Erwartungen noch nicht erfüllt

Jamin Davis muss noch einiges mehr zeigen in seinem zweiten JahrIn der NFL gibt es manchmal schon nach einem Jahr Spieler, die hoch gedraftet wurden, aber diesem Status nicht gerecht werden konnten und deshalb quasi auf Bewährung spielen. So ein Fall ist Washington Commanders Linebacker Jamin Davis.

Das damalige Washington Football Team hatte ihn in der ersten Runde des NFL Drafts mit Pick #19 von den Kentucky Widcats geholt. Zuvor hatte man ihn erst im letzten Collegejahr so richtig am Schirm, nachdem er in seinen ersten Spielzeiten nicht wirklich wahrgenommen worden war.

Aufgrund einer Verletzung startete er nur 2020, da er zuvor vorwiegend nur als Backup eingesetzt worden war. Dann explodierte er jedoch regelrecht mit über 100 Tackles, vier für Raumverlust, 1.5 Sacks und drei Interceptions sowie einem erzwungenen Fumble. Etliche Experten hatten ihn aufgrund seiner vergleichsweise kurzen herausragenden Phase erst in der zweiten Runde vorhergesehen.

Eigentlich besitzt er exzellente Maße, um auch in der NFL in der Mitte der Defense bestehen zu können. Zudem dachte man, dass er als dynamischer Special Teams Player eingesetzt werden kann; durch seine langen Schritte überzeugte er nämlich am College als Blitzer im A-Gap genauso wie in der Fähigkeit, gegnerische Ballträger noch einholen zu können.

Da seine Tackles bei Kentucky kaum gebrochen werden konnten und er mit einer Härte spielte, die hervorragend zur starken Defense in Washington passen sollte, war man sehr zuversichtlich.

Dann kam es jedoch ganz anders: Davis bezeichnet seine Rookiesaison selbst als eine Erfahrung, die ihn auf den Boden brachte. Der 23jährige kämpfte die komplette Spielzeit über mit dem NFL-Tempo und konnte bislang die hohen Erwartungen maximal in Ansätzen erfüllen.

Eigentlich hatte man ihn als Inside Linebacker vorgesehen gehabt, aber Head Coach Ron Rivera gab am Ende der Spielzeit zu, dass er wohl eher als Outside Linebacker eingesetzt werden sollte.

Zwar hatte Davis durchaus Highlights in seiner Rookiesaison, aber er war weit weg von der in der NFL nötigen Konstanz auf hohem Niveau. So verwunderte es nur bedingt, dass er des Öfteren in den bisherigen Camps nur mit der zweiten Garde auf dem Feld stehen durfte und Veteran David Mayo den Vorzug im ersten Lineup erhielt.

In der vergangenen Saison stand er laut Pro Football Reference gerade einmal bei 56 Prozent der Defensivsnaps auf dem Feld, was für einen Erstrundenpick eine enttäuschende Hausnummer ist. Ein einziger Sack und ein abgewehrter Ball in 16 Spielen (bei acht Starts) sind ebenso viel zu wenig. Zudem ließ er laut Football Outsiders als einziger Linebacker mit mindestens 12 Targets in seine Richtung über 90 Prozent Fangrate zu.

Der Weg ist also noch weit, wenn er sich zu einem soliden Stammspieler entwickeln will. Ansonsten dürfte die Zeit in der US-Hauptstadt für ihn nicht allzu lange andauern.

Carsten Keller - 23.07.2022

Jamin Davis muss noch einiges mehr zeigen in seinem zweiten Jahr

Jamin Davis muss noch einiges mehr zeigen in seinem zweiten Jahr (© Kentucky Wildcats)

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