfalls eine U16 Flag Football Mannschaft gründen – um den Kindern ab etwa 13 Jahren die Möglichkeit zu geben, aktiv teilzunehmen.

Zur Begründung warum die Zusammenarbeit zielführend ist, schreiben die Argovia Pirates weiter:

"Der Wechsel von der U19 in die Seniors-Mannschaft fällt nicht allen Spielern gleich leicht. In diesem Alter geschehen viele "Dinge", sei es der Lehrabschluss oder die Abschlussprüfungen der Kantonsschule, die Rekrutenschule, Beginn einer Weiterbildung, ein Stellenwechsel (die erste "richtige" Anstellung nach der Lehre) verbunden vielleicht mit einem Wohnorts-Wechsel oder Auszug aus bei den Eltern, etc.. Das verunmöglicht manchem Spieler, die Teilnahme an der geforderten Anzahl Trainings pro Woche – und somit die Chance auf Einsatzzeit an den Spieltagen in der Liga B (zweithöchste Liga der Schweiz). Aus diesem Grund hören jeweils diverse ehemalige Junioren auf (nicht nur bei uns, das ist schweizweit der Fall) und wir verlieren diese. Diesen Verlust an Talenten müssen wir versuchen zu stoppen – zu viel Zeit und Energie investieren wir jeweils in sie während der Juniorenzeit und zu wichtig wären sie eigentlich für die Mannschaft.

Für die Seniors Mannschaften rekrutieren wir jeweils neue Spieler durch die Probetrainings. Das bedeutet, diese Interessenten fangen im Alter von üblicherweise 20 – 30 Jahren an, die Basics zu erlernen. Diese Rookies müssen also alle Technik und Taktik erlernen, das geht nicht bei allen gleich schnell. Den Sport-Talenten, die vielleicht von einer anderen Sportart her kommen, mag das allenfalls gelingen. Andere Neulinge brauchen dafür mehr Zeit. Damit wir ihnen diese auch geben können und sie sich dennoch bereits mit anderen Mannschaften messen können (und um Spielerfahrung zu sammeln), ist ein sogenanntes Farmteam wertvoll. So können wir insbesondere während der off-Season die Trainings auch gemeinsam durchführen, eingeteilt in Stärkeklassen – und die Coaches können alle Spieler gemeinsam prüfen, beobachten, einschätzen – um dann, bevor die Saisonvorbereitung beginnt, die Spieler in eine der beiden Mannschaften einzuteilen. Das Ziel ist, dass möglichst alle auch spielen können.

Als Randsportart ist es für uns immer schwierig, genügend Trainingsstätten zu erhalten. Eine Mannschaft im Tackle Football umfasst 30 – 60 Spieler, eine solche kann nur auf einem Feld oder in einer Dreifach Turnhalle sinnvoll trainieren. Eine Flag Football Mannschaft besteht aus 10 – 15 Spielern, aber auch sie brauchen hohe Hallen, um die weiten Pässe trainieren zu können. Im Sommer haben wir mit der Sportanlage Suhrenmatte eine wunderbare Einrichtung, die unsere Bedürfnisse perfekt erfüllt. Im Winter dürfen wir die Dreifach Turnhalle aber nicht nutzen, obwohl wir verschiedene Versuche dafür unternommen haben, werden uns jeweils nur kleine Einfachturnhallen zugeteilt. In solchen sind Konditions- und Krafttrainings möglich, aber kein Einstudieren der Spielzüge. Deshalb reisen wir bereits heute im Winter durch den ganzen Kanton und trainieren dort, wo wir dürfen (beispielsweise am Sonntag Morgen auf einem Kunstrasen). Zofingen hat einen winterharten Platz, auf dem ganzjährig trainiert werden darf – was uns eine grosses (Platz)Problem für die Wintertrainings löst.

In der Region Zofingen, Niederbipp, Langenthal gibt es auf kleinstem Raum gleich drei Football Vereine – Gerüchten zufolge soll ein vierter gegründet werden (dieser ist aber noch kein Mitglied des Schweizerischen American Football Verbandes SAFV). Für eine Randsportart wie American Football sind das zu viele Vereine auf zu kleinem Raum – das zeigt sich auch daran, dass zwei dieser drei Vereine eher (zu) wenige Mitglieder (insbesondere Spieler und Coaches) haben. Durch die sportliche Kooperation können wir den Cheetahs helfen, dieses Problem zu lösen.

Seit diesem Jahr ist American Football auch vom J+S anerkannt – dadurch erhoffen wir uns einerseits Unterstützung in der Ausbildung von Trainern – und andererseits auch den Zugang zum Schulsport. Bereits heute bieten wir oft und auch sehr gerne Trainingseinheiten in Schulen an (zum Beispiel während Projekt- oder Sportwochen), um neue Interessenten von unserer Lieblingssportart begeistern zu können. Durch die Abdeckung von zwei Standorten Buchs (Aarau) und neu auch Zofingen erhoffen wir uns dadurch einen weiteren Aufschwung für die Juniorenabteilungen.

Wir sind überzeugt, dass dies eine win-win-win-Situation ist. Profitieren werden die Zofingen Cheetahs, die Argovia Pirates – und insbesondere unsere Lieblingssportart American Football in der Schweiz."

Wittig - 25.07.2022

Robin Haas, Head Coach und Offensive Coordinator der Argovia Pirates

Robin Haas, Head Coach und Offensive Coordinator der Argovia Pirates (© Argovia Pirates)

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