Offense zu stark geschwächt

Max Schmidt und die Defense der Erfurt Indigos tackelte und rackerte sich ab - aber der Sieg ging an die Gäste der Leipzig Lions.Die Erfurt Indigos mussten in ungewohnter Besetzung gegen die Leipzig Lions antreten: Die ohnehin schon durch Verletzungen und aus beruflichen Gründen ersatzgeschwächte Offense musste kurz vor dem Warmup einen weiteren Schlag hinnehmen und kurzfristig umplanen, weil Quarterback Steven Gössinger wegen einer Verletzung im Oberarm aussetzen musste und durch Wide Receiver Phillip Wolf ersetzt wurde. Die so an zwei Stellen geschwächte Offense der Indigos bekam im Spiel so kaum ein bein auf den Boden, die Gäste siegten mit 39:4 am Ende klar.

Nach drei Spielzügen musste Erfurt das Leder schon schnell den Gästen per Punt überlassen. Die Lions arbeiteten sich übers Feld, verloren aber kurz vor dem Ziel den Ball. Clemens Hochfeld fing einen Pass ab und konnte so einen Turnover für Erfurt erzwingen. Später ging aber 12 Yards vor der eigenen Endzone der Snap schief, der Ball rollte nach hinten, Leipzig konnte ihn erobern und sich die ersten sechs Punkte des Tages ergattern. Im zweiten Viertel war Erfurt wieder am Ball, nach einem Lauf durch Stefan Morawietz und zwei unvollständigen Pässen kam es zum Punt-Versuch von Steffen Willing, der an einem Erfurter Spieler zurückprallte und von Leipzig in der Endzone zum 12:0 erobert wurde. Noch vor der Halbzeit erhöhte Leipzig durch einen Lauf-Touchdown auf 18:0, probierte den zweiten Zwei-Punkte-Zusatzversuch - der aber wieder nicht erfolgreich war.

Philip Mingerzahn konnte vor der Pause noch die ersten Punkte für Erfurt durch einen gestoppten Lauf in der Endzone von Leipzig zum Safety holen. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte setzte Leipzig alles auf eine Karte, als die Lions nach drei unvollständigen Pässen den vierten Versuch ausspielten, und sie wurden belohnt mit dem nächsten Touchdown. Als Erfurts Drive wieder punktelos blieb, folgte gleich der nächste Touchdown-Pass zum 32:2 für die Gäste.

Im vierten Viertel glänzte noch einmal die Defense von Erfurt, hielt die Lions in Schach, nutzte den missglückten Punt-Versuch und sicherte den Ball in der Gästeendzone für einen weiteren Safety. Kurz vor Ende gelang den Leipzigern noch ein Big Play, als ein Lauf über die Außenseite ihnen die letzten Punkte des Tages zum 39:4-Endstand brachte.

Für die Erfurter war der Ausfall von Steven Gössinger eines der größten Probleme des Tages. Auch in der Offensive Line und bei den Running Backs spielten einige Backups und Neulinge, so dass die Offense nicht zueinander fand. Die Defense hingegen hat einen starken Job gemacht, Leipzig oft vor Herausforderungen gestellt und mit Interceptions und Safetys viel Gegenwehr geleistet. Die hohe Einsatzzeit und starke Offense der Gegner forderte aber auf Dauer ihren Tribut.

Im Rahmen des Doubleheaders gab es aber auch Grund zur Freude für die Indigos. Denn das U19-Team zeigte sich in seinem Vergleich gegen den Nachwuchs der Lions stark und konnte das erste Spiel nach über zwei Jahren Pause mit einem 15:0 eindeutig für sich entscheiden. Gepunktet wurde im ersten Viertel durch Pius Nagel mit einem Lauf-Touchdown, Moritz Richter per Conversion und im dritten Viertel per Touchdown-Pass von Richter auf Moritz Mühlmann. Nils Hennemann holte steuerte den letzten Punkt per PAT bei. "Aufgrund der langen Pause und des komplett neu zusammengestellten Teams kam der Sieg ein wenig überraschend, aber nicht unverdient," so Coach Lucas Fischer erfreut. Das Team habe gut zusammengehalten, füreinander gekämpft und bis zum letzten Snap gearbeitet.

Auerbach - 23.05.2022

Max Schmidt und die Defense der Erfurt Indigos tackelte und rackerte sich ab - aber der Sieg ging an die Gäste der Leipzig Lions.

Max Schmidt und die Defense der Erfurt Indigos tackelte und rackerte sich ab - aber der Sieg ging an die Gäste der Leipzig Lions. (© Renate Maak / Erfurt Indigos)

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