Autorennen endet im Gefängnis

Bei mehr Talent würden die Raiders ihrem Cornerback wohl verzeihen - so ist es mindestens ungewissAus der Kategorie: Manch ein Spieler hat kein bisschen begriffen, dass es Zeit wird, erwachsen zu werden und seinen Beruf ernst zu nehmen, bevor der Traum von der NFL vorschnell endet. Cornerback Kevin Siverand von den Las Vegas Raiders scheint ein Paradebeispiel für die Kategorie "unreif" oder "dumm" zu sein. Oder für beide.

Er sorgte jetzt zum zweiten Mal binnen eines halben Jahres für Negativschlagzeilen. Die Seattle Seahawks hatten den Cornerback nach seiner Zeit bei den Oklahoma State Cowboys im vergangenen Frühjahr am 04. Mai als ungedrafteten Free Agent unter Vertrag genommen.

Das Kapitel endete gut drei Monate später, als er im Trainingscamp versucht hatte, eine weibliche Begleitung ins Teamhotel zu schmuggeln und die Dame dazu in Seahawks-Klamotten gesteckt worden war. Unnötig zu erwähnen, dass Frauen zu diesem Zeitpunkt – nicht zuletzt wegen Corona – nichts dort verloren hatten. Die Seahawks hätten das womöglich als "dummer-Junge-Streich" abgetan, wenn sich ein First Round Pick diesen Faux Pas geleistet hätte, aber bei einem ungedrafteten Free Agent handelte man schnell und entließ ihn. Er hinterließ einen fast schon lustig anmutenden Dead Cap Hit von 666 Dollar.

Ende Oktober holten ihn die Raiders in ihre Practice Squad und statteten ihn Anfang Januar mit einem Futures Vertrag aus, der ihm für kommende Saison 660.000 Dollar bringen würde. Zum Verhängnis dürfte ihm werden, dass nicht ein Cent davon auch garantiert ist.

Denn er wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag in Houston festgenommen: Diesmal ohne weibliche Begleitung, aber als Teil eines verbotenen Straßenrennens. Drei der fünf teilnehmenden Fahrer wurden angehalten; nachdem er zunächst gestoppt hatte, gab er doch wieder Gas und flüchtete für ungefähr eine Meile, bevor auch dieser Trip zuende ging.

In den USA versteht man bei Flucht vor einer Kontrolle wenig Spaß und veröffentlichte bei Twitter (@houstonpolice) auch Bilder der drei Tatverdächtigen (die anderen beiden "nur" wegen illegalen Kraftfahrzeugrennens).

Siverand wurde nach seiner Verhaftung kurz nach Mitternacht ins County Jail verbracht; gegen eine Kaution von 2.500 Dollar durfte er am nächsten Morgen wieder gehen – der Polizeichef Art Acevedo fand dazu noch deutliche Worte am Montag: "Die Highways sind für einen sicheren und effizienten Transport von Leuten und Waren gedacht. Nicht für Leute – vor allem Männer in ihren 20er, 30er oder 40er Jahren, die denken, dass sie Teil von ‚Fast and the Furious" sind."

Alles andere als eine Entlassung Siverands in den nächsten Wochen wäre wohl eine Überraschung. Mitleid muss man deswegen nicht haben. Viel dümmer kann man sich wohl auch nicht verhalten. Zweimal.

Carsten Keller - 24.02.2021

Bei mehr Talent würden die Raiders ihrem Cornerback wohl verzeihen - so ist es mindestens ungewiss

Bei mehr Talent würden die Raiders ihrem Cornerback wohl verzeihen - so ist es mindestens ungewiss (© Carsten Keller)

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