Ein hoch dekorierter Veteran

Malcolm ButlerDie Arizona Cardinals haben einen weiteren Veteran unter Vertrag genommen: Cornerback Malcolm Butler unterschrieb für ein Jahr und war damit nur gut zwei Wochen auf Arbeitsplatzsuche.

Er ist damit der zehnte (!!!) Veteran, den die Cardinals in der aktuellen Offseason verpflichtet haben (JJ Watt, Malcolm Butler, A.J. Green, Rodney Hudson, Markus Golden, Robert Alford, Kelvin Beachum, Matt Prater, Brian Winters, Andy Lee). Üblicherweise nicht das beste Erfolgsrezept, aber die Bemühungen von General Manager Steve Keim sind unstrittig zu erkennen.

Vor gut zwei Wochen war nach drei Jahren Schluss für Cornerback Malcolm Butler bei den Tennessee Titans: Er wurde entlassen, um Platz im Salary Cap zu schaffen. Der knapp 32jährige kam im März 2018 mit einem Fünf-Jahres-Vertrag von den New England Patriots nach Nashville.

Der hätte ihm insgesamt über 60 Millionen und für diese Saison 11,2 Millionen Dollar gebracht, die sich jetzt in Luft auflösen. Teamintern hätte sein Salary Cap Hit von 14,2 Millionen Platz 3 (hinter Ryan Tannehill und Safety Kevin Byard) belegt, so dass seine Entlassung nicht unbedingt überraschend kam. Zurück blieb trotzdem ein Dead Cap Hit von 4 Millionen Dollar.

Butler kennt man vor allem deswegen, weil er bei zwei Spielen – jeweils in Super Bowls mit den Patriots - für überregionale Aufmerksamkeit sorgte: Im Super Bowl XLIX sicherte der bis dahin nur absoluten Insidern bekannte Butler den Sieg der Patriots gegen die Seattle Seahawks, als er einen Passversuch von Russell Wilson an der Goal Line im vierten Versuch abfing. Seitdem hält sich – nicht nur in Seattle – der Spruch: "You should have run it." Die Szene gehört auf jeden Fall zu den meistwiederholten der letzten Jahre. Passenderweise fand das Spiel in seiner künftigen Heimat, dem State Farm Stadium in Arizona statt.

Anschließend war Butler, den die Patriots als ungedrafteten Free Agent holten, nachdem er am unterklassigen College bei den West Alabama Tigers gespielt hatte, schlagartig berühmt. Er gehörte zu den unumstrittenen Stammspielern und gewann den legendären "28-3" Super Bowl LI gegen die Atlanta Falcons.

Bei Super Bowl LII gegen die Philadelphia Eagles wurde Butler aber kurzfristig aus dem Kader gestrichen; er stand weinend in voller Montur am Spielfeldrand. Die Hintergründe sind auch drei Jahre später unklar (Bill Belichick gilt nicht zu Unrecht als wenig mitteilsam), aber im Nachhinein muss sich der Head Coaching anhand des Spielverlaufs sicher fragen lassen, ob das damals die richtige Entscheidung war.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war auch dem Letzten damals klar, dass der Vertrag von Butler wohl nicht verlängert werden würde. Da kam das Angebot der Titans, die neben Vrabel mit General Manager Jon Robinson einen weiteren Mann mit Patriots-Vergangenheit hatten, gerade recht.

In drei Jahren bestritt er 41 Spiele für die Titans und startete zuletzt alle 16; dabei kam er auf neun Interceptions, zwei Touchdowns, ein erzwungenes Fumble und 201 Tackles mit einem Sack. Im Vorjahr wehrte der am meisten "gesuchte" Cornerback gegnerischer Quarterbacks insgesamt 14 Pässe ab, schnappte sich vier Interceptions und schaffte eine Karrierebestleistung mit 100 Tackles.

Bei den Arizona Cardinals wird Butler "bis zu" sechs Millionen Dollar erhalten; wieviel davon Garantien für den knapp 32jährigen sind, wurde jedoch nicht bekanntgegeben. Angesichts seines Alters ist absolut nachvollziehbar, dass er "nur" einen Ein-Jahres-Vertrag bekommen hat, der sich – bei niedrigem Grundgehalt und schwer zu erreichenden Boni – durchaus als Schnäppchen erweisen könnte.





Carsten Keller - 26.03.2021

Malcolm Butler

Malcolm Butler (© Getty Images)

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