Langes Warten zahlt sich aus

Die Chicago Bears mussten lange warten, bevor sie zum ersten Mal im Draft 2022 einsteigen konnten: Dafür bekam man an Position 39 dann aber einen Spieler, den die meisten Experten vor dem Draft eher in der ersten Runde als in der zweiten erwartet hatten: Cornerback Kyler Gordon von den Washington Huskies musste jedoch vergleichsweise lange warten, bevor sein Name aufgerufen wurde.

Nachdem die Bears ihren Erstrundenpick im Vorjahr für Quarterback Justin Fields weggetradet hatten, durften sie trotzdem einen Spieler holen, der auf Einladung der NFL in Las Vegas gewesen war und auch für Tag #2 im Green Room – dem Wartebereich für Spieler und Angehörige / Entourage – ausgeharrt hatte.

Gerüchteweise überzeugte Gordon in den Interviews mit den Teams im Frühjahr nicht so stark, wie er es auf dem Feld getan hatte. Der explosive Playmaker vereinte bei den Huskies hervorragende Athletik, Größe und verschiedene Techniken. Er startete drei Jahre und schaffte im vergangenen Jahr 45 Tackles, zwei davon für Raumverlust und zwei Interceptions in 12 Spielen.

Die Bears hatten sowieso noch Bedarf an einem Cornerback neben Jaylon Johnson und Tavon Young. Gordon schien – nachvollziehbarerweise – wenig begeistert, dass er so lange warten musste. Bis er aber den Weg zur Bühne mit einem Bears-Cap zurückgelegt hatte, hatte er doch ein Lächeln gefunden.

In seinem Hinterkopf dürfte jedoch noch die lange Wartezeit, bei der er sich offensichtlich übergangen fühlte, verankert sein. Vielleicht kann er die als zusätzliche Motivation nutzen.



Carsten Keller - 30.04.2022

Ähnlich begeistert wie auf dem roten Teppich am Tag zuvor blickte Kyler Gordon auch, als sein Name endlich aufgerufen wurde (© Carsten Keller)