"Alle auf sehr hohem Level"

Die Niederlage zu Hause am vergangenen Sonntag nach dreimaliger Verlängerung gegen den aktuellen Titelträger Frankfurt Galaxy hätte kaum knapper (und vermeidbarer) sein können, aber jetzt steht schon die nächste Partie an: Am Sonntag tritt Stuttgart Surge (0-6) bei den Wroclaw Panthers an, die nach zwei Siegen zu Beginn der Saison jetzt auch schon vier Niederlagen in Folge eingefahren haben.

Wie üblich stand Stuttgarts Head Coach Martin Hanselmann den Medienvertretern zwei Tage vor der Partie für ein Gespräch zur Verfügung.

In der Defense werden weiterhin Linebacker Niko Knoblauch und Cornerback Julian Jakob ausfallen. Dazu steht hinter dem Einsatz von Defensive Tackle Michael Kimpiabi noch ein Fragezeichen. Neu im Team ist dazu Linebacker Michael Bausch (siehe gesonderter Artikel).

Offensiv war Center Thomas Ghebrezghiher zwar wieder auf dem Feld, allerdings beeinträchtigt ihn seine Handverletzung noch. Wide Receiver Frederic Latour ist auf der Injured Reserve Liste. Aber auch hier gibt es mit dem Franzosen Idriss Ramky ebenfalls einen Neuzugang (gleicher Artikel w.o.).

Am heutigen Freitag würde man noch einmal trainieren und wie gegen Wien im Anschluss die beiden Nightliner-Busse besteigen. "Die Offense und Defense haben jeweils einen Luxusbus mit entsprechenden Schlafmöglichkeiten. Das nutzen wir gut aus, indem wir die Nacht über durchfahren wie gegen Wien. Das ist bei den Spielern gut angekommen.

So zwischen 11 und 12 Uhr werden wir morgen [Samstag] in Wroclaw ankommen und anschließend gemeinsam zum Essen gehen. Danach ist Beine vertreten und lockern lassen angesagt. Ab 15 Uhr checken wir im Hotel ein, um 17 Uhr haben wir das Abschlusstraining. Nach dem Dinner ist dann der Tag auch schon fast vorbei.

Nach der Partie geht es genauso wieder zurück. Das ist der härteste Part bei der ganzen Geschichte: Nach dem Spiel direkt in den Bus und 12 Stunden nach Hause fahren."

Beim polnischen Vertreter habe man in der Vorbereitung sehr wenige Schwächen festgestellt: "Die Panthers haben eine sehr solide Mannschaft. Sie haben eine sehr gute Front Seven in der Defense.

In der Offense ist jetzt wohl ihr Running Back verletzt, der sehr gut gespielt hat, aber ich denke, dass sie da auch Ersatz haben und jemand finden werden. Ihr Quarterback [Slade Jarman] ist sehr überlegt und weiß, was er tut.

Sie sind auf allen Positionen durchweg sehr gut besetzt und es gibt nichts, wo wir sagen ‚das ist eine Schwäche‘. Was es aber auch nicht gibt, ist so eine herausragende Persönlichkeit wie zum Beispiel Jakeb Sullivan in Frankfurt. So ein herausragender Athlet, der auffällt.

Die sind alle ziemlich auf einem Level – aber auf einem sehr hohen Level. Deswegen gibt es da wenig Schwachpunkte. Wir werden versuchen, unser Spiel zu machen und hoffen, dass wir da nochmal die Kraft und Energie aufbringen, wie wir das gegen Frankfurt getan haben. Dann haben wir auch eine realistische Chance, da mitzuspielen. Dass wir das können, haben wir jetzt glaube ich gezeigt. Jetzt muss halt noch der Punkt kommen, wo wir auch gewinnen."

Die Stimmungslage wäre dann sicher noch besser. "Sie sieht in der Offense sehr positiv aus. Wir haben mit Jalen [RB Conwell] und Dante [QB Vandeven] zwei positive Spieler eingekauft, die die Leute mitnehmen und sie mitreissen. Sie bringen sich ein und es hilft dem Angriff ungemein, dass sie sich gegenseitig aufbauen. Das ist ja das, was uns gefehlt hat nach zwei Spielen."

Ein Sieg in Polen wäre dann sicher auch bestens dazu angetan, die Stimmungslage vor der am Wochenende darauf anstehenden Bye Week noch einmal zu heben.

Das anschließende Heimspiel gegen die Vienna Vikings musste derweil vom Samstag, 30. Juli, auf Sonntag, 31. Juli, verlegt werden aufgrund Terminschwierigkeiten mit dem Gazi-Stadion.

Carsten Keller - 15.07.2022

Dante Vandeven hebt die Stimmung in Stuttgart - nicht nur nach einem Touchdown (© Frank BAUMERT)