Royals im Halbfinale

Die Potsdam Royals gewinnen ihr Playoffviertelfinalspiel gegen die Munich Cowboys. Durch den 36:23 Heimerfolg am späten Sonntagnachmittag im gutbesuchten Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam Babelsberg zieht das Team von Head Coach Michael Vogt bei seiner ersten Playoffteilnahme überhaupt in das Halbfinale ein.

"Es war ein Spiel zweier starker Mannschaften, sehr laufdominiert, weniger passdominiert. Wir sind total stolz und happy, dass wir es geschafft haben, uns durchzusetzen.", freute sich der Präsident der Königlichen Jens-Torsten Müller nach dem Spiel.

Nur zwei Minuten benötigten die Brandenburger, um den ersten Score zu erzielen. Dass es für lange Zeit die einzigen Zähler des Favoriten blieben, lag an der von Müchens Defensive Coordinatorin Nadine Nurasyid insgesamt gut eingestellten Defense des Tabellendritten der Südgruppe. Diese sorgte dafür, dass der Nordzweite über weite Teile des Spiels nur mit dem im letzten Spiel der regulären Saison geschonten Running Back Jake Mayon nennenswerten Raumgewinn erzielen konnte. Der Top-Ballträger der Liga bewegte den Ball allein im ersten Drive mit drei Läufen über mehr als das halbe Spielfeld und zu den ersten Punkten des Spiels. Kicker Hannes Werner erhöhte mit seinem PAT auf 07:00.

Wie gefährlich Mayons Pendant Brandon Watkins ist, bewies dieser nicht nur beim Kickoffreturn, den die # 8 der Cowboys bis in die Hälfte der Brandenburger zurücktrug. Der erste Drive der Gäste endete allerdings mit dem ersten Fehlwurf des Tages. Der tiefe Pass von Münchens Quarterback Manuel Engelmann, der anschließend eher als Ballverteiler und nicht als Passer agierte, landete in den Armen des wieder genesenen Potsdamer Defensive Back Abu Daramy-Swaray.

Potsdams Starting QB PJ Settles machte es im Gegenzug nicht besser und servierte noch tief in der eigenen Hälfte auf Münchens Linebacker Leon Nieper. Diese hervorragende Ausgangsposition konnten die Cowboys allerdings nicht für die volle Punktzahl nutzen, sämtliche Laufversuche von Watkins wurden von der Defense der Potsdamer jeweils kurz vor der Goal Line gestoppt. Der daraus resultierende Field Goal Versuch wurde von Kicker Robert Werner aus geringer Distanz zum 03:07 aus Münchener Sicht kurz vor dem ersten Seitenwechsel verwandelt.

Auch das zweite Viertel verlief abwechslungsreich. Der Mut, an der eigenen 40-Yard-Line einen vierten Versuch erfolgreich ausgespielt zu haben, zahlte sich für die Cowboys nicht aus. Engelmann wurde anschließend für erheblichen Raumverlust von Potsdams Defensive End OJ Thompson gesackt und diese zusätzlichen 20 Yards waren für Engelmann und seine Mitspieler nicht zu überwinden. Nach Punt und einem Lauf über 30-Yards von Mayon befand sich der Ball wieder fast auf derselben Feldposition, nur war die Angriffsrichtung die entgegengesetzte. Settles, dessen letzter Lauf im ersten Spielabschnitt noch mit einem Fumble in das Seitenaus endete, machte es diesmal besser und trug den Ball kurz danach für die noch fehlenden vier Yards in die Münchener Endzone (PAT Werner). Mit einer 11-Punkte-Führung für die Royals ging es für beide Teams in die Halbzeitpause.

Die Royals, immer wieder für eine Überraschung gut, eröffneten den dritten Spielabschnitt mit einem Onside Kick, konnten aber wegen des angezeigten Fair Catch Signals des Münchener Verteidigers trotz Ballbesitz das Angriffsrecht nicht übernehmen. Zum zweiten Mal erhielten die Gäste eine hervorragende Startposition, die die Offense des Südteams allerdings erneut nicht zu nutzen wusste. Ein geblockter Field Goal-Versuch war das Ende dieses Drives.

Begünstigt von zwei 15-Yard-Strafen gegen die Cowboys schien es nun wieder erfolgversprechend in die andere Richtung zu gehen, aber Manuel Schimpfhausers QB-Sack an Settles und der daraus resultierende Fumble-Return-TD von Defensive Lineman Dominik Siegel ließen das Punktkonto der Cowboys um weitere sechs Punkte anwachsen. Werners PAT klatschte an den rechten Goalpost.

Es folgte ein wahrer Punkteregen im Schlussviertel. Die Defense der Cowboys wurde ob der bis dahin lange auf dem Spielfeld zugebrachten Zeit sichtbar müde und kassierte einen tiefen TD-Pass von Settles auf Wide Receiver Michael Breuler (Conversion DL Michael Engstöm nach einem Trickspielzug zum 22:09.) Vogts Team wollte mit einem zweiten Onsidekick den Sack schnell zu machen, was aber misslang. Auch die dritte Möglichkeit, nach Start in der Potsdamer Hälfte zu einem TD zu gelangen, konnten die Cowbys nicht nutzen. Turnover on Downs hieß es am Ende und Daramy-Swarays TD-Lauf über 40 Yards war dann die Vorentscheidung des Spiels (PAT Werner.)

Nach dem 29:09 gut acht Minuten vor Ende des Spiels agierte die Defense der Gastgeber nicht mehr ganz so konsequent und WR Kai Silbermann brachte nach Engelmanns Pass über 19 Yards sein Team auf vierzehn Punkte heran (Conversion nicht gut.) Postdams RB Vincent Fehr stellte im Gegenzug den alten Punkteabstand wieder her und Werner erhöhte per PAT auf 36:15. Wenige Sekunden vor Ende des Spiels brachte sich das Gespann Engelmann/Silbermann zum zweiten Mal auf das Scoreboard, die anschließende Conversion ging bei den bereits feiernden 2.350 Potsdamer Fans unter.

Die Royals sind somit verdient eine Runde weiter, auch wenn Settles insgesamt gesehen erneut nicht überzeugen konnte. Offensive Coordinator Andrew Weidinger hatte mit Mayon aber wieder die stärkste Waffe an Board und genügend Personal und Ideen für weitere Angriffsvarianten. Ob das für einen Einzug in den German Bowl reicht, wird das nächste Wochenende zeigen, denn nun muss der Tabellenzweite der Nordgruppe der German Football League beim Südmeister Schwäbisch Hall Unicorns antreten, die bereits am Samstagnachmittag den amtierenden Deutschen Meister New Yorker Lions aus dem Rennen warfen. Kickoff am kommenden Samstag im Haller Optima Sportpark ist um 17 Uhr.

Thomas Sellmann - 20.09.2021

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