Der Favorit kommt

Urban Meyer feierte 2014 seine dritte National ChampionshipDie Jacksonville Jaguars haben ihre Head Coach Suche erfolgreich beendet: Der bislang ausschließlich am College tätige Urban Meyer übernimmt bei den Jaguars das Ruder und wird sich sicher mit umfangreichem Mitsprachrecht in Personalentscheidungen ausstatten lassen.

Doug Marrone, Vorgänger von Urban Meyer, war am berüchtigten Black Monday entlassen worden, General Manager Caldwell bereits zuvor im Lauf der Saison. Die schloss man mit einer enttäuschenden 1-15 Bilanz auf dem letzten Platz der AFC South ab und besaß so den schlechtesten Record der kompletten Liga. Nach einem sensationellen Auftaktsieg gegen die Colts war das Pulver frühzeitig verschossen.

Allerdings sorgte die katastrophale Bilanz dafür, dass man sich den ersten Pick im nächsten NFL Draft sichern konnte. Das machte den Job für potenzielle Kandidaten natürlich erheblich attraktiver.

Bereits Ende Dezember erklärte NFL Insider Adam Schefter, dass Urban Meyer auf dem Radar von zwei Teams ohne Head Coach stehen würde. Der hatte am College eine beeindruckende Bilanz – jedoch nicht ganz ohne Makel: Als Head Coach betreute er Bowling Green (2001/02), Utah (2003/04), die Florida Gators (2005-2010) und Ohio State (2012-2018). Dabei konnte er zweimal mit den Gators den Collegetitel gewinnen (2006 und 2008) und einmal mit den Ohio State Buckeyes (2014). Dabei gewann der 56jährige mit seinen Teams 187 Spiele und verlor nur 32.

Neben ihm hatten die Jaguars noch Kansas City Chiefs Offensive Coordinator Eric Bieniemy, Tennessee Titans Offensive Coordinator Arthur Smith (mittlerweile als Head Coach der Atlanta Falcons bekanntgegeben), San Francisco 49ers Defensive Coordinator Robert Saleh (als Head Coach der Jets verpflichtet) und Falcons Interim Head Coach Raheem Morris interviewt.

Es war jedoch von Beginn an klar, dass Urban Meyer der Favorit ist. Der hatte vor allem mit langfristigen Projekten seine Probleme: Im Dezember 2009, mit 45 Jahren, erklärte er, dass er aus gesundheitlichen Gründen bei Florida zurücktreten werde. Im März darauf überlegte er es sich anders, bevor er im Dezember 2010 dann tatsächlich aufhörte. Ein knappes Jahr später gab er seinen Rücktritt vom Rücktritt bekannt und heuerte bei Ohio State an, was in Florida nicht unbedingt begeistert aufgenommen wurde.

Dort blieb er bis Dezember 2018, als er erneut aus gesundheitlichen Gründen aufhören wollte – damals im Alter von 54 Jahren.

Zudem drängen sich Parallelen zu einem anderen sehr erfolgreichen Collegecoach auf: 2005 verpflichteten die Miami Dolphins Nick Saban als ihren Head Coach. Nach zwei Jahren, sehr wenig Erfolg und einer 15-17 Bilanz, bat er Dolphins Owner Huizenga um Auflösung seines Fünf-Jahres-Vertrags, um ans College zurückkehren zu können. Dort lief es mit der Alabama Crimson Tide dann doch deutlich besser.

Auch die vom College geholten erfolgreichen "Überläufer" Bobby Petrino (Atlanta Falcons), Greg Schiano (Tampa Bay Buccaneers) und Chip Kelly (Philadelphia Eagles / San Francisco 49ers) erwiesen sich eher als hochbezahlte NFL-Rohrkrepierer.

Das muss natürlich bei Urban Meyer keinesfalls so sein, denn es gibt ja auch Gegenbeispiele. Aktuell überzeugte bei den Carolina Panthers Matt Rhule in seinem Premierenjahr als NFL-Coach.

Sicher ist, dass kaum einer von ihnen die Ressourcen haben dürfte, die Urban Meyer jetzt in Nordflorida zur Verfügung stehen. Viel Platz im Salary Cap und den First Overall Pick, den man entweder für Quarterback Trevor Lawrence oder womöglich für Justin Fields verwenden kann. Nicht die schlechtesten Startvoraussetzungen...



Carsten Keller - 17.01.2021

Urban Meyer feierte 2014 seine dritte National Championship

Urban Meyer feierte 2014 seine dritte National Championship (© Getty Images)

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