Komplette Draft Baltimore Ravens

Rashod Bateman1. Runde, Pick Nr. 27 – WR Rashod Bateman, Minnesota

Während die Ravens in ihren Drafts üblicherweise immer sehr erfolgreich sind, gilt dies nicht für die Position der Receiver. Hier gab es in den letzten Jahren immer nur Enttäuschungen. Die letzte Saison in der ein Receiver die Farben der Ravens im Pro Bowl vertreten hat, war die Saison 1996. Und dennoch geben die Ravens nicht auf. Letztendlich benötigen sie mehr Anspielstationen für QB Lamar Jackson, um ihre Offense weniger berechenbar zu machen.

Diesmal fiel ihre Wahl auf Rashad Bateman aus Minnesota. Manager Eric DeCosta ist überzeugt, diesmal die richtige Wahl getroffen zu haben: "Aus meiner Sicht war dies der einzig logische Pick für uns." Mit Marquise Brown und Sammy Watkins (aus Kansas City) und Bateman haben die Ravens als Receiver jetzt drei ehemalige First Round Picks im Team. Jetzt sollen auch zählbare Ergebnisse nicht mehr auf sich warten lassen. Dennoch ist dieser Pick nicht unumstritten.

Bateman hatte in 2019 eine sensationelle Saison. 2020 infizierte er sich mit dem Covid-19-Virus und fiel lange aus. Die Tatsache, dass Bateman unter Asthma leidet, machte die Sache noch schlimmer. Er fiel lange aus, verlor viel Gewicht und konnte so in 2020 nur fünf Spiele mit mäßiger Leistung absolvieren. Die Ravens sind aber offenbar überzeugt, dass er seine frühere Leistungsstärke wieder erreichen kann. Er selbst ist optimistisch und bezeichnet sich als inzwischen vollständig genesen.


1. Runde, Pick Nr. 31 – DE Odafe Jayson Oweh, Penn State

Man kann von den Baltimore Ravens halten was man viel, aber das Management versteht das Draft-Geschäft. Es war klar, dass T Orlando Brown die Ravens verlassen würde. Im Tausch gegen den First Pick der Chiefs ließen sie ihn nach Kansas City ziehen und hatten so nun sogar zwei Picks in der ersten Runde der diesjährigen Draft.
Deshalb hatten viele Fans auch damit gerechnet, dass die Ravens einen Tackle als direkten Ersatz für die Offense auswählen würden. Doch ihre Wahl fiel auf den noch besten zur Verfügung stehenden Pass Rusher der Draft. Seine Athletik lässt aufhorchen. In allen Disziplinen erreichte er die besten Werte aller Pass Rusher. Im Lauf über 40 Yards war er sogar noch einen Bruchteil schneller als WR Rashod Bateman (4,37 zu 4,39 Sekunden). Er wird OLB Matthew Judon ersetzen, der die Ravens in Richtung New England verlassen hat.

Aber auch hier finden Kritiker ein Haar in der Suppe. Oweh hat in der letzten Saison keinen einzigen Quarterback Sack erreicht. Das ist extrem ungewöhnlich für einen Pass Rusher. Dennoch lässt sich Head Coach John Harbaugh nicht beirren. "Wir haben uns seine Spiele auch angesehen und sind von seiner Athletik beeindruckt. Ich bin der Meinung, er passt perfekt in unsere Defense." Auf jeden Fall haben die Ravens zwei Spieler mit erheblichen Potenzial aber auch einigen Unbekannten gedraftet. Die Zeit wird zeigen, ob der Mut der Ravens belohnt wird.

Runde 3, Pick Nr. 94 – G Ben Cleveland, Georgia

Wenig zu meckern gibt es beim nächsten Pick. Ben Cleveland ist mit 155 Kilo Körpergewicht (bei 1,98 cm Größe) nun der schwerste Offensive Linemen der Ravens. Er wird sich mit einem anderen Ben (Powers) einen Kampf um den Posten des Left Guard liefern und es ist anzunehmen, dass er diesen Kampf gewinnen wird. Auch seine athletischen Erfahrungen als Ringer an der Universität Georgia können da sehr hilfreich sein. Für die lauforientierte Offense der Ravens ist er genau der richtige Mann.

