Hanselmann glaubt an "Glück des Tüchtigen"

Weder Timo Bronn noch Jens Hauser können am Sonntag für Stuttgart kicken Für Stuttgart Surge steht am Wochenende das Auwärtsspiel bei den Cologne Centurions an, die wie Stuttgart – aber mit deutlich höheren Chancen – noch um einen Playoffeinzug kämpfen; das Hinspiel auf der Waldau Ende Juli hatte Köln relativ sicher mit 39:23 gewinnen können.

Zwei Tage vor dem Rückspiel in Köln (Sonntag, 17 Uhr) stand Head Coach Martin Hanselmann den Medienvertretern wieder im Rahmen einer Pressekonferenz für Fragen zur Verfügung.

Die Frage, ob man die Bye Week zuletzt eher für Regeneration oder für Arbeit an technischen Feinheiten gelegt hätte, beantwortete der Head Coach deutlich: "Es gab keine Ruhe – dafür bin ich der falsche Ansprechpartner. Wir stehen bei 2-6 und müssen Fehler korrigieren. Wir haben durchtrainiert und alle haben engagiert mitgezogen. Natürlich haben wir auch das Spiel von Köln angesehen, um uns auf sie einzustellen."

Allerdings war auch Zeit für einen Besuch des mittelfränkischen Vorzeigestädtchens Rothenburg ob der Tauber gewesen, das auch sonst Heerscharen amerikanischer Touristen anzieht. Dabei wurde eine Stadtrunde gedreht und vor allem das dortige Kriminalmuseum beeindruckte die Reisegruppe. Nach einem abschließenden gemeinsamen Essen wäre man dann aber auch wieder gen Heimat gefahren.

Anschließend galt der Fokus aber wieder dem anstehenden Auswärtsspiel. Kölns Running Back Madre London, auch nach Martin Hanselmanns Meinung wohl der herausragendste Akteur der ELF bislang (auch wenn er Zach Edwards nicht übergangen haben wollte), hatte man im Hinspiel vergleichsweise gut kontrolliert: Trotzdem schaffte der 128 Yards und einen Touchdown bei 26 Läufen.

Wesentlich mehr Probleme hatte man damals jedoch mit Wide Receiver Quinten Pounds, der mit elf Passfängen auf 242 Yards und drei Touchdowns kam. Glück hier jedoch für Surge: Der ist verletzt und kann am Sonntag nicht auflaufen.

Dessen Vertreter Paul Lenhardt hatte jedoch seine Sache zuletzt ebenfalls sehr gut gemacht (gegen Leipzig kam er auf 78 Yards und einen Touchdown).

Überhaupt wäre aber nicht die Defense das Hauptroblem, denn die hätte vor allem bis zum dritten Viertel immer gut mitgehalten. "Sehr gut gegen den Lauf und auch die Pass Defense hatte immer wieder Interceptions." Allerdings wäre die Offense noch zu oft ohne richtigen Rhytmus gewesen. Die sollten idealerweise der Defense mehr Luft verschaffen.

"Luft" im Sinne von fehlender Kondition, wäre dagegen trotz wesentlich längerer Spielzeit in der ELF statt der GFL, überraschenderweise kein Problem gewesen. Das ist entgegen der Einschätzung vor der Saison weder bei Spielern noch bei Coaches ein großes Thema gewesen.

Auch hätte es wenig schwere Verletzungen gegeben und die meisten wären nur muskulärer Natur gewesen. Eine Ausnahme stellte hier Linebacker Constantin Lässing gewesen, der sich im letzten Spiel einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Das ist natürlich nicht vermeidbar, aber man versuche das natürlich durch entsprechende Prävention zu verhindern. Wide Receiver Pascal Flöser kehrt zurück aufs Spielfeld, verletzt fehlen werden Fullback Serdar Kiraz und O-Liner Jan Steiger. Running Back Samuel Shannon ist wieder im Training, aber ein Einsatz ist noch fraglich.

Interessant ist die Situation bei den Kickern: Jens Hauser, erst kürzlich zum Starter aufgestiegen, weil der etatmäßige Timo Bronn zum Studium nach England reiste, hat sich in der letzten Partie an der Schulter verletzt. "Da nutzt eine Flagge und 15 Yards natürlich auch nichts."

Da es keinen wirklichen Vertreter mehr gebe, würde man nun interne Tryouts veranstalten, wobei man die ersten Kandidaten schon identifiziert habe: "Jetzt kicken wir mit einem, der das halt auch kann." Auf die Frage, ob man dann wohl eher für zwei Punkte als auf einen Extrapunkt per Kick gehen würde, beantwortete er lächelnd: "Wenn wir die Chance auf viele Extrapunkte hätten, würde uns das natürlich sehr freuen" – eigentlich logisch, würde das ja zwingend viele Touchdowns zuvor voraussetzen.

Ansonsten glaube er als Franke an das Glück des Tüchtigen, das mit Fleiß erarbeitet würde. Und den hätten sie auch investiert.

Sonntag stellt sich dann heraus, ob das klappt und wie groß die theoretische Playoffchance beider Teams dann noch ist.





Carsten Keller - 27.08.2021

Weder Timo Bronn noch Jens Hauser können am Sonntag für Stuttgart kicken

Weder Timo Bronn noch Jens Hauser können am Sonntag für Stuttgart kicken (© Carsten Keller)

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