Wechsel in die SEC steht fest

Kann Bob Bowlsby, der Commissioner der Big Twelve Conference, den Rest seiner Conference zusammen halten?Der Wechsel von Oklahoma und Texas aus der Big Twelve Conference in die SEC steht seit Donnerstag fest. Gerade mal eine gute Woche hat es von den ersten Berichten in einer texanischen Tageszeitung über die Abwanderungspläne der Beiden bis zur Bestätigung des Conference-Wechsels gedauert. Am Montag letzter Woche hatten die beiden Universitäten in einem gemeinsamen Statement bekannt gegeben, dass sie nach Ablauf der derzeitigen, bis zum 30. Juni 2025 laufenden Medienverträge der Big Twelve Conference ihre Medienrechte nicht mehr an die Conference übertragen wollen - was gleichbedeutend mit dem Austritt aus der Conference war. Einen Tag später folgte der Antrag auf Beitritt an die SEC, und zwei weitere Tage später sprach die SEC, nach einstimmigem internen Votum, eine Einladung zum Beitritt an die Beiden aus, die diese annahmen. Damit ist der Conference-Wechsel beschlossen.

Offen ist nur noch, wann dieser vollzogen wird. Würden Oklahoma und Texas, so, wie sie es in dem erwähnten Statement vom Montag letzter Woche erklärt hatten, ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber der Big Twelve tatsächlich erfüllen, würde der Wechsel erst zum 1. Juli 2025 erfolgen. Im Football würden die Beiden also erst ab der Saison 2025 in der SEC spielen können. Allerdings glaubt niemand daran, dass das tatsächlich so lange dauern wird, weil mit Ausnahme der Big Twelve alle Beteiligten ein Interesse daran haben, dass der Wechsel möglichst schnell über die Bühne geht. Oklahoma und Texas machen diesen Schritt, der die Football-Öffentlichkeit und den Rest der Big Twelve kalt erwischt hat, vor allem aus finanziellen Gründen. Die SEC nimmt mit dem Verkauf ihrer Medienrechte deutlich mehr Geld ein als die Big Twelve und kann deshalb auch mehr an ihre Mitglieder auszahlen. Nach in den US-Medien verbreiteten Schätzungen könnten Oklahoma und Texas in der SEC zwischen 15 und 20 Millionen Dollar mehr pro Jahr bekommen als zurzeit in der Big Twelve, und dieses Geld möchte man natürlich möglichst bald einnehmen.

Für die SEC wird sich der Beitritt zweier so hochkarätiger Sport-Programme ebenfalls finanziell lohnen. Mit diesen Beiden sind ihre Medienrechte noch mehr wert. Zwar hat die SEC mit ihrem Haupt-Medienpartner ESPN erst im letzten Jahr einen neuen Vertrag für die Zeit ab 2024 abgeschlossen, aber bei einem schnellen Beitritt von Oklahoma und Texas wird man diesen wohl noch nachverhandeln - und noch einmal bessere Konditionen herausholen. Für ESPN würde das zwar erst einmal teurer, dafür hätte man zwei weitere Top-Marken des College-Sports mit großer landesweiter Gefolgschaft im Portfolio, und auch für ESPN wäre ein Nachverhandeln des neuen Vertrages mit der SEC vor dessen Beginn 2024 wünschenswert.

Das größte Hindernis auf dem Weg zu einem schnellen Conference-Wechsel ist, dass auf Oklahoma und Texas bei einem vorzeitigen Wechsel Strafzahlungen an die Big Twelve zukämen, die laut Medienberichten im Bereich zwischen 75 und 80 Millionen Dollar pro Team liegen würden. Die wollen die Beiden natürlich ungern zahlen, andererseits können sie nicht darauf hoffen, dass ihnen die übrigen Big-Twelve-Mitglieder entgegenkommen werden. In der letzten Woche sagte Bob Bowlsby, der Commissioner der Big Twelve, unter anderem, dass der Wechsel der Beiden ein "langwieriger Prozess" sein werde und dass er erwarte, dass Oklahoma und Texas alles dafür tun werden, um ihre Verpflichtungen gegenüber der Big Twelve nicht erfüllen zu müssen.

Die große Unbekannte ist im Moment noch, wie es mit der Rest-Big-Twelve weiter geht. Schafft es Bowlsby, die verbliebenen acht Mitglieder zusammenzuhalten und davon zu überzeugen, dass man auch ohne Oklahoma und Texas überleben kann? Kann er vielleicht sogar durch die Aufnahme beitrittswilliger Teams aus anderen Conferences den Power-Five-Status der Big Twelve erhalten? Oder zerfällt die Conference komplett, weil entweder (beziehungsweise sowohl als auch) andere Conferences versuchen werden, einige der Acht ebenfalls zum Conference-Wechsel zu bewegen, oder diese selbst die Fühler in Richtung anderer Conferences ausstrecken, um nicht am Ende auf der Strecke zu bleiben? Spekuliert wird in den letzten Tagen dazu in den US-Medien viel. Oklahoma und Texas käme ein Zerfall der Big Twelve entgegen, weil sie dann das Problem mit den bis 2025 an die Big Twelve gebundenen Medienrechte nicht mehr hätten.

Hoch - 01.08.2021

Kann Bob Bowlsby, der Commissioner der Big Twelve Conference, den Rest seiner Conference zusammen halten?

Kann Bob Bowlsby, der Commissioner der Big Twelve Conference, den Rest seiner Conference zusammen halten? (© Getty Images)

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