Drei Teams traden hochkarätig

Zwei aufsehenerregende Trades änderten das Gesicht der ersten Runde jetztAm Freitagnachmittag deutscher Zeit sorgte die NFL für Aufregung – und diesmal nicht, wie sonst gerne an diesem Tag, mit schlechten Nachrichten, die man still und heimlich begraben wollte.

Stattdessen gab es gleich zwei Trades von Erstrunden-Draftpicks, wie sie sonst zu diesem Zeitpunkt der Offseason nicht allzu häufig vorkommen (der Trade des #1 Picks der Tennessee Titans zu den Los Angeles Rams, damit die Jared Goff holen konnten, war 2016 ungefähr in dieser Kategorie): Die San Francisco 49ers ertradeten sich zunächst den dritten Pick im kommenden Draft von den Miami Dolphins. Ursprünglich war dies nicht der eigene Pick Miamis, sondern der, den sie damals beim Weggang von Laremy Tunsil nach Houston bekommen hatten.

Miami erhielt für seinen dritten Pick zunächst Pick #12, einen Drittrundenpick UND die Erstrundenpicks der 49ers in den beiden folgenden Jahren. Gleichzeitig zur Verkündung des Trades erklärte der "Nachrichtenbote" Adam Schefter (ESPN), dass die 49ers dies getan hätten, ohne einen Quarterback im Auge zu haben. Das klang zunächst sehr nach einer Episode unwahren Taktikgeplänkels, weswegen man die Zeit vor dem Draft auch gerne als "Lügensaison" bezeichnet.

Drei Erstrundenpicks plus einen Drittrundenpick gibt man einfach nicht für einen Spieler einer anderen Position aus. Konkreter wurde es jedoch etwas später, als es hieß, dass man "keinen bestimmten Quarterback" im Auge gehabt habe. Realistisch wären nach den bisherigen Spekulationen Justin Fields (Ohio State) oder Trey Lance (North Dakota State), wenn Trevor Lawrence (Clemson) an #1 zu den Jaguars und Zach Wilson (BYU) danach zu den Jets gehen sollten, wie allgemein vermutet wird.

Wahrscheinlich tickt die Uhr von Jimmy Garoppolo als Starter also langsam gegen Null und er darf als Mentor nur noch einen überschaubaren Zeitraum bleiben, um seinen Nachfolger anzulernen (wie dies bei Alex Smith und Patrick Mahomes in Kansas City der Fall war).

Damit war der arbeitsreiche Tag für den General Manager der Dolphins Chris Grier jedoch noch nicht beendet: Den hier erhaltenen Pick an Position #12 (plus einen Viertrundenpick UND einen Erstrundenpick 2022) gab Miami an die Philadelphia Eagles ab und bekam dafür deren Pick an #6 und ein Fünftrundenrecht.

Den Dolphins bleibt also unter dem Strich für das Abrutschen von #3 auf #6 ein zusätzlicher Erstrundenpick sowie einige spätere Picks; sie legten sich durch die beiden Trades auf Tua Tagovailoa als Starter fest und beenden die Spekulationen, ob man nicht schon genug von ihm habe. Stattdessen wird ein hochkarätiger "Unterstützungsspieler" – wohl in Person eines Wide Receivers geholt werden. Diesen gewünschten bekommt man an #6 genauso wie an #3 (aber womöglich nicht an #12).

Die Eagles hatten laut Adam Schefter zuvor erfolglos ebenfalls um den #3 Pick der Dolphins mitgeboten. Allerdings hätten sie dies wohl nur für Zach Wilson tun wollen, der dann bereits bei den Jets sein dürfte. Durch den Tradedown von #6 auf #12 ist man realistisch aus dem Quarterbackrennen und Jalen Hurts sollte als sicherer Starter in die Saison gehen.

Großer Gewinner des Tages sind die Miami Dolphins; Laremy Tunsil hat den Dolphins (bisher) also effektiv vier Erstrundendraftrechte gebracht. Und er kam damals auch nur zu ihnen, weil er aufgrund eines strategisch gut getimeten "Gasmasken-Bong-Videos" am Draftabend 2016 aus den top 3 bis zu Position 13 fallen konnte. Ein glücklicher Umstand, den man in der Folge bestens zu nutzen gewusst hat. Die "13" war hier ebenso ein Glücksfall wie der Träger des Dolphins-Trikots mit der 13, Dan Marino.

Die San Francisco 49ers bekommen also ihren Quarterback der Zukunft, die Dolphins wohl trotzdem ihren Wunschspieler und haben jetzt ein paar Picks mehr und die Eagles sind ebenfalls einen Pick reicher und dürfen sich an #12 verstärken. Zufriedene Gesichter überall.

Carsten Keller - 27.03.2021

Zwei aufsehenerregende Trades änderten das Gesicht der ersten Runde jetzt

Zwei aufsehenerregende Trades änderten das Gesicht der ersten Runde jetzt (© Carsten Keller)

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