Kiel im Entwicklungsprozess

Bei sengender Hitze traten die Kiel Baltic Hurricanes bei den Cologne Crocodiles im Kölner Südstadion an. Das junge Team ging motiviert in sein drittes Saisonspiel und sollte das erste Viertel noch ausgeglichen gestalten. Doch ein geblockter Punt brachte die Wendung für die Crocodiles und die Gastgeber schnell mit 21:6 in Führung, die sie im zweiten Viertel uneinholbar ausbauten. Am Ende verloren die Hurricanes mit 13:49.

"Wir wussten, dass auch dieses Spiel hart wird, aber die Mannschaft hat wieder stark gekämpft bis zum Schluss. Wir bleiben noch immer unter unseren Möglichkeiten, aber das ist auch ein Entwicklungsprozess", so Hurricanes Head Coach Timo Zorn nach dem Spiel. "Henrik Wolk hat in dieser Woche die Rolle des Stamm-Quarterbacks übernommen und hat das hervorragend gemacht. Köln war gut vorbereitet und wir haben zwar anfangs gut mitgehalten, aber dann keinen Rhythmus gefunden und Köln hat unsere Fehler genutzt, um davon zu ziehen."

Die Kieler Defense um Linebacker Darin Hungerford startete stark ins Spiel und zwang den Angriff der Crocodiles nach drei Spielzügen wieder vom Feld. Ihre zweite Angriffsserie konnten die Kölner jedoch durch einen Touchdown-Pass von Christian Strong auf Aaron Jackson mit den ersten Punkten abschließen. Doch die Hurricanes antworteten. Henrik Wolk, der den an diesem Tag noch gesperrten Quarterback Joe Germinerio vertrat, warf einen 63-Yard Pass auf Weston Carr zum 6:7 aus Kieler Sicht. Der Extrapunktversuch misslang durch einen zu hohen Snap des Balls, den Kicker Marlin Precht nicht zum Schuss unter Kontrolle bringen konnte.

Direkt nach dem Seitenwechsel zum zweiten Viertel erhöhten die Kölner durch einen Touchdown vom ehemaliger Kieler Markell Castle und den Extrapunkt durch den an diesem Tag fehlerlosen Crocodiles Kicker Janek Mensching auf 14:6. Im darauffolgenden Angriff konnten die Gastgeber den Punt der Kieler blocken. Kölns Sven Appelt nahm den freien Ball auf und trug ihn zum Touchdown zurück. Diese zwei schnellen Scores läuteten den endgültigen Umschwung zu Gunsten der Crocodiles ein. Es folgten drei weitere Touchdowns der Kölner Offense im zweiten Viertel – zwei durch Aaron Jackson, ein weiterer durch Castle –, die zum Halbzeitstand von 42:6 führten.

Die Hurricanes kämpften jedoch trotz hohem Rückstand und hoher Temperaturen weiter und spielten zu Beginn der zweiten Halbzeit auch einen vierten Versuch aus, doch es sollte ein Yard zum neuen First Down fehlen. Die Crocodiles hingegen arbeiteten sich noch einmal mit Läufen von Dean Tanwani und Carmelo Insalaco und einem Pass auf David Crawford bis vor die Kieler Endzone. Zwar konnte Kiels Niklas Wulf Tanwani im nächsten Spielzug noch stoppen, doch anschließend warf Christian Strong seinen sechsten Touchdown-Pass und fand dieses Mal Janek Mensching, der auch gleich noch mit seinem siebten Schuss zum Extrapunkt auf 49:6 erhöhte.

Jan-Niklas Makoben, der Ende 2019 aus der Canes-Jugend ins Team kam, beendete im letzten Viertel einen Angriff der Kölner mit seinem ersten Quarterback Sack in der GFL. Offensiv gelang es den Running Backs Fritjof Richter und Lorenz Rotermund nun noch ein paar Mal der Kölner Defense für größeren Raumgewinn zu entwischen. Henrik Wolk fand schließlich noch einmal Weston Carr mit einem 47-Yard Pass zum zweiten Touchdown für die Hurricanes. Kicker Marlin Precht erhöhte auf 13:49 aus Kieler Sicht.

Parallel spielten in Berlin die Rebels ihr direktes Rückspiel gegen die New Yorker Lions. In ebenso großer Hitze wie in Köln lieferten sich die beiden Teams einen Krimi, den die Braunschweiger in letzter Minute mit 29:22 für sich entschieden. Am kommenden Wochenende treten die Hurricanes dann in ihrem dritten Auswärtsspiel in Folge bei den Berlin Rebels an.

Schlüter - 20.06.2021