6 Regeln und eine Nebenbestimmung geändert

Das Ligameeting verlief äußerst produktivDie NFL Teambesitzer haben ihr Liga-Meeting abgehalten und dabei gleich sechs Regeländerungen sowie eine Nebenbestimmung abgenickt; bei zwei davon hatte man von vornherein gute Chancen gesehen; dass es jetzt soviel mehr wurden, darf durchaus als überraschend gewertet werden. Insgesamt mussten für eine Änderung jeweils drei Viertel (also 24 der 32 Owner) zustimmen.

Angenommen wurden in der von der NFL veröffentlichten Reihenfolge:


1) Es wird künftig in der Preseason keine Overtime mehr geben (im Nachhinein kann man sich getrost fragen, warum es die überhaupt benötigte bisher).

2) Für die Dauer eines Jahres wird die Maximalzahl der Spieler in der sogenannten "Setup Zone" bei Onside Kicks beschränkt (beim Onside Kick waren zuletzt zehn oder sogar alle elf Spieler des empfangenden Teams in der Setup Zone aufgestellt; hier sind künftig nur noch neun erlaubt, was die Chancen eines erfolgreichen Onside Kicks erhöhen soll).

3) Der Videobeweis wird erweitert, so dass der Offizielle für Replays und sein Stab in New York Schiedsrichter unterstützen können anhand der ihnen vorliegenden Bilder. Zwar ist es trotzdem nicht möglich, eine Flagge zu veranlassen oder eine geworfene wieder aufzunehmen, aber eklatante Fehlentscheidungen (das richtige Down, der Ort eines Fouls, Uhrzeit-Management und viele mehr) werden jetzt nicht mehr nur die Zuschauer im Fernsehen als unabänderliche Entscheidung sehen können. Stattdessen ist eine Korrektur möglich. Hierzu gab es viel Unterstützung bei Coaches und den anderen Beteiligten im Vorfeld, so dass ein negativer Ausgang der Abstimmung überraschend gewesen wäre.

4) Auch der verwirrende Vorschlag der Bears wurde angenommen: Sie hätten gerne sichergestellt, dass alle akzeptierten Strafen der Teams während hintereinander folgenden Extrapunkt-Versuchen auch durchgesetzt werden. Hintergrund war eine super spezielle Spielsituation aus Woche 2 / 2019 (Bears-Broncos). Für den Vorschlag bedurfte es 1,5 Jahre Vorlauf und dementsprechend unverständlich und verwirrend war er auch. Die Regel kommt sicherlich nur alle paar Jahre einmal zur Anwendung.

5) Ebenfalls angenommen wurde der Vorschlag der Rams, dass ein zweiter Vorwärtspass (weil der vermeintlich erste Rückwärtspass auch nach vorne ging) zu einem Verlust eines Downs führt (ähnlich dem Intentional Grounding eines Quarterbacks).

6) Fast die weitreichendste Änderung: Der Vorschlag der Kansas City Chiefs, Jerseynummern künftig etwas weniger restriktiv zu vergeben, wurde ebenfalls durchgewunken. Somit können zum Beispiel auch Wide Receiver und Running Backs einstellige Nummern wählen (die sie bereits oft schon am College genutzt hatten). Gerade für Franchises, die schon eine ganze Reihe Nummern für verdiente Legenden nicht mehr vergeben, wird so eine spürbare Erleichterung eintreten. Durch die aufgrund Corona im Vorjahr flexiblere Handhabung der Aufstiegsmöglichkeiten von Spielern aus der Practice Squad traten hier Probleme bei einigen Teams auf.

Die einzige Nebenregelung, die Zustimmung fand, ist der Vorschlag des Competition Committees, Probetrainings und Besuche von Spielern künftig ganzjährig an das Ligabüro melden zu müssen. Hier werden jedoch nur die vom Start des Camps bis zum Super Bowl auch an die anderen Teams kommuniziert; in der Offseason sammelt man die Informationen nur.

Insgesamt eine große Anzahl von neuen oder geänderten Regeln, die jedoch allesamt nur übersichtliche Auswirkungen haben dürften. Mit Ausnahme der einjährigen Testphase bei Onside Kicks sieht es auch nicht so aus, als ob die übrigen Regelungen in naher Zukunft wieder revidiert werden müssten (wie das beim gescheiterten Videobeweis wegen Pass Interference der Fall war).

Carsten Keller - 21.04.2021

Das Ligameeting verlief äußerst produktiv

Das Ligameeting verlief äußerst produktiv (© Carsten Keller)

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