Royals entzaubert

Potsdams RB Jake Mayon kam nicht wie gewohnt zum Zuge. Die Potsdam Royals unterliegen in ihrem letzten Vorrundenheimspiel in der Nordgruppe der German Football League den New Yorker Lions mit 20:35.

Dass es wie im Hinspiel einen ähnlich schwachen Auftritt des niedersächsischen Rekordmeisters geben könnte, erwarteten am späten Samstagnachmittag in der brandenburgischen Landeshauptstadt nur die kühnsten Optimisten unter den Fans der Royals. Die Gäste aus Braunschweig drehten den Spieß zwar nicht komplett um, zeigten aber sehr deutlich, dass mit ihnen im Kampf um die Deutsche Meisterschaft wieder zu rechnen ist. Sie nutzten die vielen verletzungsbedingten Ausfälle auf Seiten der Gastgeber und bestraften vor allem deren defensive Fehler gnadenlos. Die Potsdamer hatten auch mit der eigenen Offense arge Probleme und konnten zu keiner Zeit die Verteidigung der Lions wirklich überraschen.

Ab Spielbeginn zeigten sich die Widerstände, denen sich die Spieler von Offensive Coordinator Andrew Weidinger über 48 Minuten stellen mussten. In Erwartung dessen, dass sich die Braunschweiger Verteidigung diesmal gut auf den Top-Running Back der Liga Jake Mayon vorbereitet zeigen würde, wollten die Royals mehr Raumgewinn auch durch andere Spieler erzielen. Das gestaltete sich als sehr schwierig, denn durch die A-Regel konnten nicht gleichzeitig QB PJ Settles, Mayon und Wide Receiver Michael Breuler auf dem Platz stehen. Ohne letzteren blieben für Settles nur der eigene Lauf oder die WR Aymeric Nicault und Kimi Linnainmaa als verlässliche Anspielstationen. Das war für die von Braunschweigs Defensive Coordinator Dave Likins hervorragend eingestellte Defense zu wenig. In der Gegenrichtung mussten die Potsdamer auf fünf Starter ihrer Secondary verzichten, somit hatten die Braunschweiger Angreifer ein deutlich leichteres Spiel.

Bereits nach 47 Sekunden wechselte zum ersten Mal das Angriffsrecht. Vorangegangen war eine Interception von Settles, der seinen Receiver an einer anderen Stelle des Feldes erwartet hatte – DB Darrain Winston hatte keine Mühe den Ball zu sichern. Braunschweigs QB Jake Kennedy erholte sich schnell vom QB-Sack durch den NFL-erfahrenen Kristjan Sokoli, der wieder auf beiden Seiten des Balles aufgeboten wurde, und servierte auf Football-Urgestein Christian Bollmann für drei Yards und die ersten Punkte für die Lions. Nach knapp fünf Spielminuten und dem Extrapunkt von Luca Jeckstadt, der auch alle weiteren PAT verwandelte, hieß es 07:00 für die Löwenstädter. Diese Führung verkürzten die Hausherren viereinhalb Minuten später nach einem von Sokoli forcierten und Heiko Bals gesichertem Fumble. Settles lief mit Ball über acht Yards in die Endzone der Lions - für lange Zeit die einzigen Potsdamer Punkte auf dem Scoreboard - der anschließende PAT wurde geblockt. Kurz vor dem ersten Seitenwechsel fand Kennedy den völlig freistehenden WR Fabian Rolfes zum 14:06.

Zwei Potsdamer vierte Versuche eröffneten das zweite Spielviertel. Nachdem der erste durch Settles‘ Lauf noch zu einem neuen ersten Versuch umgewandelt werden konnte, fumblete der Potsdamer QB beim nächsten. Kennedy beantwortete den Ballverlust mit einem Pass über das halbe Spielfeld, RB Chuka Okpalobi erhöhte die Führung auf 21:06. Für die Vorentscheidung sorgten ein Lauf über 19 Yards des zweiten Braunschweiger RB Exavier Edwards und Kennedys anschließender zweiter TD-Pass auf Bollmann, diesmal für sechs Yards. Ein Braunschweiger QB-Sack beendete die erste Spielhälfte mit einer aus Sicht der Niedersachsen beruhigenden 22-Punkte-Führung.

Der dritte Spielabschnitt begann mit Ballbesitz Lions, zwei 15-Yard-Strafen gegen die Royals und einem Lauf von Edwards über 23 Yards. Okpalobi musste den Ball nur noch in die Potsdamer Endzone legen. Nach dem 06:35 funktionierte das Laufspiel der Gastgeber etwas besser. Mayon und Settles, der nun das Ruder wieder vom zwischenzeitlich eingesetzten Potsdamer QB Giovanni Rescigno übernommen hatte, bewegten den Ball am Boden. Unterstützt von einer 15-Yard-Flagge gegen die Gäste standen die Royals nur noch elf Yards von der Braunschweiger Goal Line entfernt. Statt der nächsten Potsdamer Punkte gab es aber die nächste Interception von Settles (Benjamin Krahl.)

Potsdams WR Lukas Drache war zu Beginn des Schlussviertels "akrobatischer Nutznießer" eines abgefälschten TD-Passes von Settles über 24-Yards, Hannes Werner verkürzte mit PAT auf 13:35. Die Gäste nahmen erfolgreich Zeit von der Uhr und ließen nur noch einen tiefen Pass von Settles auf Linnainmaa und einen kurzen TD-Lauf von Mayon zum Endstand von 20:35 zu (PAT Werner.)

Am kommenden Sonntag reist das Team von Head Coach Michael Vogt zum Tabellenführer nach Dresden und muss mit mindesten 17 Punkten Vorsprung gewinnen, um den Nordtitel aus der sächsischen Landeshauptstadt zu entführen. Um dies zu erreichen ist eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den letzten beiden Partien bei gleichzeitiger Leerung des Verletztenlazaretts erforderlich. Die New Yorker Lions gehen mit einer 15-Punkte-Führung in ihr letztes Spiel der regulären Saison gegen die Cologne Crocodiles, welches über die Tabellenplätze 3 und 4 entscheiden wird.

Thomas Sellmann - 29.08.2021

Potsdams RB Jake Mayon kam nicht wie gewohnt zum Zuge.

Potsdams RB Jake Mayon kam nicht wie gewohnt zum Zuge. (© Weber)

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