Blick zurück nach vorn

Viel zu tun ist für Head Coach Joshua Mandel und das GFL-Team der Berlin RebelsDie Bilanz des GFL-Teams der Berlin Rebels nach Ende der Hinrunde der Saison 2021 ist ernüchternd. Der erstmalige Gewinn der Deutschen Meisterschaft wird sich erneut nicht erfüllen. Selbst das Erreichen der Playoffs, das von den Charlottenburgern auch in diesem Jahr gesteckte Minimalziel, ist nach vier Niederlagen bei nur einem Sieg, in weite Ferne gerückt.

Natürlich stellt sich die Frage nach den Ursachen für die diesjährige Erfolglosigkeit. Alle Widrigkeiten, die man in diesem Zusammenhang anführen könnte (wie z.B.: fehlende Off-Season und Trainingsmöglichkeiten, zu kurze Saisonvorbereitung und Verletzungen wichtiger Spieler) hatten beziehungsweise haben die anderen Teams der beiden höchsten deutschen Spielklassen auch und bewältigten diese mehr oder weniger gut.

Sportdirektor Dogan Ödzdincer und Head Coach Joshua Mandel haben bei der Besetzung einiger wichtiger Positionen keine glückliche Hand gehabt. Insbesondere die Wahl des Quarterbacks hat nicht das gehalten, was man sich von der Papierform her versprechen durfte. Es ist nicht nachvollziehbar, dass ein NCAA-Div. I erfahrener QB, der am Boston College und für die Bowling Green University gespielt hat, sich in Deutschland nicht durchsetzen kann.

Das Spielsystem der Rebels hat sich gegenüber den letzten Jahren nicht großartig geändert. Die Berliner setzen vornehmlich auf den Lauf, waren aber in der Vergangenheit mit den laufstarken Quarterbacks Harris, Robinson und Palandech immer in der Lage, große Raumgewinn durch die Luft zu erzeugen, Spiele zu drehen und für sich zu entscheiden. Davon ist die 2021er Offense mit Darius Wade, der nur vier von zehn Pässen an den Mann bringt, weit entfernt. Bei gleich gebliebenen Anteilen von Lauf- und Passspiel haben sich die Passing Yards pro Spiel gegenüber 2019 quasi halbiert, knapp 100 Yards reichen nicht mal für den vorletzten Platz der gesamten Liga.

Der im Winter angekündigte Wide Receiver Jordan Paul hat kein Spiel für die schwarz/silbernen bestritten und somit ist Jason Harris der einzige wirklich GFL-erfahrene Wide Receiver. Mit Toni Teucher und Kassim Tiamiu stehen zwei hoffnungsvolle Nachwuchstalente zur Verfügung, welche sich bereits mehrfach gut in Szene setzen konnten und auch jeweils ihren ersten TD im Oberhaus erzielen konnten. Warum diese und die anderen jungen WR, obwohl vielfach gut freigelaufen, nicht öfter von Wade angespielt worden sind, sondern dieser stattdessen versuchte, selbst Yards am Boden zu erzielen, können nur Wade selbst und Offensive Coordinator Clifford Madison beantworten. Dass Wade punktgenau passen kann, ist bei jedem Aufwärmen zu sehen. Sobald ein Spiel aber angepfiffen ist, machen sich bei der # 1 der Berliner große Unsicherheiten bemerkbar.

Die Defense der Hauptstädter rangiert statistisch gesehen im Mittelfeld der Liga. Zwar kassiert Mandels Verteidigung mit 31 Punkten pro Spiel 8 mehr als 2019, aber die Zahl der zugelassenen Yards ist mit 325 ähnlich der von vor zwei Jahren, auch die Anteile zwischen Laufverteidigung (103 Yards) und Passverteidigung (222 Yards) sind in etwa gleichgeblieben. Man wird zwar durch die Luft immer mal von Big Plays überrascht, aber in Anbetracht dessen, dass die Dresden Monarchs und die Cologne Crocodiles erheblich an Passing Yards zugelegt haben und jetzt die beiden besten Passangriffe der Liga stellen, ist das bisherige Auftreten der Spieler um Safety und Spielertrainer Paul Morant positiv zu bewerten. Sollte der von Spiel 2 an verletzte Middle Linebacker Rory Johnson in dieser Spielzeit das Trikot nochmal überstreifen können, sieht die Defense mit Sicherheit noch sehr viel besser aus. Bis dahin müssen es die Mannen um den französischen Defensive Lineman Fayade Said und den polnischen Linebacker Maciej Jaroszewski, der mit 22 Solotackles die meisten seines Teams setzen konnte, allein richten.

Die Rückrunde mit den verbleibenden fünf Saisonspielen kann schon ein wenig zur Vorbereitung auf 2022 genutzt werden. Das kommt vor allem den vielen Talenten zugute, die in den nächsten Jahren im schwarz/silbernen Trikot auflaufen sollen. Bis zum nächsten Frühjahr gibt es jedenfalls reichlich Arbeit für alle Mannschaftsteile, damit die kommende Saison eine bessere wird.

Thomas Sellmann - 24.07.2021

Viel zu tun ist für Head Coach Joshua Mandel und das GFL-Team der Berlin Rebels

Viel zu tun ist für Head Coach Joshua Mandel und das GFL-Team der Berlin Rebels (© Christian Goßlar)

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