Centurions gewinnen richtungsweisende Partie

Quinten Pounds sahen die Stuttgarter Passverteidiger zu oft nur von hintenDie Cologne Centurions entführen nach einer vor allem in der erste Hälfte starken Offensivleistung den Sieg bei Stuttgart Surge; am Ende hieß es 39:23 für die Gäste. Vor allem die Kombination von Quarterback Jan Weinreich auf Wide Receiver Quinten Pounds bekam die heimische Verteidigung lange nicht in den Griff.

Die Centurions kamen mit dem erwarteten offensiven Gameplan in das Stadion auf der Waldau: Running Back Madre London sorgte Stück für Stück für Raumgewinn, dazwischen fing Pounds die Pässe des endgültig zum Starter beförderten Weinreich. Gleich der erste Drive der Gäste führte folgerichtig zum 0:7, als London sich zum ersten Mal richtig befreien konnte und nach knapp 6 Minuten aus 19 Yards in die Endzone sprinten konnte.

Die Antwort der Surge blieb aus, bereits nach gut zwei Minuten musste man den Ball zurück in die Kölner Hälfte punten. Die Gäste legten prompt einen weiteren Touchdown, diesmal auf Quinten Pounds, vor; der Extrapunkt-Versuch wurde jedoch von Zach Blair geblockt; Blair verletzte sich später, konnte jedoch angeschlagen weiterspielen. Den freien Ball nahm Cornerback Till Becker auf und trug ihn über das komplette Feld für die ersten Punkte Stuttgarts in die Kölner Endzone zum 2:13.

Einen positiven Schub löste dies jedoch trotzdem nicht aus – stattdessen fumbelte Marcel Dabo den Kickoff-Return in der eigenen Red Zone. Das kurze Feld nutzten die Kölner und ein Pass auf Fullback Patrick Poetsch stellte auf 2:19.

Die unterhaltsame, aber aus Stuttgarter Sicht unbefriedigende, Partie brachte zunächst einen Kickoff Return Touchdown von Dabo; der wurde jedoch zurückgenommen, aber ein weiter Pass auf Wide Receiver Louis Geyer ließ die heimischen Anhänger zu Beginn des zweiten Viertels dann doch schnell jubeln. Das 9:19 hielt jedoch nicht lange: Quinten Pounds setzte sich gegen die junge Passverteidigung Stuttgarts erneut für 6 Punkte durch, aber sein anschließender Zweipunktversuch wurde von der Schiedsrichtercrew fälschlicherweise ungültig gegeben (in der Wiederholung war klar zu sehen, dass er beide Füße im Feld hatte). So stand es 9:25.

Stuttgart antwortete mit einem weiten Pass von Aaron Ellis auf seine heutige Lieblingsanspielstation Paul Steigerwald; Wide Receiver Domenik Rofalski stellte kurz darauf auf 15:25; der Zweipunktversuch wurde hier jongliert, aber letztendlich nicht kontrolliert.

Für den Schlusspunkt der ersten Hälfte sorgte einmal mehr der MVP dieser Partie, Quinten Pounds: Er setzte sich im Luftkampf beim 1:1 durch und fing in der Mitte einen Pass zum 15:31; Köln wollte anschließend den Extrapunkt nehmen. Doch kam dieser nur wenige Meter weit. Unklar blieb, ob der Kick an der Line of Scrimmage abgefälscht wurde. Auch das Calling der Schiedsrichter war nicht eindeutig. Nachdem beide Seiten Chancen auf den freien Ball hatten, war es schließlich ein Gästeakteur, der ihn in der Endzone zum 15:33 sichern konnte.

In der zweiten Hälfte kontrollierten die Kölner dann mit Läufen von London die Partie und ließen Stuttgarts Offense, die immer wieder Probleme in der Feinabstimmung hatte, nicht näher herankommen. Jan Weinreich brachte das Spiel im dritten Viertel mit einem Quarterback Sneak außer Reichweite, auch wenn der von Zach Blair geblockte Extrapunktversuch durch Marcel Dabo für 2 Punkte Stuttgarts in die andere Endzone getragen wurde.

Mehr als ein Touchdown-Pass, der eigentlich keiner war, auf Paul Steigerwald knapp zwei Minuten vor dem Ende gelang der Surge nicht mehr. Steigerwald kontrollierte am Ende den Ball, der eigentlich schon am Boden und dadurch incomplete gewesen war. Die Schiedsrichtercrew um Whitehead Zeidi Hamiko hatte dies jedoch übersehen. Durch eine Vielzahl Flaggen am Ende zog sich die eigentlich schon entschiedene Partie dann noch bis zum Schlusspfiff.

Paul Steigerwald, der einen eigenen Fanclub ("Steigerwald Ultras") auf der Tribüne hatte, erklärte zu der Szene ehrlich: "Ich war froh, dass es keinen Videobeweis gibt."

Zufrieden waren denn auch vor allem die Gäste um Quarterback Jan Weinreich, der sich neben dem Sieg über die "geile Kulisse und die perfekte Performance" freute. "You pass to score, you run to win" – das Erfolgsrezept der Gäste an diesem Tag, an dem er Quinten Pounds für über 200 Yards und drei Touchdowns fand. Die Strategie, Weinreich zum Starter zu befördern und so die Lizenz von Import Quarterback Danny Farley zu sparen, um Pounds und London gleichzeitig aufs Feld zu bekommen, scheint voll aufzugehen.

Die Centurions damit im richtungsweisenden Spiel um Platz 2 im Süden, der zur Halbfinalteilnahme berechtigt, siegreich. Sie empfangen kommenden Samstag um 15 Uhr die Wroclaw Panthers (3-2), Stuttgart Surge reist zur Galaxy nach Frankfurt (4-1); Kickoff ist dort am Sonntag um 15 Uhr.

Carsten Keller - 25.07.2021

Quinten Pounds sahen die Stuttgarter Passverteidiger zu oft nur von hinten

Quinten Pounds sahen die Stuttgarter Passverteidiger zu oft nur von hinten (© Carsten Keller)

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