Bobby Bowden: Mehr als ein Coach

#28 RB Warrick Dunn wurde später ein bekannter NFL Spieler. Die College Football Welt hat mit dem Tod von Bobby Bowden, einen ihrer schillerndsten Vertreter verloren, der Florida State einst in das Rampenlicht der US-amerikanischen Footballwelt beförderte und noch heute zu den erfolgreichsten College Football Coaches aller Zeiten gehört. 44 Jahre wirkte er in West Virginia und Florida und beendete seine Karriere mit 377 gewonnen Spielen. Nur Joe Paternos 409 Siege konnte er nicht übertreffen. Selbst als Paterno nach der Aufdeckung des Jerry Sandusky Skandals 111 Siege aberkannt wurden, ging Bowden weiter davon aus, dass Paterno der erfolgreichere Coach war. Als schließlich 2015 die aberkannten Siege wieder zu Paternos Erfolgen addiert wurden, meinte er: "Ich freue mich für ihn. Es war mir darüber sowieso klar. Jedes Mal, wenn ich sprach, sagten sie über mich: Er ist der erfolgreichste Trainer in der I-A-Geschichte. Ich sagte dann stets: ‚Ja, aber nur nachdem sie Joe 111 Siege weggenommen hatten."

Bowdens erste National Championship gewannen die Seminoles 1993. In der ACC spielten sie erst ihre zweite Saison und mit einer sauberen 8:0 Conference-Bilanz und fünf Siegen gegen Top 20 Teams standen sie weit vorne. Nur gegen Notre Dame unterlagen sie in South Bend mit 24:31, doch der 18:16 Erfolg am Ende der regulären Saison gegen Nebraska sollte größere Auswirkungen mit sich bringen. Nebraskas Byron Bennett verschoss dabei eine Sekunde vor dem Ende ein Field Goal und Bowdens Mannschaft gewann dafür den Orange Bowl, dessen Gewinn die National Championship bedeutete.
1999 folgte die zweite Landesmeisterschaft. In diesem Jahr schafften die Noles eine perfect season Michael Vick und Virginia Tech im Sugar Bowl. Als die Hokies mit 29:28 führten, produzierten QB Chris Weinke und Receiver Peter Warrick im vierten Viertel 17 Punkte, ohne einen gegnerischen Punkt als Antwort zu kassieren. Der 46:29 Sieg führte direkt zur BCS National Championship.

Bevor Bowden nach Tallahassee ging, arbeitete er als Head Coach bei West Virginia in den Jahren 1970 bis 1975. Seine Bilanz: 42 Siege und 26 Niederlagen. Manche Kommentatoren sprachen schon davon, dass ein Engagement bei den Seminoles ein Rückschritt in Bowdens Karriere sei. Damals war Florida State ein Independent Team und hatte nur vier Spiele innerhalb der vorherigen drei Jahre gewonnen. Aus dieser Showtruppe formte Bowden einen ernstzunehmenden Anwärter auf wichtigte Bowlspiele und später auch Meisterschaftsfavoriten. Dazu gehörte es aber auch innerhalb des eigenen Bundesstaates Duftmarken zu setzen, um vom landesweiten TV Publikum bemerkt zu werden. Eines dieser Schlüsselspiele fand am 27. November 1993 gegen die Florida Gators statt. Coach Steve Spurrier empfahl sich mit seinen Gators mit einer 23 Sieges- Serie, die aber an diesem Tage beendet wurde. Mit einem 79 Yard Touchdown-Pass von QB Charlie Ward auf Warrick Dunn gewannen die Seminoles mit 33:21. 1994 war Bowden noch einmal gegen die Gators erfolgreich, etwas später wanderte Coach Spurrier in die NFL ab.

Bobby Bowden war nicht nur ein einflussreicher Coach mit einer bemerkenswerten Erfolgsbilanz, er verfügte auch über eine soziale Ader. Am letzten Sonntag erzählte so QB Charlie Ward, dass die Mutter von Warrick Dunn, als Polizistin im Dienst in Baton Rouge erschossen wurde, als ihr Sohn sich gerade bei Florida State einschrieb. Und seitdem kümmerte sich Bowden speziell um Dunn. Dunn wiederum gewann 2004 den Walter Peyton NFL Man of the Year Award für seine karikative Arbeit und blieb ein Philanthrop auch nach seiner NFL Pensionierung bei den Atlanta Falcons.

Schlüter - 12.08.2021

#28 RB Warrick Dunn wurde später ein bekannter NFL Spieler.

#28 RB Warrick Dunn wurde später ein bekannter NFL Spieler. (© Cornejo)

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