Arizona siegt mit Glück

Eine insgesamt gute Vorstellung von Quarterback Kyler Murray verhalf Arizona zu einem knappen und am Ende glücklichen 34:33-Sieg über die Minnesota Vikings. Murray warf 29 gültige Pässe für 400 Yards und drei Touchdowns bei 36 Passversuchen (80,6 Prozent vollständige Würfe) - dazu aber auch zwei Interceptions, was die Partie dann doch wieder knapp machte. Mit sieben Passfängen lieferte Rondale Moore 114 Yards Raumgewinn und einen Touchdown für die siegreichen Wüsten-Footballer.

Die Entscheidung fiel erst, als die Arizona Cardinals sich viereinhalb Minuten vor dem Ende mit dem Field Goal von Matt Prater und dem 34:33 zum vierten Mal in diesem Spiel nach Rückstand die Führung zurück holten. Zwei Gelegenheiten aber blieben den Minnesota Vikings danach noch, selbst den Sieg mit nach Hause zu nehmen. Der ersten stand Rashod Hill mit einem Holding im Wege, sodass Kirk Cousins und der Vikings-Angriff von der eigenen 15-Yard-Linie über 20 Yards zum First Down hätten kommen müssen. Doch ein Quarterback Sack von Danielle Hunter an Murray brachte die Cardinals anschließend in eine ähnliche Lage, und so durfte Cousins mit seinen Mannen noch vor der Two Minute Warning ein letztes Mal aufs Feld. Bis an Arizonas 19-Yard-Linie schaffte man es - trotz eines Schreckmoments zu Beginn, als Adam Thielen das Leder freispringen ließ.

Doch war es nichts gegen den Schreckmoment zum Schluss, als Kicker Greg Joseph den Schuss aus 37 Yards rechts am Tor vorbeizog. Ein wenig stellte es den Spielverlauf weiter Phasen der Partie auf den Kopf. Quarterback Cousins erspielte sich den Rating-Wert von 122,4 Punkten, warf 22 gültige Pässe für 244 Yards und drei Touchdowns bei 32 Passversuchen (68,8 Prozent vollständige Würfe) und blieb dabei ohne Interception. Auch Danielle Hunter, Nick Vigil und Dalvin Cook dürften bei den Vikings "not amused" über den Fehlschuss des Kickers gewesen sein. Für Hunter wurden drei Quarterback Sacks in der Statistik festgehalten, er war ferner mehrere weitere Male dicht am gegnerischen Quarterback dran. Vigil holte einen Pass des Gegners vom Himmel und verwertete dies mit einem Pick-Six. Und Cook holte mit 22 Läufen 131 Yards Raumgewinn.

Schönheitspreise oder "B-Noten" zählen aber nicht für die Tabelle. So dürfen die Arizona Cardinals tief durchatmen und sich weiter im Spitzentrio der NFC West mit zwei Siegen an höheren Zielen orientieren. Die Vikings dagegen bleiben Schlusslicht der NFC North mit zwei Niederlagen aus den ersten beiden Wochen aus Auswärtsspielen gegen Gegner, die nicht zwangsläufig die Konkurrenz auch besiegen werden. Minnesota blickt nun immerhin auf drei Heimspiele in Serie, doch geht es dabei gegen Seattle und auch Cleveland zunächst gegen Mannschaften, die ebenfalls zu den Playoff-Anwärtern zählen. Das muss nicht gemütlich enden für die Wikinger.

In Arizona hatten sie zu Beginn in nur zwei Spielzügen mit einem 11-Yard-Pass auf Dalvin Cook und dem 64-Yard-Pass auf K.J. Osborn gezeigt, was in ihnen steckt. Danach kam Arizonas Defense zwar besser ins Spiel, doch die erste lange Angriffsserie der Cardinals und das 7:7 von DeAndre Hopkins beantworteten die Vikings mit einer noch eindrucksvolleren Serie über fast sechs Minuten von der eigenen 25-Yard-Linie. Läufe von und Pässe auf Cook bereiteten das 14:7 durch Adam Thielen vor. Die Cardinals-Angreifer wurden danach nach nur drei Versuchen wieder an die Seitenlinie geschickt, und Minnesota marschierte ein weiteres Mal in knapp sechs Minuten wieder 75 Yards über das Feld, ehe Justin Jefferson den Pass zum 20:7 fing.

Kicker Joseph lieferte anschließend beim PAT-Versuch den ersten Fehlschuss. es war nicht nur ein Omen, sondern vielleicht auch das Startsignal für den späteren Sieger. Murray führte sein Team nun zügig übers Feld, am Ende half der Video-Schiedsrichter mit, als der den potenziellen Fumble des Quarterbacks kurz vor der Endzone als bereits ins Aus gegangen erkannte, ehe Minnesotas Vigil zugeschnappt hatte. Die Cardinals waren zurückgeworfen, behielten aber den Ball, und Murray tanzte selbst über zwölf Yards zum 14:20. Nach dem folgenden Punt der Vikings hatten die Cardinals den Ball dann an der eigenen 23-Yard-Linie übernommen, doch Murray feuerte sofort den tiefen Pass auf Rondale Moore, der die Gastgeber mit dem gelungenen Extrapunkt erstmals in Führung brachte, was nach Field Goals auf jeder Seite auch zur Pause Bestand behielt.

Nach dem Kickoff zur zweiten Hälfte verlor Murray den Ball nach einer Minute durch eine Interception, Nick Vigil rückte für die Vikings mit seinem Interception Return zum Touchdown die Verhältnisse scheinbar wieder gerade. Arizona konterte seinerseits mit Pässen auf Maxx Williams oder Chase Edmonds, und A.J. Green holte den Gastgebern die Führung ein drittes Mal zurück. Danach bekamen die Verteidiger immer mehr Zugriff auf das Spiel, der frühere und spätere Unglücksrabe Joseph traf für die Vikings aus 53 Yards zum Field Goal zum 33:31, was kurz nach dem letzten Seitenwechsel noch als zu früh erschien, durchaus aber auch der verdiente Siegtreffer hätte sein können.

Doch nach einem Punt der Vikings hatten die Cardinals im vierten Viertel den Ball an der eigenen 36-Yard-Linie übernehmen und sich fast ausschließlich mit Passspiel noch einmal in Field-Goal-Reichweite arbeiten können. Der längste Spielzug des Drives etwa war der Pass auf Christian Kirk für 35 Yards Raumgewinn und ein neues First Down an der gegnerischen 6-Yard-Linie. So konnte Prater leicht zum 34:33 treffen und mit dem Glück des Tüchtigen später erleichtert von der Seitenlinie aus bejubeln, wie seinem Kontrahenten auf der Gegenseite der Albtraum jedes Kickers beim Versuch, das Spiel in der Schlussphase zu entscheiden, widerfuhr.

Auerbach - 20.09.2021

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