Neue Gesichter für die Playoffs

Playoffs ganz ohne Teams, die in den letzten Jahren mehrfach oder ständig dabei waren? Die Wahrscheinlichkeit, dass es in dieser verrückten Saison tatsächlich dazu kommt, ist am vorletzten Spieltag der Regular Season deutlich größer geworden. Der letztjährige Endspiel-Verlierer und viermalige Playoff-Teilnehmer Ohio State ist nach der 27:42-Niederlage bei Michigan wohl ebenso raus wie der ebenfalls viermalige Playoff-Teilnehmer Oklahoma nach der 33:37-Niederlage bei Oklahoma State. Und dem letztjährigen National Champion und sechsmaligen Playoff-Teilnehmer Alabama, der am Samstag mit einem 24:22-Erfolg nach Verlängerung bei Auburn gerade noch mal davongekommen ist, droht das gleiche Schicksal, wenn er am kommenden Samstag das Championship Game seiner Conference gegen den Ersten der Playoff-Rangliste, Georgia, verliert. Stattdessen könnten neben Georgia, das sich erst einmal für die Playoffs hatte qualifizieren können (2017), Michigan und Oklahoma State sowie Cincinnati, das in der Playoff-Rangliste vom letzten Dienstag auf Platz vier vorgerückt war und Freitag bei East Carolina mit 35:13 gewonnen hatte, zum ersten Mal in die Playoffs einziehen. Alles Außenseiter, auf die man im Vorfeld eher nicht gekommen ist. Wahrscheinlich wäre da eine Wette im Live Casino LVBET leichter gewesen.

Zumindest zwei der drei genannten Teams werden ihr Schicksal am kommenden Samstag selbst in der Hand haben. Michigan wird nach der starken Leistung gegen Ohio State in der neuen Playoff-Rangliste auf jeden Fall von Platz fünf unter die Top-Vier vorrücken, wahrscheinlich sogar bis auf Platz zwei. Das letzte Hindernis auf dem Weg zur ersten Playoff-Teilnahme ist für die Wolverines Iowa im Big Ten Championship Game in Indianapolis. In dieses Duell wird Michigan als klarer Favorit gehen. Iowas Abwehr ist zwar stark genug, um Michigans Angriff das Leben schwer zu machen, der entscheidende Vorteil für Michigan liegt aber auf der anderen Seite der Line of Scrimmage. Gegen Michigans starke Defensive Line wird Iowa mit dem Laufspiel nicht den Erfolg haben, den es braucht. Darüber hinaus bekommen es Iowas Offensive Linemen und der ohnehin nur durchschnittliche, man könnte auch sagen mittelmäßige, QB Spencer Petras mit dem vielleicht besten Pass-Rusher-Duo dieser Saison zu tun. Angesichts dessen fällt es schwer, sich vorzustellen, dass Michigan das Spiel verliert. Natürlich sind die Wolverines dennoch gut beraten, die Hawkeyes nicht zu unterschätzen, haben sie doch selbst gerade auch gezeigt, wie wenig die Vorhersagen von heute morgen noch wert sein können. Nach Ohio States beeindruckender Leistung gegen Michigan State, gegen das Michigan zuvor ja verloren hatte, in der Woche zuvor sahen die meisten Fachleute Michigan auch als klaren Außenseiter, und dann lief das Duell der Beiden am Samstag ganz anders als erwartet.

Das andere Team, das seinen Platz unter den Top-Vier aus eigener Kraft halten kann, ist Cincinnati. Die Bearcats empfangen am Samstag Houston zum Championship Game der American Athletic Conference. Gewinnen sie dieses Spiel, ist es schwer vorstellbar, dass das Playoff Selection Committee sie dann noch herunter stuft. Theoretisch denkbar wäre solch ein Szenario für den Fall, dass nach einem Sieg von Alabama gegen Georgia im SEC Championship Game diese Beiden plus Michigan als Big Ten Champion unter den Top-Vier landen und Oklahoma State im Big Twelve Championship Game gegen Baylor ein Riesenspiel abliefert, während sich Cincinnati gegen Houston nur knapp durchsetzt. Aber selbst dann sollte es für Cincinnati noch reichen. Die Bearcats wären dann ungeschlagen, während Oklahoma State eine Niederlage in der Bilanz hat, hätten mit dem Sieg bei Notre Dame einen Erfolg gegen ein Team vorzuweisen, das selbst noch Chancen auf das Erreichen der Playoffs hat, und das Programm von Oklahoma State war angesichts der geballten Mittelmäßigkeit in der Big Twelve in diesem Jahr nicht so viel besser, als dass man einen Big Twelve Champion mit einer Niederlage vor Cincinnati platzieren könnte. Natürlich gilt aber auch für Cincinnati, dass man sich erst einmal darauf konzentrieren muss, das eigene Spiel zugewinnen. Gegner Houston ist trotz seiner 11-1-Bilanz schwer einzuschätzen, weil dessen Gegner mehrheitlich zu schwach waren. Die schwersten waren SMU, das man knapp geschlagen hat (44:37), und Texas Tech, gegen das man im ersten Spiel der Saison verloren hat (21:38). Statistisch besitzen die Cougars eine der besseren Defenses dieser Saison, sind in der Offensive aber zu einseitig auf Pässe ausgerichtet. Wenn Cincinnati sein Potenzial voll abrufen kann, sollte es das Spiel relativ souverän gewinnen. Allerdings hat sich die Mannschaft in dieser Saison schon mehrfach Durchhänger in den Spielen geleistet und damit potenziell schwächere Gegner wieder herankommen lassen. Ein Selbstläufer wird die Partie gegen Houston also eher nicht.

