Revanche nicht geglückt

Safety Paul Morant  kann auch erfolgreich als RB eingesetzt werden.Das GFL-Team der Berlin Rebels verliert am Samstagnachmittag auf eigenem Platz auch das Rückspiel gegen die New Yorker Lions. Das 22:29 aus Sicht der Berliner glich in der ersten Halbzeit zu einem großen Teil dem Spiel vor einer Woche in Braunschweig.

Das Team von Head Coach Joshua Mandel war auch beim zweiten Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister oftmals nicht in der Lage, deren Offensive aufzuhalten. Running Back Exavier Edwards konnte quasi nach Belieben laufen, vor allem durch die Mitte kam viel Raumgewinn zustande. Bis zur Halbzeit war mehr als das Dutzend an Läufen voll. Neben Edwards gab es noch vier Aktive, die den Angriff der Lions gestalteten und für viele Yards sorgten: Quarterback Jake Kennedy und seine drei Wide Receiver Mika Wickinger, Justus Holtz und Paul Bogdann. Edwards war es auch, der mit seinem vierten Lauf nach knapp drei Spielminuten die ersten Punkte auf das Scoreboard brachte (PAT L. Jeckstadt.)

Der Angriff der Rebels kam nur mühsam ins Rollen. Running Back Andreas Betza hatte immer wieder Mühe mit den durchbrechenden Verteidigern und wurde bei seinem zweiten Lauf bereits im Backfield gestoppt. Die anschließende Spielverzögerung vor dem vierten Versuch warf die Gastgeber zwar noch weiter zurück, aber Safety Paul Morant, der auch für die Punts seines Teams zuständig war, riss das mit einem Punt bis kurz vor die Endzone des Rekordmeisters wieder raus. Aus dieser eigentlich misslichen Lage befreite sich das Team von Head Coach Troy Tomlin nahezu mühelos. Auch hier machte sich das Fehlen von Rory Johnson in der Verteidigung der Charlottenburger bemerkbar. Nach drei Läufen von Edwards und einem Shuffle-Pass befand man sich schon wieder in der Nähe der Mittellinie. Hier wurden dann beim Stand von 0:7 aus Berliner Sicht zum ersten Mal die Seiten gewechselt.

Einen Spielzug später waren die Lions auf zwei Scores enteilt. Kennedy bediente den aus Hildesheim gekommenen Bogdann mit einer 40-Yard-Bombe, die das Defensive Backfield der schwarz/silbernen (wie bereits mehrfach im Hinspiel) ziemlich alt aussehen ließ. Der verschossene PAT sollte später noch (zumindest zwischenzeitlich) Bedeutung erlangen. Im Gegenzug brachte der zweite gute Kickoffreturn von Morant seine Farben bis kurz vor die Mittellinie und dann zeigten die Rebels das erste Mal in dieser Saison wozu sie in der Lage sind. QB Darius Wade fand Tight End Mateusz Dubicki und Betza überlief anschließend die Gästeverteidigung für 20 Yards und Punkte über links außen (PAT Chris Kain.)

Nun zeigte auch die Defense der Rebels, dass der Löwenangriff aufzuhalten ist. Nach nur drei Versuchen musste deren Offense wieder vom Feld. Den Rebels erging es aber nicht besser. Es war deutlich zu sehen, dass die noch junge Receivercrew (wie auch das sehr junge Defensive Backfield) über noch nicht ausreichende Spielerfahrung verfügt und es die Importe stattdessen richten müssen. So war es dann Betza, der die Bälle trug und fing, denn WR Jason Harris stand, wenn er auf dem Platz war, immer unter guter Beobachtung und war quasi nicht anspielbar. Wades erste Interception auf Da’Shawn Benton war absehbar und der Braunschweiger Kicker erhöhte kurz vor der Halbzeit mit einem Field Goal aus 32 Yards zum 7:16.

Betza setzte mit seinem TD-Lauf über das halbe Spielfeld das erste Highlight im dritten Spielabschnitt. WR Justus Holtz auf der Gegenseite mit einem 30-Yard-TD-Catch erhöhte wiederum auf "nur" 14:22, denn auch der zweite PAT der Lions erreichte die Torstangen nicht. So blieben die Rebels weiterhin in Reichweite, mussten aber in der nächsten Angriffsserie bereits nach drei Versuchen wieder vom Feld. Braunschweigs nächster Drive endete zu Beginn des vierten Viertels ebenfalls ohne Punkte. Zwar profitierten die Löwenstädter von zwei Flaggen, die ihnen 30 Yards Raumgewinn bescherten, aber DB Simon Reisinger sorgte mit einem beherzten Zufassen dafür, dass lediglich ein Field-Goal-Versuch heraussprang. Diesen konnten die Rebels blocken und griffen dann in die Trickkiste. Morant wurde von Offensive Coordinator Clifford Madison in den Angriff beordert, überlief auf der linken Seite die gegnerische Verteidigung und fing einen 18-Yard-Pass zum 20:22. Dubickis Conversion stellte dann sogar den Ausgleich her.

Aber es waren noch etwas über zwei Minuten zu spielen und es kam, wie es kommen musste. Mit ihrer dritten, wieder vollkommen unnötigen, 15-Yard-Strafe leiteten die Berliner die gewinnbringenden Punkte für die Gäste ein. Nach der Flagge, die den Ball bis zur 29-Yard-Linie der Rebels brachte, war Edwards wieder nicht aufzuhalten und stellte mit dem letzten seiner Läufe den Sieg der Lions sicher (PAT L. Jeckstadt.) Für einen "geplanten" Gegenzug der Charlottenburger war die Zeit nun zu knapp und Benton konnte sich so noch über Wades zweite Interception freuen.

Nach nur zwei Stunden und zehn Minuten (die Halbzeitpause mitgerechnet) war das kurzweilige, zum Ende hin noch spannende, Spiel zu Ende. Viel länger hätten es die Aktiven auf dem Rasen des sonnenüberfluteten Berliner Mommsenstadion bei hochsommerlichen 35° Celsius wohl auch nicht ausgehalten. Zwar sitzen die Zuschauer auf der Tribüne im Schatten, aber im Sinne der Sportler stellte sich wieder mal ernsthaft die Frage, ob eine Saison im Frühjahr oder im Herbst nicht besser für deren Gesundheit ist.

Thomas Sellmann - 20.06.2021

Safety Paul Morant  kann auch erfolgreich als RB eingesetzt werden.

Safety Paul Morant kann auch erfolgreich als RB eingesetzt werden. (© Weber)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen AnsichtStatistik zum SpielVideo zum Spielmehr News Berlin Rebelswww.berlin-rebels.demehr News Braunschweig NY Lionswww.newyorker-lions.deSpielplan/Tabellen Berlin RebelsOpponents Map Berlin RebelsSpielplan/Tabellen Braunschweig NY LionsOpponents Map Braunschweig NY Lionsfootball-aktuell-Ranking Deutschland
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: