Prospects-D mit neuen Coaches

Die Berlin Rebels stellen den Trainerstab der Verteidigung ihrer zweiten Herrenmannschaft um. Neuer Defensive Coordinator wird Stephan Schmidt, Kevin Kus übernimmt die Defensive Backs.

Der Rücktritt von Darryl Flanagan machte es erforderlich, dass die Charlottenburger nicht nur einen neuen Chef für ihre Defense suchen mussten. Fündig wurden sie in den eigenen Reihen. Mit Stephan Schmidt steht Head Coach Jan Meseck ein Assistent zur Seite, der nach seiner aktiven Zeit seit 2018 auch an der Sideline der Rebels agierte. Der gebürtige Cottbuser begann 2001 bei der Jugend der Cottbus Crayfish als Wide Receiver, wechselte auf Empfehlung seiner Coaches die Seiten des Balles und 2004 in die Herrenmannschaft der Lausitzer. Dort blieb er bis 2010 und nach seinem Umzug nach Berlin schloss sich der Defensive Back zunächst den Spandau Bulldogs und 2016 dann den Rebels an. Aus gesundheitlichen Gründen muss Schmidt bereits ein Jahr später seine Stiefel an den Nagel hängen, will sich aber nicht vom American Football verabschieden.

'Ich habe mich dazu entschieden, weil es eine Wertschätzung meiner bisher geleisteten Arbeit als Coach ist und ich die Herausforderung annehmen wollte. Ich erhoffe mir eine Weiterentwicklung als Coach, habe zwar noch einiges zu lernen, aber mit Joshua Mandel und Dogan Özdincer recht gute Lehrer an der Hand. Meine Ziele für 2021 sind, eine Saison bestreiten zu können und dabei praktische Erfahrung als Defensive Coordinator zu sammeln', so der heute 35-jährige Schmidt, der auch die Linebacker der schwarz-silbernen trainieren wird, zu seiner Ernennung als Defensive Coordinator.

Schmidts Position als Coach der Defensive Backs übernimmt einer der besten Berliner DB der 2010er Jahre. Mit Kevin Kus verpflichtet der Regionalligist einen ehemaligen Aktiven, der auf dem Platz fast alles erreicht hat, was in Deutschland möglich ist. Kus begann 2007 im A-Jugendteam der Berlin Adler, holte mit diesem 2009 die Deutsche Jugendmeisterschaft und mit den Seniors der Adler 2014 den Eurobowl. Ein weiterer und ein German Bowl folgten ein Jahr später zusammen mit den New Yorker Lions. 2016 kehrte Kus aus Braunschweig zunächst zu den schwarz-gelben zurück. Ein Jahr später wechselte er nach Charlottenburg und zog mit dem GFL-Team der Rebels in das Playoff-Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft ein.

Aus beruflichen Gründen hängte der heute 28-jährige frühzeitig seine Stiefel an den Nagel. 'Spielen auf höchstem Niveau erfordert einfach Zeit und 100 Prozent Einsatz. Als Spieler kann ich mich dem einfach nicht mehr zu 100 Prozent widmen. Zum einen aus Zeitmangel und zum anderen, weil das Risiko, sich zu verletzen einfach zu hoch ist und ich das in meiner Selbständigkeit nicht riskieren kann', so Kus über seinen damaligen Rücktritt als Spieler, der aber nicht seinen generellen Rückzug vom Football bedeutete.

'Ich habe mich zum Coaching entschieden, weil ich dem Sport treu bleiben möchte. Ich möchte Spielern, die noch keine oder wenig Erfahrung haben, dabei helfen, den Sport zu erlernen und auf das für sie höchste Level zu kommen. Mein Ziel als Coach ist es, jeden, der das wirklich möchte, vorzubereiten und spielbereit für die GFL zu machen. Ich freue mich, nach der langen Pause wieder zurück zu sein', sagte Kus, der das erste Mal als Coach 2012 an der Sideline der Adler-Jugend zu sehen war. Die selbst auf dem Spielfeld gemachten Erfahrungen werden ihm bei seiner zukünftigen Tätigkeit mit Sicherheit hilfreich sein.

Thomas Sellmann - 23.01.2021

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