Erneut Turbulenzen in Washington

Störfeuer an allen Ecken - wie eigentlich immer in WashingtonSo langsam ist man gewohnt, dass es in den Jahren unter Owner Dan Snyder turbulent zugeht: Diese Woche bildete da erneut keine Ausnahme: Zunächst sorgte ein Landkauf für Schlagzeilen, die anderen 31 Teameigentümer diskutieren mittlerweile über eine Abstimmung zur Abwahl des umstrittenen Besitzers und schließlich fehlten einige Spieler bei den OTAs.

Bei jeder anderen Franchise wohl Grund für größere Sorgenfalten, in Washington schon fast ‚Business as usual‘ in den letzten paar Jahren.

Zunächst erwarben die Commanders gut 800.000 Quadratmeter Land in Virginia für ungefähr 100 Millionen Dollar. Dort könnte das neue Stadion der Franchise entstehen, nachdem das bisher genutzte FedEx Field zu den schlechtesten Arenen der Liga gehört und immer baufälliger wird. Allerdings gibt es wohl noch einige andere Optionen, auch um die Verhandlungsposition zu stärken; man kann davon ausgehen, dass es auch die Höhe der staatlichen Vergünstigungen und Subventionen eine Rolle spielt, wenn ein neues Stadion gebaut werden soll. Laut ESPN würden die Commanders an dieser Stelle in Virginia bis zu 350 Millionen Dollar "Staatshilfe" bekommen.

Gleichzeitig sehen sich die Commanders und allen voran Dan Snyder einer ganzen Reihe Vorwürfen ausgesetzt, die bis zu sexuellem Fehlverhalten gehen und möglicherweise noch Strafen nach sich ziehen werden.

Mittlerweile scheinen auch die anderen 31 Owner die Geduld mit Dan Snyder die Geduld zu verlieren. Allerdings sind die Hürden für einen Zwangsverkauf beziehungsweise die Abwahl Snyders ziemlich hoch. Viel dürfte jedoch nicht mehr vorfallen, bevor Snyder zur Abgabe seiner Franchise gezwungen wird.

Auch auf dem Feld sieht es kaum besser aus: Bei den Organized Team Activities (OTAs) fehlten Defensive End Chase Young, Wide Receiver Terry McLaurin und nach kurzer Zeit auch Defensive Tackle Daron Payne.

Die Abwesenheit von Chase Young erklärte Head Coach Ron Rivera mit der Reha des Kreuzbandrisses im rechten Knie, den sich Young letzte Saison zugezogen hat.

Soweit, so normal – vor allem, wenn man bedenkt, dass die Teilnahme an den OTAs sowieso offiziell nur freiwillig ist.

Bei McLaurin, dem unbestritten besten Receiver der Commanders, und Pass Rusher Payne, der letzte Saison Teil einer sehr guten Defense war, sieht die Sache schon anders aus: Beide wollen neue – und natürlich hochdotierte – Verträge.

Nachdem in dieser Offseason die Gehälter für Wide Receiver explodiert sind, hätte McLaurin nach zwei Jahren mit über 1.000 Yards auch gerne ein größeres Stück des Kuchens. Aktuell würde er gerade einmal gut drei Millionen Dollar kommende Saison, der vierten im Jersey der Hauptstädter, verdienen.

DT Daron Payne geht dagegen in das fünfte Jahr, das als Erstrundenpick per Option im Vorjahr von den Commanders gezogen worden war. Dafür würde er gut 8,5 Millionen Dollar erhalten; stattdessen möchte er jedoch einen langfristigen Vertrag, nachdem er sowohl bei Tackles (61) als auch bei Quarterback-Hits (15) Karrierebestleistungen im Vorjahr erzielt hatte. Er war bei den OTAs zugegen, beendete jedoch nach kürzester Zeit seine Aktionen (unverletzt) auf dem Feld.

Nach der Wahl von Defensvie Tackle Phidarian Mathis (Alabama Crimson Tide) in der zweiten Runde des Drafts Ende April scheinen die Commanders schon für die Zeit nach Payne vorzusorgen. Vor dem Draft wurden bereits Gerüchte laut, dass Washington nach Tradepartnern suchte, um Payne abzugeben.

Keine leichte Situation, aber das war kein bisschen anders die letzten Jahre bei den Redskins / Football Team / Commanders. Es bleibt also weiter spannend in Washington.





Carsten Keller - 27.05.2022

Störfeuer an allen Ecken - wie eigentlich immer in Washington

Störfeuer an allen Ecken - wie eigentlich immer in Washington (© Carsten Keller)

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