Jakob Johnson leistet Lobbyarbeit

Jakob Johnson nahm sich wieder eine halbe Stunde Zeit für die deutschen MedienvertreterIn schöner Regelmäßigkeit steht New England Patriots Fullback Jakob Johnson den deutschen Medien im Rahmen einer Videokonferenz für Fragen zur Verfügung (eine Chance, die andere Teams fahrlässig auslassen).

Auch diesmal war der ehemalige Stuttgart Scorpion wieder bestens aufgelegt und beantwortete die Fragen der zweistelligen Anzahl deutscher Journalisten bereitwillig. Eine Auswahl seiner Antworten:


Wie sehr hattest Du im Sommer gezweifelt, dass es gleich wieder für den aktiven 53er-Kader reicht?

Jakob Johnson: Ich glaube, um die beste Leistung aus Dir rauszuholen, hat hier jeder das Gefühl, dass er nie sicher ist und sich das jeden Tag neu verdienen muss. Ich hab vor kurzem Sebastian Vollmers erstes Buch [Anmerkung: Das zweite ist letzte Woche erschienen] fertig gelesen und der hat auch darüber geschrieben, dass es so ein bisschen die ganze Zeit so ist, dass jede Saison die letzte sein kann.

Ich glaube, das Ganze ist zum Teil gewollt und zum Teil ein Trick, den Du Dir selber spielst, um Dich voll zu motivieren. Aber ich hab das selbe Mindset gehabt wie in den Jahren zuvor, dass ich mir alles verdienen muss.



Wie hast Du sonst Deine Zeit hier im Sommerurlaub in Stuttgart verbracht?

Jakob Johnson: Ich war die meiste Zeit hier im Gym trainieren oder wirklich mit Familie unterwegs. Ich hab endlich wieder einmal die Chance gehabt, meine Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten zu sehen. Meine kleinen Schwestern wohnen noch hier in Deutschland. Das heißt, es war hauptsächlich Familie und Training angesagt.


Jetzt hat Dein ehemaliger Verein Stuttgart Scorpions am Wochenende das letzte Spiel verloren und muss womöglich wegen einer Entscheidung am Grünen Tisch in die Relegation. Fieberst Du da noch mit bei den Scorpions?

Jakob Johnson: Ich fieber natürlich mit bei meinem Team. Ich hab noch viele Freunde im Team. Mein ehemaliger Mitbewohner ist Giacomo de Pauli, der Rushing Leader bei den Scorpions ist und sich leider verletzt hatte.

Ich selbst hab auch einmal mit den Scorpions in der Relegation selber gespielt, das heißt, die Jungs machen das schon. Es war sicherlich ein schweres Jahr für den gesamten Vereinssport in Deutschland mit Corona und allem und ich denke, wenn wir das Jahr überstehen, werden die Scorpions ihren Weg schon wieder zurückfinden.



Woran hast Du in der Offseason gearbeitet? Blocken kannst Du ja schon? Receiving Skills vielleicht?

Jakob Johnson: Du suchst Dir die Coaches aus, die den Überblick haben, wo Du Dich verbessern kannst. Du arbeitest natürlich daran, willst aber auch die Stärken nicht verlieren.

Als Fullback ist das viel Krafttraining, sehr viel Konditionstraining, Du musst alle Blessuren der Vorsaison wegtrainieren. Und dann eben schauen, dass Du Stück für Stück Dein Training hocharbeitest bis zum Trainingslager. Ich hatte natürlich noch den Benefit von ein paar Wochen Training in Deutschland und da so ein bisschen Arbeit und Spaß zusammenlegen können - mit dem Quarterback von Stuttgart Surge, den ich mir mal geschnappt hatte, und meinen Jungs von den Scorpions. Ich hoffe, dass sich das jetzt auszahlt.

Je mehr Jahre Training Du reinstecken kannst, umso besser ist das. Auf meinem Youtube Kanal hab ich ein paar Videos von meinem Training - da könnt Ihr gern mal reinschauen.

