Impftempo soll anziehen

Die NFL wünscht sich mehr Impfungen bei den TeamsDie Quote der geimpften Spieler, Trainer und sonstigen Angestellten der NFL steigt langsam, aber sicher an. Allerdings hätten sich die Verantwortlichen der Liga sicher ein schnelleres Tempo gewünscht, was in den USA aber nicht am zu wenig verfügbaren Impfstoff liegt. Dafür haben sich Liga und Spielergewerkschaft jetzt darauf geeinigt, welche Lockerungen für Geimpfte durchgeführt werden sollen; so dürften sich wohl eine Reihe Spieler doch noch umentscheiden.

Laut Tom Pelissero (NFL Network) hat genau die Hälfte der Teams mindestens 51 Impfmeldungen von Spielern erhalten. Allerdings dürfen die Teams momentan noch mit einem Kader von 90 Spielern agieren; bei den Head Coaches, Trainerstab und den sportlich Verantwortlichen liegt die Quote dagegen bei fast allen Teams (30 von 32) bei mindestens 95 Prozent.

Um ihrer Vorbildfunktion nachzukommen und die Impfquote möglichst schnell hoch zu pushen, hatten Liga und Spielergewerkschaft Ende März vereinbart, dass ab einer Quote von 85 Prozent eine Rückkehr zu den "Protokollen" von 2019 möglich ist: Einschränkungen (Masken) können aufgehoben werden und Meetings, Mahlzeiten und der Lockerroom "wie früher" abgehalten beziehungsweise genutzt werden.

Laut Mark Maske (Washington Post) hängen aber vor allem die Indianapolis Colts, Jacksonville Jaguars, Arizona Cardinals und Los Angeles Chargers den anderen Teams hinterher. Washington Football Team Head Coach Ron Rivera und sein Amtskollege aus Tampa Bay, Bruce Arians, hatten vergangene Woche bereits moniert, dass das Tempo nicht schnell genug ginge: "Wenn Du willst, dass alles wieder normal wird, lass Dich impfen."

Gerade für ungeimpfte Spieler "am unteren Ende des Rosters" könnte es eng werden, wenn ein Team kurz vor den Trainingscamp nicht weit von den "magischen 85 Prozent" entfernt ist. Offiziell darf man zwar keinen Spieler aufgrund seines Impfstatus entlassen, aber inoffiziell wird sich hier sicher eine "Lösung im Sinn des Allgemeinwohls" begründen lassen.

In der letztjährigen Hard Knocks-Staffel mit den Los Angeles Rams und Chargers als Hauptprotagonisten konnte man sehen, welche organisatorischen Anstrengungen die Teams unternehmen mussten, um ein halbwegs geordnetes Camp durchführen zu können. Abgesehen vom logistischen Aufwand war dies auch mit erheblichen Kosten verbunden (aus NFL-Sicht allerdings überschaubar), so dass klar sein dürfte, was die Teams alles daransetzen werden, um das Camp 2021 wieder wie früher durchführen zu dürfen.

Dies schien aber aufgrund der doch noch vergleichsweise niedrigen Impfzahlen bei den Spielern ambitioniert. Trotz allen Aufklärungskampagnen der Liga, Spielergewerkschaft und Teams.

Am Mittwochabend veröffentlichte die Liga dann die künftigen CoViD-19 Protokolle: Ungeimpfte Spieler müssen sich täglich testen lassen, Masken in den Teameinrichtungen und auf Reisen tragen sowie in einem separaten Flugzeug anreisen. Saunabesuche sind ausgeschlossen und die Nutzung des Kraftraums nur für maximal 15 ungeimpfte Spieler gleichzeitig zugelassen.

Zudem dürfen sie das Teamhotel bei Auswärtsspielen nicht verlassen oder dort mit Leuten außerhalb der Franchise interagieren. Ein Verstoß gegen dieses Regeln wird mit einer Geldstrafe von 50.000 Dollar sanktioniert. Ein Kontakt mit einem Positivfall zieht eine Quarantäne nach sich; gemeinsame Mahlzeiten mit dem Rest des Teams sind nicht erlaubt.

Wenn man sich diese erheblichen Einschränkungen für ungeimpfte Spieler ansieht, kann man sich kaum vorstellen, dass es viele Profis sein dürften, die sich für diese Variante entscheidet...

Carsten Keller - 17.06.2021

Die NFL wünscht sich mehr Impfungen bei den Teams

Die NFL wünscht sich mehr Impfungen bei den Teams (© Carsten Keller)

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