Playoff-Organisatoren gehen in die Offensive

Am Donnerstag letzter Woche überraschten die Organisatoren der Playoffs in der FBS die College-Football-Gemeinde mit der Vorstellung eines Vorschlages zur Erweiterung der KO-Runde. Das war an sich schon bemerkenswert. Bisher hatte man die schon seit dem Beginn der Playoffs (2014) immer wieder geübte Kritik am Mini-Format (nur vier Teilnehmer) und die alljährlich wiederkehrenden Forderungen nach einer Erweiterung kühl an sich abperlen lassen. Jetzt erfuhr man über das offizielle Statement der Organisatoren, dass eine vierköpfige Arbeitsgruppe, bestehend aus drei Conference Commissioners (Big Twelve, Mountain West und SEC) plus Notre Dames Athletic DirectorJack Swarbrick, bereits seit zwei Jahren mögliche neue Formate für die Playoffs diskutiert. Und mindestens genauso bemerkenswert ist, dass der vorgelegte Vorschlag viel weiter geht als das, was bisher vor allem in den Medien spekulativ diskutiert worden war. "Das Format mit vier Teams war sehr populär und ist ein großer Erfolg. Aber es ist wichtig, dass wir die Möglichkeiten in Betracht ziehen, dass mehr Teams und mehr Athleten an den Playoffs teilnehmen können. Nachdem wir zahlreiche Optionen durchgegangen sind, glauben wir, dass dieser Vorschlag die beste Option ist, die Teilhabe zu vergrößern, die Regular Season aufzuwerten und die nationale Begeisterung für den College Football weiter zu steigern", ließ die Arbeitsgruppe in besagtem Statement verlauten.

Einmal abgesehen davon, dass dem ersten Teil dieser Aussage gewiss nicht jeder zustimmen würde, zeigt die Tatsache, dass man hinter den Kulissen schon seit zwei Jahren Erweiterungsszenarien diskutiert, dass das CFP Management Committee selbst gemerkt hat, dass man das bisherige Format wird modifizieren müssen. Der de facto Ausschluss der Group of Five Conferences bei der Vergabe der Playoff-Plätze und die aus dem Mini-Format resultierende Eintönigkeit bei der Titelvergabe seit Einführung der Playoffs haben den Unmut wachsen lassen und das Potenzial, die Marke CFP zu beschädigen. Und, auch das sollte man nicht verschweigen: Mit einem erweiterten Playoff-Format lässt sich natürlich mehr Geld verdienen. Deshalb geht man jetzt in die Offensive. Und das sind die Eckpunkte des Vorschlages:

- Das Teilnehmer-Feld soll auf zwölf Teams erweitert werden.

- Qualifiziert wären die sechs in der Playoff-Rangliste bestplatzierten Conference Champions plus die sechs bestplatzierten übrigen Teams. Garantierte Playoff-Plätze für die Champions der Power Five Conferences gibt es nicht, und es gibt keine Begrenzung der Teilnehmer aus einer Conference.

- Die vier bestplatzierten Conference Champions würden direkt ins Viertelfinale einziehen. Die übrigen acht Teams ermitteln die vier weiteren Viertelfinalisten (5. gegen 12., 6. gegen 11., 7. gegen 10. und 8. gegen 9.). In diesen vier Spielen hat das jeweils besser platzierte Team Heimrecht. Die Viertel- und Halbfinals werden in bestehenden Bowls gespielt, wobei erst später geklärt wird, welche Bowls Teil dieser Playoff-Rotation sein werden. Das Championship Game, würde weiterhin an einem neutralen Spielort stattfinden. Die Ansetzungen für die Viertel- und Halbfinal-Spiele ergeben sich gemäß der Platzierung der verbliebenen Teams in der Playoff-Rangliste.

Ob das letztlich alles so beschlossen wird, ist noch offen. Die weiteren Schritte sehen jetzt so aus: Der Vorschlag wird dem elfköpfigen CFP Management Committee bei einem Treffen am 17. und 18. Juni in Chicago vorgelegt. Wenn das Management Committee dem Vorschlag zustimmt oder sich einstimmig auf ein anderes Format einigt, wird dieser Vorschlag dem CFP Board of Managers bei einem Treffen in Dallas am 22. Juni vorgelegt. Das Board of Managers entscheidet dann, ob man sich mit den Plänen über den Sommer weiter beschäftigt und den Input aller betroffenen Gruppen (Universitätspräsidenten, Athletic Directors, Trainer, Spieler) einholt. Wenn ja, würde sich dieses Gremium bei einem Treffen im September mit den Ergebnissen beschäftigen und darüber entscheiden, ob man das Playoff-Format tatsächlich ändert. Man kann wohl davon ausgehen, dass das Format geändert wird, gemäß dem jetzt vorgelegten Vorschlag. Offen wäre dann noch, ab wann es die Playoffs mit neuem Modus geben wird. Der frühestmögliche Zeitpunkt für die Umsetzung wäre die Saison 2023. Für dieses oder nächstes Jahr schloss Bill Hancock, der Executive Director des CFP, die Änderung aus.

Hoch - 13.06.2021

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