Ich hab versucht, alles reinzustecken, weil Du weißt nie, ob es nicht Deine letzte Offseason ist.



Preseason Games gab es in der NFL ja schon wieder mit Fans. Wenn die Saison jetzt startet, werden die Stadien wieder voll sein. Wie groß ist da die Vorfreude auf Spiele vor Fans?

Jakob Johnson: Die Preseason hat schon mal einen kleinen Vorgeschmack gegeben, wie es wieder sein kann mit Fans im Stadion. Vor einem Jahr, als wir gegen Miami gespielt haben, war es wirklich so totenstill, dass Du fast die Coaches auf der anderen Seitenlinie mit ihren Spielern hast reden hören. Ich denk dieses Jahr wird das Ganze auf jeden Fall ne andere Erfahrung. Du merkst schon, die Stimmung hier in Foxborough rund um das Stadion ist eine ganz andere. Die Vorfreude ist auf jeden Fall dabei.


Der Abgang von Quarterback Cam Newton und der neue mit Mac Jones - wie erklärst Du Dir diesen Wechsel?

Jakob Johnson: Erklären muss ich mir das zum Glück nicht. Das machen die Coaches und da stecken viele Jahre Erfahrung drin. Da vertraue ich denen, was sie machen. Die NFL funktioniert so - Du weißt nie, was als Nächstes kommt. Die erste Frage war grade, ob ich mich sicher gefühlt habe, dass ich einen Job habe. In solchen Momenten merkst Du, dass Du nie sicher sein kannst und Dein nächstes Spiel das letzte gewesen sein kann. Dein nächstes Trainingslager kann das letzte sein. Da hilft es mir, den Fokus klein zu halten und auf mich zu fokussieren. Ich hab noch ein Auge auf die anderen deutschen Spieler, wie es bei denen so läuft, aber hauptsächlich versuche ich, meine Welt klein zu halten. Du steckst nie drin, wie es weitergeht. Wenn Du Dir zu viel Gedanken machst, verlierst Du Dich nur.

Wie schwer ist die Umstellung auf den neuen Quarterback?

Jakob Johnson: Meine Position ist eher "do your job", da gibt es weniger Abstimmungsaufwand mit dem Quarterback. Primär bin ich dafür da, um für unsere Running Backs den Weg freizumachen. Aber generell sind die Quarterbacks auf so hohem Niveau, dass ich keinen großen Unterschied merke.


2022 oder 2023 soll jetzt ein Spiel in Deutschland stattfinden. Wie wichtig ist das für den Sport und hast Du den Wunsch, dass die Patriots dabei sind?

Jakob Johnson: Ich versuch hier jeden zu bearbeiten im Gebäude, dass die Patriots den Zuschlag erhalten. Ich denke, das ist der letzte entscheidende Schritt für den Sport. Ich schätze 50 Prozent kommen aus Deutschland nach London und man sieht ja, was die Spiele dort gebracht haben. Und wieviele sich hier den Gamepass holen und sich die Nächte um die Ohren schlagen.

Es bleibt zu hoffen, dass das Spiel in Deutschland tatsächlich nächste oder übernächste Saison stattfinden kann – ob mit oder ohne Johnsons Patriots. Wenn mit den Patriots, dann auch sehr gerne wieder mit dem sympathischen deutschen Fullback.

Der verriet dann noch, was mit dem Ball von seinem bislang einzigen Touchdown passiert ist:

Jakob Johnson: Der liegt sicher in einem Safe unter dem Bett. Den kriegt niemand!


Carsten Keller - 07.09.2021

Jakob Johnson nahm sich wieder eine halbe Stunde Zeit für die deutschen Medienvertreter

Jakob Johnson nahm sich wieder eine halbe Stunde Zeit für die deutschen Medienvertreter (© Carsten Keller)

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