Lets make a deal

Receiver für QB Tua Tagovailoa verpflichten hat in Miami oberste PrioritätNicht einen, sondern gleich zwei Trades haben die Miami Dolphins am Freitag durchgeführt und damit jede bisher erschienene Mock-Draft gehörig durcheinandergeworfen. Am Ende standen zwei Deals, die für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation darstellen - ein sehr rares Ergebnis in der heutigen NFL.

Für die Fans der Dolphins war es zunächst ein Shocker. Während erwartet wurde, dass die Dolphins sich keinenfalls einen Spieler der TOP10 entgehen lassen werden und als Tradepartner wohl die Carolina Panthers (#8) oder Philadelphia Eagles (#6) in Betracht ziehen werden, kam auf einmal die Meldung, dass es die San Francisco 49ers (12. Stelle) sind, mit denen eine Übereinkunft erreicht wurde. Bei den 49ers bedeutet der Deal das sichere Ende des Engagements von QB Jimmy Garappolo, denn es wird erwartet, dass sie sich ein Talent wie QB Justin Fields oder QB Zach Wilson nicht entgehen lassen wollen, genau wie die Carolina Panthers es Gerüchten zufolge beabsichtigen. Das Team von der Westküste musste dafür jedoch kräftig investieren: Neben dem Pick an 12. Stelle, gingen auch Erstrundenpicks in den kommenden beiden Jahren nach Miami und ein Pick in Runde 3 der Draft 2022. Ein hoher Preis, aber auch ein Preis, der es Wert sein kann, wenn sich ein Team dadurch einen echten Franchise Quarterback sichern kann.

Während bereits die Spekulationen losgingen, dass sich die Dolphins damit genug Draftkapital zurechtgelegt hätten um QB DeShaun Watson aus Houston zu holen (und die hohen Forderungen der Texans doch zu bedienen), wurden diese wieder beendet durch einen erneuten Trade. Die Philadelphia Eagles, die sich auf QB Jalen Hurts aus Starter für 2021 festgelegt hatten aber einem jungen Wettbewerber nicht abgeneigt waren, gaben den Plan einen Quarterback zu wählen auf und erlaubten den Dolphins wieder in die Top10 zu traden.

Der Preis für diesen Trade war allerdings hoch: Miami schickte den Pick an 12. Stelle nach Philadelphia (und einen Pick in Runde 4), sowie einen Erstrundenpick 2022 (und einen Pick in Runde 5). Dabei setzten die Dolphins allerdings auf sich selber. Anstatt den von den San Francisco 49ers erhaltenen Erstrundenpick einzusetzen, gab Miami den eigenen Pick der Draft 2022 an Philadelphia weiter - läuft alles nach "Plan" für Head Coach Brian Flores und General Manager Chris Grier, sollte das ein Pick in den hohen 20ern sein, während man die 49ers eher in den 10ern erwartet.

Für Miami in kalkuliertes Risiko. Sie nutzen den Pick der Houston Texans aus dem OT Laremy Tunsil Trade und geben ihn an ein Team ab, das einen der jungen starken Quarterbacks haben möchte. Durch die Verpflichtung von WR Will Fuller ist die Notwendigkeit den besten Wide Receiver auswählen zu müssen geringer geworden, auch wenn Fuller als verletzungsanfällig gilt. An 12. Stelle hätten die Dolphins sich den Spieler aussuchen können, der übrig bleibt, weshalb sie dann doch lieber zurück in die Top10 tradeten und sich ihren Wunschspieler aussuchen wollten.

Verläuft die Draft wie erwartet, könnten die Dolphins einen Geniestreich gemacht haben. Dass QB Trevor Lawrence an erster Position nach Jacksonville geht, ist in Stein gemeiselt. Die New York Jets werden mit Zach Wilson in Verbindung gebracht, die 49ers mit Justin Wilson oder Trey Lance. Die Atlanta Falcons an vierter Stelle werden mit dem letzten verbleibenden Quarterback als Nachfolger von Matt Ryan (nach einem Lehrjahr) in Verbindung gebracht, aber auch mit OT Penei Sewell. Ebenso sollen die Cincinnati Bengals an Sewell interessiert sein (oder einem Wide Receiver), was die Dolphins nun an sechster Stelle in eine hervorragende Position bringt. Höchstwahrscheinlich hat das Team nun seinen Pick an 3 getradet, wird aber dennoch den Wunschspieler bekommen, der an dritter Stelle die Wahl gewesen wäre. Vor allem mit WR Devonta Smith, WR Ja'Marr Chase und TE Kyle Pitts wird Miami in Verbindung gebracht. Zwar hat Miami mit Mike Gesicki einen talentierten Tight End und diese Position ist traditionell keine, die mit einem hohen Erstrundenpick bedacht wird, doch gibt es Ausnahmetalente, die solch eine Draftposition wert sind (zuletzt 2020 Pro Bowl TE T.J. Hockenson, Detroit Lions #8 2019). TE Kyle Pitts soll so ein Ausnahmetalent sein, wie seine Auftritte im College schon andeuteten. Mit ihm und Gesicki würde Miami flexibler im Angriff sein, man sollte sich nur mal ein Lineup mit WR DeVonte Parker, WR Will Fuller, WR Preston Williams, TE Kyle Pitts und TE Mike Gesicki vorstellen. Dass Miami mit zwei Receiving Tight Ends spielen könnte ist nicht auszuschließen, immerhin kommt Head Coach Brian Flores aus New England, wo dies jahrelang hervorragend funktionierte dank TE Rob Gronkowski.

Mit diesem Deal ist für die Dolphins eins klar: sie vertrauen QB Tua Tagovailoa für die Saison 2021, auch wenn sicher der Trade für QB DeShaun Watson nicht vom Tisch ist (aber dank dessen rechtlichen Problemen immer unwahrscheinlicher wird). An 6. Stelle wird es sicher einen der genannten Playmaker geben, an 18. Stelle könnte damit ein Running Back (Najee Harris/Travis Etienne) oder ein Verteidiger (Pass Rusher, sofern nicht Clowney noch nach Miami kommt wie spekuliert wird) kommen. Zudem spart der Deal auch noch dieses Jahr etwas Geld ein, das für die Verpflichtung der Draftpicks angesetzt war, was in einen guten Free Agent investiert werden könnte.

Aber auch die Philadelphia Eagles können durch diesen Deal noch einen Playmaker für QB Jalen Hurts auswählen: es ist kaum vorstellbar, dass alle drei Top WR (Chase, Smith, Jaylen Waddle) plus TE Kyle Pitts innerhalb der ersten 11 Draftpositionen ausgewählt werden und sollte dies doch der Fall sein, fällt ein anderer Playmaker wie LB Micah Parsons oder CB Patrick Surtain II oder CB Jayce Horn den Eagles in den Schoß.

Schüler - 27.03.2021

Receiver für QB Tua Tagovailoa verpflichten hat in Miami oberste Priorität

Receiver für QB Tua Tagovailoa verpflichten hat in Miami oberste Priorität (© Getty Images)

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