Der Blick muss nach vorne gehen

Stuttgart Surge wartet auf die Wroclaw Panthers am kommenden SonntagNach der enttäuschenden Heimniederlage am Auftaktwochenende stand Stuttgart Surge Head Coach Martin Hanselmann vor dem zweiten Heimspiel in Folge erneut per Onlinemeeting für eine virtuelle Pressekonferenz zur Verfügung. Gegner sind am Sonntag auf der Waldau die Wroclaw Panthers, die in Woche #1 zu Hause gegen die Leipzig Kings mit 34:27 die Oberhand behalten hatten.

Nach dem verkorksten Auftakt nahm Martin Hanselmann kein Blatt vor den Mund: "Ich war natürlich sehr enttäuscht über die Performance. Wir hatten eine gute Vorbereitung, gute Stimmung im Team und ein gutes Camp. Umso enttäuschender, dass wir das nicht abrufen konnten. Nach dem übersnappten Punt [ungefähr Mitte des zweiten Viertels] sind wir in diesen Verlierermodus gekommen."

Nach dem desaströsen zweiten Quarter, das mit 0:29 deutlich an die Gäste ging, wäre er auch in der Kabine bei der Pausenansprache lauter geworden: "Ich war laut, ich war enttäuscht, ich war wütend – das alles. Irgendwann ist es auch rum mit der Entschuldigung, dass wir jung sind und ‚homegrown‘ Spieler haben. Wir müssen lernen, aus den Puschen zu kommen."

Letztendlich müsse man aber ab Dienstag auf den Gegner schauen; länger als Montag könne man nicht auf das eigene Spiel in der Analyse fokussiert sein, sondern müsse den Blick auf die nächste Partie richten.

Dass der Erfolg mit den vorhandenen Mitteln nicht automatisch kommen kann, wäre auch dem Board – sprich den Gesellschaftern – klar: "Man kann nicht Mercedes fahren wollen, aber nur für einen Golf bezahlen wollen. Das ist jedem hier in Stuttgart bewusst." Besonderen Druck würde er daher nicht fühlen – jedenfalls nicht mehr als den, den er sich selber mache.

Große Sprünge für Neuverpflichtungen wären naturgemäß kaum möglich, auch wenn man mit Running Back David Kovacevic jetzt einen Spieler entlassen hätte und somit Platz im Roster wäre. "Wir haben das Roster schon so aufgebaut und wissen, dass wir noch Leute verlieren werden. Wir haben die ‚homegrown Philosophie‘ und werden runtercutten [sprich den Kader reduzieren]. Die Spieler müssen performen. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir die Reissleine ziehen." Man wäre mit sechs Running Backs in die Saison gegangen, bräuchte aber nur fünf. "Es wird sicher nochmal eine Änderung geben."

Bei diesen Running Backs würde Brian Yankson am Sonntag Starter sein. Chris Voumbo hätte im gemeinsamen Training mit Rhein Fire überzeugt, aber womöglich war die Aufgabe vor so vielen Leuten jetzt dann doch etwas zu groß. Der junge Janis Hackenberg hätte eine sehr gute Leistung gezeigt und würde noch seine Chancen bekommen, wenn auch nicht gleich als Starter.

Ausfallen wird sicher Linebacker Niko Knoblauch; direkt im Anschluss würde jetzt ein Treffen mit den Ärzten anstehen, aber die erste Diagnose wäre nicht sehr gut und ein längeres Fehlen ein realistisches Szenario. Besser sähe es bei Wide Receiver Pault Steigerwald aus, der bereits wieder trainiert hatte. Hinter dem Einsatz von Defensive Back Junior Nkembi stehe noch ein Fragezeichen, aber dessen gesundheitliche Probleme liegen abseits des Footballfeldes.

Gegen die Panthers wird man jedoch jeden Mann brauchen – nicht umsonst zählen sie zum erweiterten Kreis der Titelkandidaten: "Ich erwarte, dass wir gewinnen. Das physische Auftreten der Panthers kann uns aber aus der Bahn werfen. Da müssen wir schauen, dass wir das hinkriegen." Der neue Quarterback [Justice Hansen] spiele solide, wobei sich Martin Hanselmann die Offense gar nicht so sehr angesehen hätte – das mache Defensive Coordinator Andy Meyer. Die Verteidigung hätte keinen Superstar, aber alle wären sehr gleichwertig. "Das macht es schwer – sie sind durchweg gut aufgestellt und werden sicher ein gutes Spiel zeigen."

Um sich das live auf der Wadau anzusehen, gibt es auch noch ausreichend Tickets. Der Besuch beim Auftakt wäre mit ca. 2.700 Zuschauern sehr zufriedenstellend gewesen. Im Vergleich zur letzten Saison, die bekanntlich unter vielen Corona-Einschränkungen gelitten hatte, wäre das eine deutliche Steigerung.

Halten oder sogar noch steigern wird man die Zahl vor allem noch mit Siegen können – idealerweise schon am kommenden Sonntag.

Carsten Keller - 10.06.2022

Stuttgart Surge wartet auf die Wroclaw Panthers am kommenden Sonntag

Stuttgart Surge wartet auf die Wroclaw Panthers am kommenden Sonntag (© Carsten Keller)

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