Braunschweig will Platz 3 sichern

Zwar ist die GFL Nord, wie auch die GFL Süd in jeweils zwei Gruppen unterteilt und rein theoretischen betrachtet, treffen beim Spiel der Dresden Monarchs gegen die New Yorker Lions (Samstag, 14. August, Kickoff 15 Uhr, Heinz-Steyer-Stadion, Dresden) die beiden Tabellenführer der jeweiligen Gruppen aufeinander, doch in der Gesamtsicht trifft der aktuelle Spitzenreiter der GFL Nord mit den Monarchs, auf den momentanen Tabellendritten aus Braunschweig.

Das Hinspiel in Braunschweig konnten die Dresden Monarchs nach einer verkorksten ersten Halbzeit der Lions, verdient mit 35:27 für sich entscheiden und auch im Rückspiel gelten die Dresdener bei den meisten vermutlich als Favorit. Vor allen auf Seiten der Offense weiß das Team aus Dresden zu überzeugen. Insgesamt knapp 2.600 Yards Raumgewinn, 36 Touchdowns und 45,2 Punkte im Schnitt erzielten die Sachsen in ihren bisherigen Partien, wobei vor allen der Passangriff um Spielmacher Kyle J. Carta-Samuels und die Passempfänger Radim Kalous, Darrell Stewart Jr. und Robin Wilzek den Verteidigungsreihen Kopfschmerzen bereiteten.

Zusätzlich verstärkten die Goldhelme in der kurzen Sommerpause das Corps der Ballfänger noch mit Anthony Brooks, der 2019 noch für das Team der Frankfurt Universe auflief und dort bester Ballfänger der Hessen war. Durch seine doppelte Staatsbürgerschaft (US-amerikanische und britische), fällt er nicht unter die Beschränkungen des Einsatzes von den sogenannten "A"-Spielern und kann somit problemlos eingesetzt werden. Quarterback Kyle James Carta-Samuels verbrachte sein letztes College Jahr an der Colorado State University und spielte sich dort in den Fokus der NFL und auch der CFL. Aufgrund des Ausfalls der CFL Saison 2020 kam es aber zu keinem Einsatz bei den B.C. Lions aus Vancouver. Wide Receiver Darrell Stewart Jr. kommt von der Michigan State University und gehörte dort nicht nur zu einer festen Größe im Angriff der Spartans, sondern auch in deren Special Teams.

Aus Tschechien kam Radim Kalous bereits 2020 zu den Dresden Monarchs. Der Wide Receiver lief 2019 für die tschechische Nationalmannschaft auf und spielte ebenfalls 2019 für die Wroclaw Panthers. Es kommt vermutlich vor allen auf die Passabwehr der New Yorker Lions ein arbeitsreicher Tag zu, den es gilt, bestmöglich zu überstehen.

Auf Seiten der Verteidigung stehen die Monarchs aktuell in der Statistik zwar nicht ganz so gut da, doch unterschätzen darf man wie jedes Jahr die Dresdener auf keinen Fall. So haben sie mit Linebacker Andrew McElroy (Marist College) und Kaulana Apelu (University of Oregon) gleich zwei Linebacker mit College Erfahrung auf höchsten Niveau im Team. Dazu gesellt sich mit Cornerback Charles Oliver (Texas A&M) ein weiterer US-Amerikaner. Alles wird ergänzt durch erfahrene Spieler wie Tim Hagmann oder Robert Süßmilch in der Passverteidigung.

Bis auf wenige Ausnahmen neu besetzt ist dagegen die Defensive Line der Dresdener, auf die einer der Hauptaugenmerke am Samstag liegen dürfte, wenn es darum geht zum einen das Laufspiel der Lions um Exavier Edwards und CJ Okpalobi frühzeitig zu stören und zum Anderen den Druck auf Löwen Spielmacher Jake Kennedy auszuüben, damit dieser nicht die Zeit findet eine seiner vielen Anspielstation bei den Passempfänger der Braunschweiger zu finden.

Bei den New Yorker Lions dürfte die zusätzliche Trainingswoche nachdem Rückrundenstart in Köln nochmal deutlich eine Steigerung gebracht haben, da sich die Neuzugänge weiter ins Team etablieren und ins Spielsystem finden konnten. Dass man eine guten Passangriff nie vollständig ausschalten kann, ist wohl jedem klar. Doch dass die Lions in der Lage sind, ihn so weit zu kontrollieren, dass es zu keinem Shootout, wie beim Spiel am vergangenen Wochenende zwischen den Dresden Monarchs und Kiel Baltic Hurricanes geschehen kommt, bewiesen die bereits in der Partie gegen die Cologne Crocodiles.

Für beide Mannschaften geht es mit Blick auf die näher rückenden Playoffs bereits um viel. Die Gastgeber aus Dresden werden alles dafür tun, ihre aktuelle Spitzenposition in der GFL-Nord nicht abzugeben und vor dem Rückspiel gegen die Potsdam Royals ins Hintertreffen zu geraten. Für die New Yorker Lions von Head Coach Troy Tomlin wäre ein weiterer Sieg wichtig, um sich auf Platz drei in der Tabelle festzusetzen und weiterhin die Möglichkeit offenzuhalten, auch noch um die Spitzenplätze im Norden ein Wort mitreden zu können.

Schlüter - 12.08.2021

Die New Yorker Lions reisen nach Dresden in das Heinz-Steyer-Stadion. (© Dirk Pohl)