Galaxy beherrscht Centurions

In der Pressekonferenz nach dem klaren 46:14 der Frankfurt Galaxy über die Cologne Centurions war Frankfurts Cheftrainer Thomas Kösling fast mehr die Freude über die kommende spielfreie Woche als den zuvor ungefährdeten Sieg seiner Mannen anzumerken: "Die Bye-Week ist so etwas von notwendig, um die Köpfe meiner Jungs wieder einmal freizubekommen, um die vielen Verletzten regenerieren zu lassen, damit wir in der zweiten Saisonhälfte weiter hart an unserem Ziel der Playoff-Teilnahme arbeiten können."

Und schmunzelnd fügte er hinzu: "Ich werde diese freien Tage nur im Garten sitzen, die Füße hochlegen und mit unserem Hund spazieren gehen!" Wers glaubt - die kommenden Gegner und Konkurrenten um die Playoffs wohl kaum. Bis Ende August muss Galaxy nun gegen vier Teams ran, die selbst in die Playoffs wollen und Frankfurt im Weg stehen könnten.

Aber immerhin: Gegen Köln war Frankfurt in den 60 Minuten das dominierende Team, belohnte die über 4.500 Zuschauer mit gelungenen Spielzügen und spektakulären Touchdowns. Das erste Viertel sah den Gast aus der Domstadt noch knapp in Front, dessen 7:6-Führung war aufgrund des gezeigten Engagements nicht einmal unverdient. Galaxy-Spielmacher Jakeb Sullivan hatte zunächst seine lila Farben in Führung gebracht, was Köln aber noch nicht aus der Bahn warf.

Mit Beginn des zweiten Abschnitts lagen die Vorteile auf Seiten der Hessen, die zunächst durch Kai Hunters Touchdown die Nase vorn hatten und durch US-Boy Reese Horn den nächsten Touchdown folgen ließ. Die Centurions konterten prompt, so dass auf der Anzeigetafel der Halbzeitstand von 20:14 für Frankfurt zu lesen war.

Die Pause hatte besonders Galaxy-Kicker Rimmler gutgetan, der mit seinen Field Goals der zweiten Hälfte die Weichen auf Sieg stellte, zumal seinem Teamkollegen Ben El Ghali eine Interception zu einem Zeitpunkt gelang, als eher mit Punkten für die Centurions zu rechnen war. Im letzten Abschnitt war es dann das Frankfurter Eigengewächs Daniel Josiah, das den Bornheimer Hang zu Beifallsstürmen hinriss. Er fing einen Pass der Kölner ab, um dann allein auf die Endzone zuzusteuern und die letzte Linie mit einem Hechtsprung zu überbrücken.

Die Belohnung für seinen ersten Touchdown wird ein besonderes T-Shirt sein, welches Thomas Kösling seinem Shooting-Star liebend gern spendieren wird. "Die Jungs der Defensive stehen doch nie so im Fokus wie die der Offensive, wenn sie punkten, somit ist die kleine Investition mehr als nur verdient." Die Entscheidung war mit dem 32:14 längst gefallen, das Hinspielergebnis von 48:12 aus Köln fast erreicht. Das schien Marvin Rutsch auch zu wissen, denn mit zwei Touchdowns erhöhte "die wilde 13" auf den Endstand von 46:14.

Kölns Head Coach Frank Roser zeigte sich als fairer Verlierer, gratulierte seinem Gegenüber Kösling herzlich: "Ich bin trotzdem stolz auf das durch Verletzungen gebeutelte Team, welches sich den Frankfurtern entgegenstellte, auch wenn wir am Ende zu viele leichte Fehler begingen, nur die erste Hälfte gut gestalteten." Für seine Centurions bedeutet diese Niederlage wohl das Aus aller Playoff-Träume, während die Men in Purple erstmalig mit einer positiven 4:3-Bilanz dastehen, bevor die restlichen fünf Spiele um die Entscheidung anstehen.

Nach der einwöchigen Pause geht es zur nächsten Partie nach Wroclaw, wo die dortigen Panthers die Frankfurter am letzten Julitag um 15 Uhr empfangen.

Auerbach - 18.07.2022

Daniel Josiah, Max Siemssen und Thomas Kösling feierten Josiahs Interception Return Touchdown. (© Frank BAUMERT)