Ein positives Update

Seit seiner Vertragsunterschrift Anfang März war es ruhig um Dallas Cowboys Quarterback Dak Prescott geworden. Das änderte sich kurz mit der Spielplanveröffentlichung in dieser Woche, als die NFL bekanntgegeben hat, dass die Cowboys das prestigeträchtige Eröffnungsspiel zur 102. NFL-Saison in Tampa Bay bestreiten werden.

Natürlich kamen prompt die ersten Fragen auf, ob das "Gesicht der Franchise" bis zu dieser herausragenden Partie nach seiner schweren Verletzung im letzten Herbst wieder vollständig fit sein kann.

Cowboys Head Coach Mike McCarthy konnte hier gegenüber ESPN jetzt Entwarnung geben; er glaubt sogar, dass Prescott bis zum Trainingscamp im Juli komplett wiederhergestellt sein wird: "Ich habe keinen Grund, das nicht zu glauben. Ich denke, dass diese Woche für Phase 2 [des Trainingbetriebs vom 17. – 21. Mai, in der individuelle Einheiten erlaubt sind und die einzelnen Mannschaftsteile intern mit "Pro Bowl Training Level" – ungefähr geschätzt 30 Prozent - gegeneinander antreten können] ein schöner Schritt in diese Richtung sein wird."

Prescott hatte sich im vergangenen Herbst beim Spiel gegen die New York Giants in Woche 5 einen komplizierten Bruch mit Auskugeln des Knöchels zugezogen und erstmals pausieren müssen. Die vier Jahre zuvor hatte er klaglos – trotz seines damals vergleichsweise geringen Salärs – alle 72 Spiele gestartet, die er im Kader der Cowboys gestanden hatte. Das Franchise Tag hatte ihm im vierten Jahr gut 31 Millionen eingebracht, aber eben auch keine langfristige Sicherheit.

Die garantiert ihm jetzt – trotz Verletzung – der Vertrag im März: Am Abend vor Ende der Franchise Tag Deadline einigte er sich mit den Dallas Cowboys auf einen Vier-Jahres-Vertrag, der ihm 160 Millionen Dollar bringen wird und stolze 126 Millionen davon auch garantiert.

2021 beträgt das Grundgehalt zwar nur neun Millionen, aber dafür erhält er einen schwindelerregenden Signing Bonus von 66 Millionen (eine mehr als der bisherige Rekordhalter Russell Wilson), so dass er einerseits 75 Millionen ausgezahlt bekommen wird, andererseits aber die Salary Cap relevante Zahlung nur 25,5 Millionen betragen wird. Damit sparen sich die Cowboys 12,2 Millionen im Vergleich zur Franchise Tag Nummer, was in diesem Jahr dank deutlich niedrigerem Cap äußerst hilfreich ist.

Offensichtlich hatten die Cowboys damit auch – wie seit Oktober erwartet – kein Problem mit möglichen Langzeitfolgen seiner schweren Verletzung im vergangenen Oktober. Die Kritiker hatten sich damals umgehend zu Wort gemeldet, dass er einen Fehler begangen hätte, als er ein langfristiges Vertragsangebot der Cowboys in der Offseason 2020 ausgeschlagen hatte.

Dak Prescott wurde von den Cowboys 2016 in der 4. Runde gedraftet, als man eigentlich Paxton Lynch oder Connor Cook vorher holen wollte, aber jeweils knapp leer ausging. Dass er soweit fiel, lag auch an einer Anzeige wegen vermeintlichen Fahrens unter Alkoholeinfluss aus seiner Collegezeit, die jedoch bis zu Beginn seiner Rookiesaison eingestellt wurde. Im Nachhinein ein Glücksfall.

Im Camp profitierte er damals von Verletzungen bei Tony Romo und Kellen Moore, der mittlerweile sein Offensive Coordinator ist, seitdem ist er aus Dallas nicht mehr wegzudenken.

McCarthy erklärte: "Er wird das meiste [im Camp auf dem Feld] mitmachen. Wir haben einen Trainingsplan mit den Physios [Britt Brown und Jim Maurer] abgestimmt und ich weiß, dass er sich wirklich gut fühlt. Er hatte einige exzellente Workouts hier in den letzten Wochen. Ich sehe ihn schon die meisten Sachen mitmachen."

Somit scheint alles auf dem richtigen Weg, dass ein komplett wiederhergestellter Dak Prescott mit seiner hochkarätig bestückten Offense in Tampa Bay landen kann.



Carsten Keller - 16.05.2021

Dak Prescotts Reha befindet sich auf einem guten Weg (© Getty Images)