Talentierter Neueinkauf zu günstigen Konditionen

Die Los Angeles Rams haben Wide Receiver Robert Woods zu den Tennessee Titans abgegeben; im Gegenzug kommt lediglich ein Sechstrundenpick 2023 zurück – also mehr oder weniger nichts. Allerdings schaufelt man so Platz im Salary Cap frei.

Dabei wurde der Wide Receiver erst vor eineinhalb Jahren mit einem neuen Vertrag ausgestattet: Der mittlerweile knapp 30jährige Veteran verlängerte damals um weitere vier Jahre und steht dadurch bis einschließlich der Spielzeit 2025 unter Vertrag.

Dieser Vertrag wird jetzt von den Titans übernommen, die nach dem eher enttäuschenden Jahr von Julio Jones noch einen erfahrenen Wide Receiver wollten. Der gut drei Jahre ältere ehemalige top Wide Receiver wurde in dieser Woche mit Wirkung nach dem 01. Juni entlassen – und hinterlässt gut 13 Millionen Dead Cap Hit (spart aber noch 9.5 Millionen Cap Space); der Trade des Vorjahres – mit Julio Jones kam ein Sechstrundenpick 2023 aus Atlanta im Gegenzug für einen Zweitrundenpick 2022 und einen Viertrundenpick nächstes Jahr – kann angesichts 31 Catches in zehn Spielen für 434 Yards und einen einzigen Touchdown ungestraft als Fehlgriff bezeichnet werden.

Robert Woods wurde nach seiner Zeit am College bei USC 2013 in der zweiten Runde von den Buffalo Bills mit Pick #41 geholt; dort spielte er anschließend bis einschließlich der Spielzeit 2016, bevor er 2017 als Free Agent bei den Los Angels Rams unterschrieb.

Bislang kam Woods in 125 Spielen (davon 115 Starts) auf 7077 Yards und 35 Touchdowns (plus 507 Rush Yards und fünf weitere Touchdowns). Er ist kaum im Scheinwerferlicht zu finden, sondern "fliegt eher unter dem öffentlichen Radar". Vor allem seine Yards after Catch gehörten schon lange zu den besten der Liga.

Nachdem die Rams bei Free Agent Wide Receiver Allen Robinson zugegriffen hatten, war der Wide Receiver Room mit ihm, Super Bowl MVP Cooper Kupp, vermutlich dem aktuell nach seinem Kreuzbandriss im Endspiel verletzten Odell Beckham Jr. und Van Jefferson eigentlich übervoll.

Die Entscheidung, den talentierten Woods gehen zu lassen, fiel vermutlich auch deshalb relativ leicht, weil bei ihm nach vielversprechendem Start in die letzte Spielzeit (45 Catches für 556 Receiving Yards und vier Touchdowns) Anfang November sein Kreuzband gerissen war. Aufgrund des Zeitplans wird er jedoch ziemlich sicher noch vor dem Trainings Camp wieder fit werden und dann als Wide Receiver #2 hinter A.J. Brown in Nashville für Furore sorgen können.

Der Trade kam noch rechtzeitig, bevor Woods einen Roster Bonus über 3.5 Millionen Dollar erhalten hätte.


Carsten Keller - 22.03.2022

Robert Woods feierte zuletzt mit seinen Rams den Titel (© Getty Images)