Oklahoma State braucht neben einem eigenen Sieg gegen Baylor Hilfe durch die "passenden" Ergebnisse der Konkurrenten. Wenn einer aus dem Trio Michigan, Alabama und Cincinnati am Samstag verliert, wäre der Weg für die Cowboys unter die ersten Vier frei. Weil sie am Samstag als erste ran müssen (18 Uhr deutscher Zeit), heißt es für sie Siegen und dann die Spiele der Konkurrenten anschauen. Das mit dem Siegen wird aber auch nicht leicht werden. Anfang Oktober hatten Oklahoma State und Baylor schon einmal gegeneinander gespielt. Damals hatte Oklahoma State auf eigenem Platz mit 24:14 gewonnen. Einen Gegner zweimal in einer Saison zu schlagen, gilt aber allgemein als besonders schwierig, und Baylor hatte mit seinem Erfolg gegen Oklahoma (27:14) gezeigt, zu was es fähig ist. Darüber hinaus ist Baylors Abwehr potenziell stärker als die von Oklahoma, so dass man im Big Twelve Championship Game in Dallas ein Duell auf Augenhöhe erwarten darf.

Für die übrigen drei Playoff-Kandidaten ist die Situation vor den letzten Spielen jeweils ganz unterschiedlich. Georgia kann im Grunde entspannt in das Spiel gegen Alabama gehen. Selbst wenn die Bulldogs verlieren sollten, würden sie nicht aus den Top-Vier herausfallen. In diesem Fall würden sie in der abschließenden Rangliste wahrscheinlich von Alabama überholt werden, vielleicht auch von Michigan, wenn die Wolverines das Big Ten Championship Game klar gewinnen sollten, aber angesichts ihrer starken Saison-Gesamtleistung würde man sie mit Sicherheit immer noch vor Cincinnati und Oklahoma State platzieren. Für Alabama wiederum ist die Situation durch den mühevollen Erfolg bei Auburn noch etwas schwieriger geworden. Von der von vielen Fachleuten vertretenen Ansicht, dass Alabama selbst bei einer Niederlage gegen Georgia mit zwei Niedrlagen noch unter den ersten Vier landen könnte, muss man sich wohl verabschieden. Gegen Auburn hat sich einmal mehr gezeigt, dass Alabama in dieser Saison nicht so stark ist wie in den letzten Jahren. In der neuen Rangliste wird der Titelverteidiger ziemlich sicher von Michigan überholt werden, und sollte Alabama gegen Georgia verlieren, während Cincinnati und Oklahoma State ihre Spiele gewinnen, dürfte es hinter diese Beiden zurückfallen.

Das sechste Team, das mit realistischen Payoff-Hoffnungen auf den letzten Spieltag der Regular Season blickt, ist Notre Dame. Für die Fighting Irish ist die Lage aber am undankbarsten, weil sie mit dem Sieg bei Stanford ihre Spiele bereits abgeschlossen haben und jetzt nur noch abwarten können, was die anderen Kandidaten machen. Wie groß oder gering ihre Chancen sind, wird man nach der Veröffentlichung der neuen Rangliste besser abschätzen können. Wenn sie nach Ohio States Niederlage von Platz sechs auf Platz fünf vorrücken würden, wäre die Situation etwas weniger ungünstig, obwohl dann immer noch einer aus dem Trio Michigan, Alabama und Cincinnati verlieren müsste, um den Weg für Notre Dame frei zu machen. Sollte das Playoff Selection Committee aber Oklahoma State auf Platz fünf setzen, was wahrscheinlicher ist und angesichts der absolvierten Programme der beiden Teams auch gerechtfertigt wäre, müssten schon zwei der vor den Fighting Irish platzierten Teams verlieren. Unmöglich ist das nicht, aber selbst in der Hand hat man es eben auch nicht.

Hoch - 29.11.2021

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