Runde 3, Pick Nr. 104 – CB Brandon Stephens, SMU

Mit dem vierten Pick der Draft versetzten die Ravens ihre Fans in einen quasi Schockzustand. Ihre Wahl fiel auf CB Brandon Stephens, der allgemein als Free Agent außerhalb der Draft gehandelt wurde. Ihn in der dritten Runde zu draften, ist das wohl größte Missverhältnis zwischen neutral eingeschätztem Potenzial und tatsächlicher Draft Position der gesamten Draft in 2021. Dass die Meinungen zwischen Teams und Draftanalysten nicht identisch ist, ist gerade in den hinteren Runden die Regel, aber seit langem war es nicht derart gravierend abweichend.

Doch wir wollen den Ravens zu Gute halten, dass sie in der Draft stets sehr erfolgreich waren. Offenbar wissen die Ravens etwas über Stephens, den der Rest der Liga nicht mitbekommen hat. Aber gerade aus diesem Grund wäre es klug gewesen, vielleicht doch noch die eine der andere Runde zu warten.

Stephens selbst kann auf eine eher kurze Erfahrung als Cornerback zurückblicken. Er begann seine Laufbahn als Running Back an der Universität UCLA, wechselte dann aber in 2019 nach SMU und auf die Position des Cornerbacks. Trotz aller berechtigter Kritik trauen wir den Ravens zu, aus ihm einen soliden Backup zu machen.

Runde 4, Pick Nr. 131 – WR Tylan Wallace, Oklahoma State

Mit Tylan Wallace drafteten die Ravens tatsächlich einen zweiten Wide Receiver. Dieser Pick macht neugierig was die Ravens denn mit ihrer Offense für die kommende Saison geplant haben. Denn grundsätzlich sind sie mit Bateman aus der ersten Runde eigentlich gut versorgt. Wird nun etwa mehr Wert aus das Passspiel gelegt? In jedem Fall folgt dieser Pick einem allzu bekannten Muster bei der Draft von Receivern. Auch Wallace ist ein ehemaliger Sprinter, ganz so wie es die Ravens offenbar lieben.

Runde 5, Pick Nr. 160 – CB Shaun Wade, Ohio State

Mit der Draft von Shaun Wade haben die Ravens erneut für Schlagzeilen gesorgt, wenn auch komplett anders als bei Stephens. Wade galt in 2020, wenn er denn die Universität verlassen hätte, als einer der Top-Cornerbacks für die Draft. Dann folgte eine Katastrophensaison für ihn. Zahlreiche Verletzungen, private Probleme und vieles anderes ließen ihn in der Draftfolge rasant abstürzen. Wenn er wieder an seine Leistungen von 2020 anknüpfen kann, haben die Ravens wohl das Schnäppchen der gesamten Draft gemacht.

Und Pick 160 war auch noch die Grundlage für ein erfolgreiches Tauschgeschäft. Die Ravens gaben ihren Pick 136 (4. Runde) und 210 (7. Runde) an die Cardinals und erhielten dafür Nr. 160 und einen Pick der 4. Runde in 2022. Unter dem Strich bleibt so auch noch ein zusätzlicher Pick der 4. Runde im nächsten Jahr übrig.

Runde 5, Pick Nr. 171 – DE Daelin Hayes, Notre Dame

Runde 5, Pick Nr. 184 – FB/TE Ben Mason, Michigan

Fazit:Die Draft der Ravens beinhaltet diesmal etwas mehr Risiko als sonst üblich. Ein paar mehr riskante Picks als sonst, aber auch ein paar größere Schnäppchen als sonst. Aus den letzten sehr erfolgreichen Draft-Jahren wissen wir, dass die Ravens sehr genau wissen was sie tun. Ihr Erfolg spricht für sie. Insofern vertrauen wir auch bei der diesjährigen Draft auf die Expertise der Beteiligten. Die Offense wurde gezielt verstärkt. Damit können die Ravens einen erneuten Anlauf auf den Titel nehmen.

Korber - 30.04.2021

Rashod Bateman

Rashod Bateman (© Getty Images)

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