Letzte Chance auf die Playoffs

Am Samstag, dem 31.07.2021 treffen die Kiel Baltic Hurricanes und die Berlin Rebels aufeinander. Kickoff ist um 15 Uhr im Kieler Kilia-Stadion, Tickets können vorab online erworben werden. Nach der in Schleswig-Holstein geltenden Landesverordnung müssen Zuschauer keinen negativen Corona-Test mehr mitbringen, werden am Stadioneingang über die Luca-App registriert. Es gilt Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände, mit Ausnahme des Aufenthalts auf dem eigenen Sitzplatz.

Wenn am Samstag die Teams aus Kiel und Berlin gegeneinander spielen, geht es eigentlich nur noch um die berühmte "goldene Ananas" in Verbindung mit der Aussicht, am Saisonende nicht Tabellenletzter zu sein – auch wenn es in dieser Spielzeit keinen Absteiger geben wird. Nichtsdestotrotz werden sich beide erheblich ins Zeug legen, auch in der Hoffnung, letzten Endes vielleicht doch noch an den in diesem Jahr nicht so starken New Yorker Lions vorbeiziehen zu können.

Die Chance dafür ist für die Gastgeber augenscheinlich größer. Wenn diese ihren Kontrahenten mit mehr als vierzehn Punkten bezwingen können, haben sie den Vorteil des direkten Vergleichs gegeneinander und den einer bereits gewonnenen Partie gegen den Rekordmeister. Das Team von Head Coach Timo Zorn würde zudem den in Berlin begonnen Aufwärtstrend bestätigen. Zwar verloren die Norddeutschen bei den Rebels vor einem Monat mit 14:28, der Berliner Erfolg kam allerdings nur mit viel Mühe zustande. Eine Woche später gelang den Canes ein knapper, aber verdienter Sieg gegen die Lions – ein Erfolg, den die schwarz/silbernen zu Saisonbeginn in ihren beiden Spielen verpassten.

Die Saisonstatistiken beider Teams geben den auch optisch gewonnenen Eindruck von Stärken und Schwächen hervorragend wieder. Die Rebels sind mit und gegen den Lauf besser aufgestellt, die Canes haben Vorteile mit und gegen den Pass – alles in allem sind beide, was Offense und Defense Scoring, Yards, First und Third Downs betrifft, in etwa gleich zu bewerten.

Die Defense der Rebels sollte besonders auf Wide Receiver Weston Carr achten. Dieser erzielte in dieser Saison durchschnittlich 115 Passing Yards pro Spiel und sieben der insgesamt elf Touchdowns seines Teams. Bemerkenswert ist, dass das Zusammenspiel mit Backup-Quarterback Henrik Wolk bisher ebenso gut funktionierte wie mit dem Starter Joe Germinerio. Auf der anderen Seite des Balles wird wohl Linebacker Darin Hungerford den Charlottenburgern das Leben wieder schwermachen. Der 25-jährige kommt auf bisher 43 Solotackles und ist damit mit großem Abstand der beste Tackler der gesamten Liga. Allein zehn Solotackles verbuchte der US-Amerikaner beim ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften im Berliner Mommsenstadion.

Auf das Saisonaus von Running Back Andreas Betza haben die Berliner Verantwortlichen schnell reagiert und mit Caleb Stennis einen hervorragenden Ersatz gefunden. Der 1,75 Meter große und 97 Kilo schwere Texaner erzielte in den ersten Spielen für die schwarz/silbernen 250 Laufyards und zwei Touchdowns und ist somit zur gefährlichsten Angriffswaffe geworden. Rebels-QB Darius Wade wird bestrebt sein, seine bisherige Bilanz von unter 100 Passing Yards pro Spiel zu verbessern, hat aber die fünftbeste Passverteidigung des Oberhauses gegen sich. Es wird also kein leichtes Unterfangen für den 25-jährigen US-Amerikaner und seine zu großen Teilen noch jüngere WR-Crew.

Für Spannung ist beim Spiel des Tabellenfünften gegen den –sechsten in jedem Fall gesorgt, denn nur der Gewinner dieser Partie hat vielleicht noch eine Chance auf die Teilnahme an den diesjährigen Playoffs.

Thomas Sellmann - 30.07.2021

Weston Car (© Marc Seefeldt)